Aviva, Direct Line, RSA und Hiscox erklärten am Mittwoch, sie würden ihre Gewinnausschüttungen für 2019 stoppen. Den Aktionären entgehen damit Dividendenzahlungen in Höhe von 1,2 Milliarden Pfund (1,4 Milliarden Euro) - ein weiterer Schlag für viele Pensionsfonds und Investoren, denen der Absturz der Aktienmärkte ohnehin schon zu schaffen macht. Legal & General und Prudential sträuben sich bislang als letzte große britische Versicherer gegen einen Dividendenstopp.

Aufsichtsbehörden wie die Bank of England, der britische Regulierer PRU und die EU-Versicherungsbehörde EIOPA hatten die Versicherer wegen der drohenden Belastungen durch die Coronavirus-Pandemie zu diesem Schritt gedrängt. Zuvor hatten die Regulierungsbehörden bereits bei Banken auf eine Aussetzung der Gewinnausschüttungen gedrängt. Die meisten Geldhäuser beugten sich dem Druck der Aufseher. Die Aktien der britischen Versicherer verloren nach der Ankündigung vom Mittwoch bis zu acht Prozent.

Im Gegensatz zu anderen Regulierern in Europa sieht die deutsche Finanzaufsicht Bafin ein pauschales Ausschüttungsgebot für Versicherer - anders als bei Banken - derzeit nicht für geboten. Konzerne wie die Allianz, Talanx und die Münchner Rück halten bislang an ihren Dividendenplänen fest.