Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Baugewerbe: Lehrlingszahlen trotz Corona deutlich im Plus 

Ungeachtet der Corona-Krise hat das Baugewerbe im abgelaufenen wesentlich mehr Auszubildende eingestellt, teilte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe mit. "14.501 junge Menschen haben 2020 eine Ausbildung in einem Bauberuf begonnen, das sind knapp 5 Prozent mehr als 2019", erklärte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Insgesamt stieg die Zahl derjenigen, die sich in einer Ausbildung am Bau befinden, nach seinen Angaben auf 42.120 - ein Plus von 4,1 Prozent. Damit beweise die Baubranche einmal mehr ihre Attraktivität. "Besonders erfreulich ist, dass die Zahl junger Frauen, die sich für eine Ausbildung am Bau entschieden haben, um 10 Prozent gestiegen ist", betonte er.


Kölner Handwerkskammer für bevorzugte Impfung von Handwerkern 

Angesichts der jüngsten Verlängerung und Verschärfung des Lockdown-Maßnahmen hat die Handwerkskammer Köln eine bevorzugte Impfung von Handwerkern gefordert. "Spätestens bei der Priorisierung weiterer Impfungen muss die Politik nun erkennen, wer systemrelevante Tätigkeiten ausführt - und deshalb bevorzugt behandelt werden sollte: Unsere Handwerkerinnen und Handwerker stehen jeden Tag ihre Frau und ihren Mann, auch im Sinne des Gemeinwohls", sagte Hauptgeschäftsführer Garrelt Duin dem Kölner Stadt-Anzeiger. "Dies muss durch eine frühere Impfung als bei denen, die sicher zu Hause arbeiten, auch belohnt werden", so der frühere Wirtschaftsminister (SPD) in Nordrhein-Westfalen.


Bundeskartellamt erwartet Fusionswelle wegen Corona 

Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, erwartet in diesem Jahr infolge der Coronakrise eine Fusionswelle in Deutschland. "Ich rechne mit einem starken Anstieg von Fusionen, bereits zum Jahresende 2020 haben wir eine wachsende Zahl registriert. Das Virus hat in vielen Branchen eine unfreiwillige Marktkonsolidierung in Gang gesetzt", sagte der Jurist im Interview mit der Wirtschaftswoche. Laut Mundt werden die Unternehmen in Deutschland je nach Branche völlig unterschiedlich aus der Krise herauskommen. Es bestehe die Gefahr, "dass in einigen Bereichen die Wettbewerbsintensität sinkt".


EVP-Fraktionschef Weber warnt vor Grenzschließungen in der EU 

Vor dem digitalen Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am heutigen Donnerstag hat der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber (CSU), vor wirtschaftlichen Schäden durch Grenzschließungen innerhalb der EU gewarnt. "Für die deutsche Industrie und den Handel würden Grenzschließungen große Einbußen bedeuten", sagte Weber der Rheinischen Post. "Zudem würde das Gesundheitswesen in den Grenzräumen vor enorme Herausforderungen gestellt." Das müsse unbedingt vermieden werden. "Auch Grenzkontrollen würden den freien Warenverkehr behindern und gerade für Arbeitspendler zu Einschränkungen führen", betonte Weber. Die Grenzräume in Deutschland seien im Gesundheitswesen und anderen systemrelevanten Bereichen auf Pendler angewiesen. Die Staats- und Regierungschefs müssten "dringend zu gemeinsamen Lösungen kommen". Es dürfe keine neue Dynamik im Infektionsgeschehen entstehen. Alleingänge der Staaten wären kontraproduktiv. "Es braucht vor allem möglichst einheitliche Coronatest-Standards, welche Anforderungen bei einem Grenzübertritt gestellt werden", sagte Weber.


Reisebranche erleidet Umsatzeinbruch in ersten drei Quartalen 

Die anhaltenden Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben sich im Jahr 2020 stark auf die Umsätze der Reisebranche ausgewirkt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen die Umsätze der Reisebüros, -veranstalter und Reservierungsdienstleister von Januar bis September 2020 kalender- und saisonbereinigt um 61 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums.


USA mit mehr Corona-Toten als im 2. Weltkrieg gestorbenen US-Soldaten 

Die Zahl der Corona-Toten in den USA ist inzwischen höher als jene der während des Zweiten Weltkriegs im Kampf gefallenen oder auf andere Weise gestorbenen US-Soldaten. Die Johns-Hopkins-Universität verzeichnete bis zum späten Mittwochabend (US-Ostküstenzeit) rund 406.000 Todesfälle in Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen seit Beginn der Pandemie. Nach Angaben des US-Veteranenministeriums waren im Zweiten Weltkrieg insgesamt 405.399 Soldaten der US-Streitkräfte gestorben.


RKI: Mehr als 20.000 Corona-Neuinfektionen und rund tausend Todesopfer 

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 20.398 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.088.400. Nach den Angaben des RKI wurden zudem 1.013 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 49.783.


Umfrage: Hälfte der Deutschen hält Corona-Beschlüsse für angemessen 

Rund die Hälfte der Deutschen hält die am Dienstagabend von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Schutzmaßnahmen für angemessen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Instituts Forsa für die Sender RTL und n-tv hervor. Einem Viertel der Befragten gehen die Maßnahmen demnach zu weit - ebenfalls etwa einem Viertel nicht weit genug. 70 Prozent sagten zudem, sie rechneten mit einer weiteren Verlängerung des Lockdown über den 14. Februar hinaus, wenn nicht sogar mit einer weiteren Verschärfung. Mit einer schrittweisen Lockerung ab diesem Termin rechnen nur 23 Prozent. 69 Prozent sprachen sich dafür aus, dass der Bund mehr Kompetenzen in der Schulpolitik erhalten sollte. Für eine Homeoffice-Pflicht sprachen sich 48 Prozent der Befragten aus, etwa ebenso viele lehnten eine solche Pflicht ab.


EU-Staaten einigen sich auf gegenseitige Anerkennung von Corona-Schnelltests 

Vor dem EU-Gipfel haben sich die Mitgliedstaaten auf die gegenseitige Anerkennung von Corona-Schnelltests verständigt. Die EU-Rat der Mitgliedstaaten leitete am Mittwoch ein schriftliches Verfahren ein, um eine entsprechende Einigung auf Botschafterebene zu bestätigen, wie die Nachrichtenagentur AFP von Diplomaten erfuhr. Das Verfahren soll demnach vor Beginn des Video-Gipfels der Staats- und Regierungschefs zur Corona-Pandemie am Donnerstagabend abgeschlossen sein.


Deutsche Möbelbranche fordert Perspektive für Öffnung nach dem Lockdown 

Die deutsche Möbelbranche fordert nach einem wechselhaften Corona-Jahr 2020 mit einem erwarteten Umsatzminus von 4 Prozent angesichts des derzeitigen Lockdowns konkrete Öffnungsszenarien. Trotz allem Verständnis für die Einschränkungen bräuchten Wirtschaft und Verbraucher "dringend eine Perspektive", erklärte der Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), Jan Kurth, am Mittwoch. Diese könne "nicht in einem Lockdown bis Ostern bestehen, denn die gesellschaftlichen und ökonomischen Folgen wären nicht kalkulierbar". Der VDM-Geschäftsführer forderte deshalb einen "mittelfristig möglichen Weg für ein Wirtschaften im abgesicherten Modus".


Göring-Eckardt fordert Stufenplan für Corona-Regeln 

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat sich für einen Stufenplan bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen ausgesprochen. "Wenn man einen Stufenplan macht, der gekoppelt ist an die Inzidenzen, dann kann man unterschiedlich agieren", sagte sie dem Nachrichtensender Phoenix. "Gerade was die Schulen und Kitas angeht, ist das angebracht zu tun." Den Menschen müsse eine Perspektive gegeben werden, damit klar sei, es lohne sich, die Regeln einzuhalten. Der Stufenplan solle - je nach Inzidenz - bundesweit regeln, was erlaubt sei, zum Beispiel, bei welchem Inzidenzwert sich Menschen wieder treffen dürfen, oder wann die Schulen mit Hygienekonzepten wieder geöffnet werden.


Intensivmediziner sehen "Wettlauf zwischen Mutation und Impfung" 

Deutschlands Intensivmediziner sehen in der Mutation des Coronavirus eine große Herausforderung für die kommenden Wochen. "Es ist quasi ein Wettlauf zwischen Mutation und Impfung", sagte Gernot Marx, Vorsitzender der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), am Mittwoch in Aachen der Nachrichtenagentur AFP. Um Verhältnisse wie in Großbritannien oder Spanien zu vermeiden, müssten möglichst viele Menschen geimpft werden. Eine Verbreitung der Virusmutanten würde zu mehr Neuinfektionen und letztendlich auch zu mehr Intensivpatienten führen, erläuterte Marx.


Ifo: Längerer Lockdown lässt Wirtschaft stagnieren 

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January 21, 2021 04:31 ET (09:31 GMT)