FRANKFURT (Dow Jones)--Bundesbank-Präsident Jens Weidmann wird sein Amt zum Ende des Jahres aus "persönlichen Gründen" aufgeben. Diese überraschende Entscheidung sorgt für eine Vielzahl von Reaktionen und Einschätzungen:


ING: Weidmann setzt Tradition der Rücktritte fort 

Jens Weidmann setze fort, was schon fast zur Tradition geworden sei, nämlich dass deutsche Zentralbanker vor dem offiziellen Ende ihrer Amtszeit ausscheiden, meint ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Man denke nur an seine beiden Vorgänger Axel Weber und Ernst Welteke oder die EZB-Direktoren Jürgen Stark, Jörg Asmussen und Sabine Lautenschläger. "Zugegeben, die Gründe für ihr vorzeitiges Ausscheiden waren unterschiedlich, und nur Weber und Stark verließen das Direktorium, nachdem sie öffentlich mit dem geldpolitischen Kurs der EZB nicht einverstanden waren", räumt Brzeski ein. Die nächsten Stunden und Tage könnten zeigen, ob Weidmanns Entscheidung mit dem aktuellen geldpolitischen Kurs und der Inflationseinschätzung der EZB zusammenhängt. "Wir gehen davon aus und hoffen, dass dieser Entscheidung keine gesundheitlichen oder privaten Gründe zugrunde liegen, sondern wirklich 'nur' persönliche Gründe", fügt Brzeski hinzu.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/apo/brb

(END) Dow Jones Newswires

October 20, 2021 06:20 ET (10:20 GMT)