BERLIN (dpa-AFX) - Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat sich gegen gesetzliche Regelungen für mehr Homeoffice zur Reduzierung der Kontakte in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Bei dem Thema gebe es noch Luft, von gesetzlichen Regelungen halte er aber gar nichts, sagte er am Freitag in einer Online-Pressekonferenz vor dem CDU-Parteitag. Selbst wenn man diese schnell verabschieden wolle, würden Wochen vergehen. Zudem gebe es eine ganze Reihe von Bereichen, in denen nicht von Zuhause gearbeitet werden könne.

Bouffier trat dafür ein, nochmals massiv für mehr Möglichkeiten zum Homeoffice zu werben, etwa im Dienstleistungsbereich.

Auf eine Frage, warum die Ministerpräsidenten oft langsamer als das Kanzleramt im Zusammenhang von Beratungen über neue Maßnahmen seien, entgegnete Bouffier: "Es geht nicht um langsamer oder schneller." Die Länder seien am dichtesten dran, da sie alle Maßnahmen umsetzen müssten und sehr intensive Erfahrungen hätten. Der Bund habe beispielsweise keine Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser. "Dann haben sie natürlich einen ganz anderen Einblick in die Dinge, als wenn sie so allgemein darüber reden."

Bouffier sagte: "Es gibt keinen Wettlauf zwischen dem Kanzleramt und den Ministerpräsidenten." Vielmehr gebe es sehr unterschiedliche Regierungen in den Ländern und auch unterschiedliche Infektionslagen. "Das ist dann am Ende immer ein Abwägen und letztlich auch Kompromiss." Bund und Länder wollen nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert an diesem Dienstag über das weitere Vorgehen beraten. Ursprünglich war die nächste Schalte für den 25. Januar angesetzt./bk/DP/jha