FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 20. September 2021. Konjunkturdaten bleiben das dominierende Element im Rentenhandel. Mit wenig Spannung. Einzelne Geschichten beleben das Geschäft.

In dieser Woche gab es nur wenige marktbewegende Konjunkturdaten und eher widersprüchliche Signale. Vor allem aus den USA: deutlich besser als erwartete Einzelhandelsumsätze am Donnerstag, eher enttäuschendes Konsumklima am Freitag. Letzteres konnte die Preise jedoch nicht mehr stützen. Wochenfazit: fallende Anleihekurse, Bund-Future unter Druck auf 171 Punkte und steigende Renditen zehnjähriger Bundesanleihen mit minus 0,27 Prozent auf dem höchsten Stand seit etwa zwei Monaten. Die Helaba zum Beispiel erwartet erst am kommenden Mittwoch relevante neue Daten.

Exotischere Staatsanleihen

Von Käufen, wie meist, einer russischen Staatsanleihe, in Rubel begeben, Laufzeit 2026, Verzinsung 8,15 Prozent, weiß Tim Oechsner, Rentenhändler bei Steubing (). Zurzeit kostet die Anleihe 106,7 Prozent. Deutlich weniger Zinsen gibt es für eine norwegische Staatsanleihe, nämlich 2 Prozent, Laufzeit bis 2023, Preis im Moment 102 Prozent. Diese wird Oechsner zufolge gekauft und verkauft.

Ebenfalls fänden Anleger offensichtlich Gefallen an italienischen Staatsanleihen. Beispiel: eine Anleihe, die bis 2026 läuft, mit 4,5 Prozent verzinst ist und gerade 120 Prozent kostet. Immerhin sei ihre Rendite nur knapp im Minusbereich, besser bei anderen Euro-Bonds, die noch tiefer im Minus stünden, begründet Oechsner.

Viele Neuemissionen

Von enormer Emissionstätigkeit berichtet Brunner, etwas Österreich oder Deutschland hätten viele Anleihen gebracht. Diese seien für private Anleger wegen der niedrigen Verzinsung eher uninteressant. Auch Frankreich und Spanien hatten keine Mühe bei ihren Versteigerungen gehabt, wie die Helaba schreibt.

Rainer Petz, Rentenhändler bei Oddo Seydler, sieht anständige Nachfrage nach einer neuen Anleihe des deutschen Immobilienunternehmens DIC Asset, Laufzeit bis 2026, Kupon 2,25 Prozent (). Das Angebot sei gut angenommen worden, im Moment notiert die Anleihe bei 99,5 Prozent. Allerdings bietet DIC, zum ersten Mal, wie Petz weiß, eine Stückelung von 100.000 Euro an, also nicht in privatanlegerfreundlicher Größe.

Unternehmensanleihen im Fokus

Wie Petz berichtet, bewegen die Schlagzeilen um den chinesischen Immobilienentwickler in Zahlungsschwierigkeiten, Evergrand, den internationalen Handel mit Anleihen. Allerdings würden die Papiere mit einer Stückelung von 200.000 gehandelt, private Anleger seien hier eher nicht aktiv.

Oechsner erzählt von bemerkenswerten Umsätzen in einer Anleihe des insolventen Golfausstatters Golfino. Das Papier bewegt sich zwischen 0,01 und 0,1 Prozent ().

Nachfrage in ihren Orderbüchern hat Beate Mägerle, Händlerin bei Walter Ludwig, nach einer Anleihe von voestalpine, Laufzeit bis 2026, Verzinsung () und wie schon in der Vorwoche nach einer von Anleihe von Stada (), Laufzeit 2022. Beide werden mit 1,75 Prozent verzinst, die erste kostet zurzeit 104,4 Prozent, die zweite 100,7.

Gute Umsätze erlebt Brunner in einer Anleihe von SGL TransGroup, Laufzeit 2025, Verzinsung 7,75 (). Trotz Aufstockung sei die Emission von großem Interesse.

Gekauft würde außerdem einer Anleihe der Porr AG, (). Bei einer kurzlaufenden Anleihe der deutschen Telekom hätten Anleger Kasse gemacht, Verzinsung 0,625 Prozent (), ebenso bei einer Anleihe von Fresenius, Verzinsung 0,875, schließt Brunner ().

Von Edda Vogt

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20. September 2021 © Deutsche Börse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)