Das Vorsteuerergebnis kletterte auf 131 Millionen Euro und übertraf damit die Prognose von rund 85 Millionen Euro deutlich, wie die nach Kunden größte deutsche Sparkasse am Donnerstag mitteilte. Der Erfolg sei vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfelds keine Selbstverständlichkeit, sondern das "Ergebnis langer, harter Arbeit", sagte Vorstandschef Johannes Evers. Für 2023 sei er verhalten optimistisch, einen Gewinn auf Vorjahresniveau zu erzielen. "Der Schmerz der Verwahrentgelte fällt weg", sagte der Manager mit Blick auf die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB). Banken mussten lange Strafzinsen zahlen für Geld, das sie bei der Notenbank geparkt haben. Die Institute forderten deshalb ihrerseits von der Kundschaft teilweise Negativzinsen.

Die Sparkasse legte beim Kreditneugeschäft ebenso zu wie beim Zinsüberschuss und beim Provisionsergebnis. Zudem sanken die Verwaltungskosten. Wie viele andere Banken musste auch das Berliner Institut Bewertungskorrekturen bei festverzinslichen Wertpapieren wegen der abrupten Zinswende der EZB wegstecken. Die Wertberichtigungen beliefen sich auf 17 Millionen Euro. Durch umsichtige Steuerung habe man die Abschreibungen vergleichsweise gering gehalten, hieß es. Bundesweit waren es bei den deutschen Sparkassen im vorigen Jahr rund 7,8 Milliarden Euro. Die Verluste gelten als vorübergehend, wenn die Sparkassen die Anlagen bis zur Endfälligkeit halten.

(Bericht von Klaus Lauer, Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)