STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Auslandsmarktbericht der Börse Stuttgart

Apple und Monsanto und Technip im Fokus - Suzuki unter Druck - hohe Volatilität bei Gold- und Silberminen

Leicht rückläufige Aktienkurse waren in den vergangenen Handelstagen in den USA zu beobachten. Dies war der Zurückhaltung der Marktteilnehmer geschuldet, die auf die Ausführungen der US-Notenbank am Mittwoch warteten. Zur Wochenmitte ging der Aktienmarkt nach unten, nachdem die Notenbank bereits für Juni mögliche Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen hat. Auch die Rohstoffpreise, wie Öl, Gold und Silber drehten daraufhin ins Minus.

Die Aktien von Apple (WKN: 865985) konnten am Montag von der Meldung profitieren, dass Warren Buffett seinen Anteil an dem Unternehmen ausgebaut hat. Die Aktie kletterte um über drei Prozent. Am Mittwoch stieg die Aktie der Baumarktkette Lowe‘s Companies (WKN: 859545) um vier Prozent, nachdem das Unternehmen Quartalszahlen brachte, die positiv überraschten. Auch die Finanzwerte gehörten zu den Tagesgewinnern. Sie gelten als die Hauptprofiteure einer möglichen Zinsanhebung. Mit Kursabschlägen von über sieben Prozent wurde die Aktie von Target (WKN: 856243) am Mittwoch bedacht. Das vorgelegte Zahlenwerk fiel unter den Erwartungen des Marktes aus und zog auch die Aktien der Mitbewerber Wal-Mart (WKN: 860853) und Costco Wholesale (WKN: 888351) mit nach unten.

Der US-Saatgut-Experte Monsanto (WKN: 578919) erhält eine Übernahmeofferte in Milliardenhöhe vom deutschen Chemiekonzern Bayer (WKN: BAY001). Genaue Details des Übernahmeangebots sind bislang nicht bekannt. Der Saatgutriese Monsanto wird derzeit an der Börse mit 42 Milliarden Dollar bewertet. Die Marktkapitalisierung des Bayerkonzerns ist ungefähr doppelt so hoch. „Würde es zur Übernahme kommen, wäre die Bayer AG mit einem Schlag der weltweit größte Saatguthersteller“, erklärte Markus Volz von der Baader Bank AG in Stuttgart. Die Aktie von Monsanto legte am Donnerstag aufgrund der Gerüchte um neun Prozent auf 94 Euro zu. Die Bayer AG verlor knapp acht Prozent auf 89 Euro aufgrund der möglichen Kosten der Übernahme.

Der Nikkei 225 steht am Donnerstag fast auf dem Niveau der Vorwoche. Am Mittwoch musste Suzuki Motors (WKN: 857310) einräumen, dass die Spritverbrauchtests ungeeignet sind. Dadurch mehrten sich die Befürchtungen, dass es Suzuki ähnlich wie Mitsubishi Motors (WKN: 876551) in den Vorwochen ergehen könnte. Die Aktie von Suzuki beendete den Handel am Mittwoch mit einem Minus von elf Prozent. In einer Pressekonferenz nach Börsenschluss erklärte der Automobilkonzern, dass es aufgrund der Tests zu keinen Korrekturen kommen wird. Außerdem sollte es zu keinerlei Belastung bei Umsatz und Gewinn kommen. Am Folgetag konnte die Aktie einen Teil der Vortagsverluste wieder aufholen.

Der österreichische Gummi- und Kautschukhersteller Semperit (WKN: 870378) hat im ersten Quartal 2016 sein Ergebnis nach Ebit auf 18,6 Millionen Euro gesteigert. Dies ist ein Anstieg von 22,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Gesellschaft hat sich trotz eines schwachen Marktes gut entwickelt. Der Vorstand geht im Jahr 2016 von keinen wesentlichen Veränderungen der Marktbedingungen aus. Die Aktie legte in einem schwachen Gesamtmarkt knapp zwei Prozent zu und notiert aktuell bei 31,25 Euro.

Einen fulminanten Start in den Donnerstagmorgen legte die Aktie von Technip (WKN: 891997) hin. Der französische Dienstleister in der Ölindustrie gab am frühen Morgen bekannt, dass er sich mit dem US-Konkurrenten FMC Technologies (WKN: 634793) zusammenschließen möchte. Der Börsenwert beider Unternehmen liegt bei etwa sechs Milliarden Dollar, zusammen hätten sie einen jährlichen Umsatz, der bei etwa 20 Milliarden Dollar liegen würde. Nachdem die beiden Konzerne bereits bei einem Joint Venture zusammenarbeiten, soll es also nun einen Zusammenschluss unter Gleichen geben. Die Technip Aktie schoss im frühen Handel bis zu 13 Prozent in die Höhe, FMC lag mit drei Prozent im Plus.

Für die Investoren, die ihr Geld in Gold- und Silberminen angelegt haben, verlief die abgelaufene Berichtswoche zweigeteilt. Zu Beginn konnten sie sich über durchaus schöne Zuwächse von zehn Prozent und mehr erfreuen, doch wurden sie am Mittwoch vom Fed-Protokoll, welches eine Zinserhöhung für Juni in Aussicht stellt, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. So konnten First Majestic (WKN: A0LHKJ), die vor genau vier Monaten noch zu 2,23 Euro zu haben waren, die 10-Euro-Marke überspringen und stiegen bis auf 10,75 Euro, um nach dem Protokoll auf 9,81 Euro zu fallen. Für Silver Wheaton (WKN: A0DPA9) ging es von 16,60 Euro auf 17,93 Euro und dann wieder zurück auf 16,50 Euro. Auch beim Gold-Major Barrick Gold (WKN: 870450) verlief die Wochenbewegung analog zum Silber-Major. Von 15,86 ging es über 17,33 zurück auf 15,70. Für die Juniorproduzenten steht unterm Strich sogar noch ein Minus. Für B2Gold (WKN: A0M889) ging es zum Beispiel von 1,77 über 1,98 auf 1,73.

Disclaimer:

Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.

Quelle: Boerse Stuttgart GmbH

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)