STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Diese Aktien stehen diese Woche im Fokus

Deutschland

Der DAX startete optimistisch in die neue Handelswoche und konnte zwischenzeitlich sogar die Marke von 16.000 Punkten überspringen - die er aber gleichermaßen schnell auch wieder abgeben musste. Für besondere Spannung sorgt am Freitag nach Handelsschluss die Deutsche Börse, die zum Wochenschluss die neuen DAX 40-Kandidaten aus dem MDAX benennen wird. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Spezialeinblick. Der erneut meistgehandelte Wert auf dem Stuttgarter Börsenparkett ist die Aktie der BASF. Für die Papiere des Chemie-Konzerns geht es auf Wochensicht rund 2,5% bergab. Wie diese Woche bekannt wurde, gründet BASF gemeinsam mit dem chinesischen Unternehmen Shansan ein Joint-Venture zur Produktion von Batteriematerialen. Neben der Automobilindustrie sollen weltweit auch die Branchen der Unterhaltungselektronik und der Energiespeicherung bedient werden. Auch die Aktie des Versicherungsriesen Allianz wurde dieser Tage rege gehandelt - und notiert auf Wochensicht rund 1% schwächer. Nachdem dem Unternehmen in den USA etwaige Schadensersatz-Forderungen drohen, musste die Aktie zuletzt deutlich Federn lassen und notiert seither überwiegend unter der Marke von 200 Euro.

International

In den USA zeigt sich die Wall Street von zwei Seiten: Während der Technologie-Index Nasdaq 100 munter neue Allzeithochs markiert, gab der von Value-Titeln geprägte Leitindex Dow Jones etwas ab. Die von einigen Experten angekündigte „Value-Rotation“ war - zumindest in dieser Handelswoche - also nicht zu erkennen.

An der Berichtsfront bleibt es in der kommenden Woche indes größtenteils ruhig. Lediglich der amerikanische Einzelhändler Kroger wird als eine der wenigen Aktiengesellschaften aktuelle Zahlen vorlegen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Warren Buffett mit seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway eine Position in Kroger aufgebaut hat. Deutliche Kursverluste muss in dieser Woche die Aktie des Mainzer Impfstoff-Konzerns BioNTech hinnehmen. Wie verschiedene Medien berichten, soll die Wirkung des BioNTech/Pfizer-Vakzins schneller nachgeben, als das beispielsweise beim Impfstoff des Konkurrenten Moderna der Fall ist. Anlegern scheinen die Nachrichten nicht zu gefallen - die Aktie verliert auf Wochensicht über 10%. Nach LVMH in der letzten Woche konnte sich auch in dieser Woche eine französische Aktiengesellschaft unter den meistgehandelten Werten in Stuttgart behaupten. In der Aktie des französischen Biotechnologie-Unternehmens Valneva fanden in den letzten Tagen knapp 800 Preisfeststellungen statt. Wie unlängst bekannt wurde, startete das Unternehmen mit einer neuen - bisher nicht genutzten - Impfstoff-Art gegen das Coronavirus in eine Phase-3-Studie. Anders als die bestehenden mRNA- und Vektor-Impfstoffe setzt Valneva auf einen sogenannten Ganzvirus-Impfstoff. Die Aktie, die in den letzten drei Monaten über 70% gewinnen konnte, legt auch in dieser Woche um rund 38% zu.

Spezialeinblick

Am 20. September ist es soweit: Der DAX 30 bekommt Zuwachs. Soweit, so klar - doch welche zehn Werte aus dem Mid-Cap-Index MDAX in den DAX aufsteigen, ist noch ungewiss. Am Freitagabend nach Handelsschluss gibt die Deutsche Börse schließlich die zehn neuen Kandidaten für den DAX bekannt. Was sich im DAX nun ändert und wer die schärfsten Anwärter auf die zehn begehrten Plätze im deutschen Leitindex sind?

Zunächst wächst der deutsche Large-Cap-Index von 30 auf 40 Werte an. Dafür schrumpft der MDAX von bisher 60 auf dann noch 50 Werte. Im SDAX bleibt alles wie gehabt.

Die Reform des DAX wurde vor allem in Folge des Wirecard-Bilanzskandals im letzten Sommer stärker forciert. Neue, strengere Richtlinien für die DAX-Indizes sollen ein Wirecard 2.0 in Zukunft verhindern, indem Unternehmen zu strengeren Bilanzierungs- und Berichts-Richtlinien gezwungen werden. Werden testierte Jahresberichte beispielsweise nicht fristgerecht eingereicht, wird das betroffene Unternehmen sofort aus dem Index entfernt.

Auch müssen künftige DAX-Mitglieder mindestens zwei Jahre hintereinander ein positives EBITDA (Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization) ausweisen.

Hoffnung auf eine DAX-Aufnahme dürfen sich - angesichts der hohen Marktkapitalisierung - vor allem Airbus, Symrise, Siemens Healthineers, Zalando, HelloFresh und die VW-Holding Porsche machen. Auch für den Chemie-Konzern Brenntag und den Medizintechniker Sartorius könnte es reichen. Eng wird es vermutlich um die letzten Plätze: Hier kommen Puma, der ehemalige DAX-Konzern Beiersdorf, Qiagen und der Immobilienkonzern LEG in Frage.

Wer am Ende das Rennen um die zehn verbleibenden DAX-Plätze macht, wird sich heute nach Börsenschluss zeigen. Es bleibt spannend.

Disclaimer:

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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

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