Berlin (Reuters) - Der Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann bereitet einem Medienbericht zufolge den Börsengang seines Callcenter-Betreibers Majorel vor.

Ein genaues Datum stehe noch nicht fest, aber schon im September oder Oktober könnte es so weit sein, berichtete das "Handelsblatt" am Montag. Demnach ist ein Konsortium aus den US-Banken JP Morgan, Citigroup sowie der französischen BNP Paribas mandatiert, angestrebt werde eine Notiz an der Amsterdamer Börse Euronext. Die Bewertung Majorels könne bei bis zu drei Milliarden Euro liegen, berichtete das Blatt. Bertelsmann erklärte dazu, man kommentiere Spekulationen über Markttransaktionen grundsätzlich nicht, sei aber "sehr zufrieden mit der Entwicklung von Majorel und seiner starken Position im globalen Customer Experience Markt".

Die Gütersloher halten 50 Prozent an Majorel. Der Dienstleister ging 2019 aus dem Zusammenschluss der Callcenter-Aktivitäten der Bertelsmann-Tochter Arvato und des marokkanischen Callcenter-Betreibers Saham hervor. Das Unternehmen beschäftigt rund 60.000 Mitarbeiter in 31 Ländern in Europa, dem mittleren Osten, Afrika, Amerika und Asien, darunter etwa 8000 in Deutschland. In Ostdeutschland schließt Majorel allerdings bis Jahresende wegen Verlusten drei Callcenter und hat einen Standort an den Konkurrenten Regiocom verkauft. Im vergangenen Jahr kletterte der Majorel-Umsatz auf 1,38 Milliarden Euro, nach 1,2 Milliarden Euro 2019.