Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Brandenburger Verfassungschutz warnt vor Gewalt bei Impfflicht 

Der Brandenburger Verfassungsschutz befürchtet im Fall der Einführung einer Impfpflicht gegen das Coronavirus eine weitere Eskalation der Gewalt bei Protesten. Die "radikalisierten Einzelnen" würden sich dann weiter in die Ecke gedrängt fühlen, was zu einer weiteren Radikalisierung führen würde, sagte der Leiter der Behörde, Jörg Müller, im RBB. Schon jetzt würden bekannte Rechtsextremisten die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen unterwandern.


Frankreich schließt Nachtclubs und Diskotheken 

Angesichts einer neuen Corona-Welle werden in Frankreich für vier Wochen Nachtclubs und Diskotheken geschlossen. Premierminister Jean Castex teilte mit, die betroffenen Einrichtungen müssten ab Freitag bis Anfang Januar zu bleiben. Die geschlossenen Unternehmen würden vom Staat unterstützt. Der französische Regierungschef rief die Bevölkerung auf, bei sozialen Kontakten "auf die Bremse zu treten" und "Momente der Geselligkeit" in Innenräumen zu beschränken.


EMA erlaubt Einsatz von Arthritis-Medikament bei Covid-19 

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht für die Behandlung schwerer Covid-19-Fälle mit dem Arthritis-Medikament Tocilizumab gegeben. Am Montag empfahl die in Amsterdam ansässige Behörde die Anwendung des Mittels aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper bei Covid-19-Patienten, die zusätzlich mit Sauerstoff versorgt werden und sogenannte systemische Steroidtherapien erhalten. Die EU-Kommission muss die Empfehlung der EMA nun noch formal billigen. Eine Studie mit mehr als 4000 Teilnehmern habe gezeigt, dass Tocilizumab das Sterberisiko bei schwer erkrankten Corona-Patienten reduziere, erklärte die EMA. Demnach mussten mit dem Mittel behandelte Patienten auch weniger lange im Krankenhaus bleiben.


Impfstoffentwicklerin warnt vor möglicherweise "noch schlimmerer" Pandemie 

Die Mitentwicklerin des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca, Sarah Gilbert, hat vor einer möglicherweise "noch schlimmeren" nächsten Pandemie gewarnt. "Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ein Virus unser Leben und unsere Lebensgrundlage bedroht", sagte Gilbert laut vorab verbreitetem Redetext in einer am Montagabend auf BBC ausgestrahlten Rede. "Die Wahrheit ist, das nächste könnte (...) noch ansteckender oder tödlicher oder beides sein." Die Forscherin an der Universität Oxford forderte eindringlich mehr Geld für Vorsorgemaßnahmen, damit "die Fortschritte, die wir gemacht haben, und die Erkenntnisse, die wir gewonnen haben, nicht verloren gehen".


New York verkündet Impfpflicht für gesamte Privatwirtschaft 

In New York gilt ab Ende Dezember eine umfassende Impfpflicht für alle Beschäftigten der Privatwirtschaft. New York starte "einen Präventivangriff", um die weitere Ausbreitung des Coronavirus "und der Gefahren, die es für uns alle bedeutet, zu stoppen", sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Montag dem Sender MSNBC. Die Impfpflicht gelte ab dem 27. Dezember. De Blasio verwies auf das Auftreten der Coronavirus-Variante Omikron, das kalte Winterwetter und die bevorstehenden Feiertage als "zusätzliche Herausforderungen" im Kampf gegen die Pandemie.


Göring-Eckardt: Brauchen schärfere Maßnahmen wegen hoher Infektionen 

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt hält die für diese Woche geplanten Verschärfungen des Infektionsschutzgesetzes und die Ausweitung des Impfangebots angesichts der hohen Infektionszahlen und der ansteckenden Omikron-Mutation für unumgänglich. "Wir sehen aktuell, dass die Infektionszahlen auf einem sehr hohen Niveau stagnieren, auf einem Plateau sind. Das kann uns aber weder beruhigen noch kann man sagen, wir lassen es jetzt mal eine Zeit lang laufen. Ganz im Gegenteil", sagte Göring-Eckardt. Kontakte müssten beschränkt und die Möglichkeit für die Schließung der Gastronomie in den Bundesländern geschaffen werden.


AfD-Abgeordnete ziehen wegen 2G-Regelung in Berliner Hotels vor BVerfG 

Elf Bundestagsabgeordnete der AfD ziehen gegen die 2G-Regel in Berliner Hotels vor das Bundesverfassungsgericht. Wie ein Gerichtssprecher am Montag bestätigte, ging am Freitag eine entsprechende Verfassungsbeschwerde ein. Die Abgeordneten wollen außerdem eine Eilentscheidung vom Karlsruher Gericht: Sie argumentieren, dass die Regelung ihre Teilnahme an der für Mittwoch geplanten Wahl des Bundeskanzlers erschwert.


Südafrikas Präsident Ramaphosa ruft eindringlich zum Impfen auf 

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat die Menschen in seinem Land eindringlich aufgefordert, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. "Wir verzeichnen eine Infektionsrate, wie wir sie seit Beginn der Epidemie noch nicht gesehen haben", erklärte Ramaphosa. Die neu entdeckte Omikron-Variante scheine auf dem Vormarsch zu sein, warnte er und fügte hinzu: "Ich rufe alle Südafrikaner auf, sich unverzüglich impfen zu lassen". Nach den jüngsten Angaben haben sich die Infektionsfälle innerhalb einer Woche auf rund 16.000 am vergangenen Freitag verfünffacht. Inzwischen fällt rund ein Viertel der Corona-Tests in Südafrika positiv aus - vor zwei Wochen waren es nur 2 Prozent. Nur rund ein Viertel der Bevölkerung ist geimpft.


"Ampel" will Schließung von Gastronomie wegen Pandemie ermöglichen 

Die Ampel-Parteien wollen den Ländern die Schließung von Gastronomiebetrieben als Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie ermöglichen. Zudem soll die Übergangsfrist für strenge Länder-Maßnahmen vom 15. Dezember auf den 15. Februar verlängert werden, wie aus dem Entwurf von SPD, Grünen und FDP für die Änderung des Infektionsschutzgesetzes hervorgeht, der AFP am Montag vorlag. Beschäftigte im Pflege- und Gesundheitswesen müssen demnach ab 16. März 2022 verpflichtend eine Impfung nachweisen.


Schärfere Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte in Italien in Kraft 

Italien hat seit Montag seine Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus deutlich ausgeweitet. Wer ins Theater, ins Kino, zu Live-Musik- oder zu großen Sportveranstaltungen gehen will, muss nun vollständig geimpft oder vor kurzem von einer Infektion genesen sein. Der 2G-Nachweis, oder auch "Super Green Pass", wird ab Montag auch für alle Restaurantbesuche verlangt. Der digitale Basis-Covidpass reicht hingegen weiterhin aus, um im Außenbereich von Lokalen zu essen oder einen Kaffee im Stehen an der Bar zu trinken.


Ärzteverbände begrüßen Nominierung  Lauterbachs für Gesundheitsressort 

Ärzteverbände haben die Nominierung von Karl Lauterbach für die Leitung des Gesundheitsressorts in der neuen Bundesregierung begrüßt. "Die Berufung von Karl Lauterbach zum neuen Gesundheitsminister ist die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie", erklärte der Vorsitzende des Virchowbundes der niedergelassenen Ärzte, Dirk Heinrich, am Montag in Berlin.

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December 06, 2021 17:19 ET (22:19 GMT)