LONDON (dpa-AFX) - Die britische Regierung hat einem privaten Bahnunternehmen wegen mutmaßlichen Vertragsbruchs die Erlaubnis entzogen, die Züge im Südosten Londons und Umgebung zu betreiben. Wie Verkehrsminister Grant Shapps am Dienstag mitteilte, soll der Bahnbetrieb von behördlicher Seite übernommen werden. Hintergrund sei ein ernsthafter Vertrauensbruch durch das Unternehmen Southeastern, so der Minister weiter. Es gehe um 25 Millionen Pfund (rund 29 Millionen Euro) an erhaltenen Steuergeldern, die das Unternehmen nicht ordnungsgemäß angegeben habe. Der Betrieb werde aber unverändert aufrechterhalten.

Von Seiten des Unternehmens gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Finanzchefin Elodie Brian vom Southeastern-Mehrheitsanteilseigner Go Ahead trat von ihrem Posten zurück, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Go Ahead betreibt auch einige Regionallinien in Süddeutschland.

Southeastern ist einer von mehreren privaten Bahnbetreibern, die im Großraum London aktiv sind. Die Züge des Unternehmens verbinden die Londoner Innenstadt mit südöstlichen Außenbezirken und Orten in den Grafschaften Kent und East Sussex./cmy/DP/jha