Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Britische Corona-Variante in Belgien inzwischen dominant 

In Belgien ist die hochansteckende Corona-Mutante aus Großbritannien inzwischen der dominante Coronavirus-Stamm. In der vergangenen Woche seien 53 Prozent aller Corona-Infektionen auf die Virus-Variante B.1.1.7 zurückzuführen gewesen, sagte der Virologe Steven Van Gucht am Freitag vor Journalisten in Brüssel. Eine Woche zuvor habe der Anteil der Ansteckungen mit dieser Mutante noch bei 38 Prozent gelegen.


UN-Sicherheitsrat verabschiedet Resolution zu gerechter Impfstoff-Verteilung 

Der UN-Sicherheitsrat hat einstimmig eine Resolution zur gerechten Verteilung von Corona-Impfstoffen weltweit verabschiedet. Alle 15 Ratsmitglieder unterstützten die von Großbritannien eingebrachte Resolution, die vor allem den Zugang zu Corona-Vakzinen in konfliktgeplagten und ärmeren Ländern verbessern soll, wie es am Freitag aus Diplomatenkreisen hieß.


Bund zahlt für Medikamentenimport fünfmal mehr als für Forschung 

Deutschland gibt für die Erforschung von neuen Covid-19-Medikamenten nur rund ein Fünftel dessen aus, was es für den Import solcher Arzneien aus dem Ausland zahlt. Das berichten die Funke-Zeitungen unter Bezug auf eine Antwort des Bundesforschungsministeriums auf eine Grünen-Anfrage. Die Regierung stellte für entsprechende Forschungsprojekte in Deutschland in diesem und dem vergangenen Jahr insgesamt 73 Millionen Euro zur Verfügung. Dagegen gab der Bund für Importe eines neuen Corona-Medikaments auf Antikörper-Basis zuletzt rund 400 Millionen Euro aus.


Kurz und Putin wollen gemeinsame Produktion von Sputnik V ausloten 

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz und Russlands Staatschef Wladimir Putin wollen Möglichkeiten für eine gemeinsame Produktion des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V ausloten. In einem Telefonat der beiden Politiker sei es "im Detail" um die Pandemie-Bekämpfung, die mögliche Belieferung Österreichs mit Sputnik V sowie dessen gemeinsame Herstellung gegangen, teilte der Kreml am Freitag mit. Den Angaben zufolge war das Telefonat von der Regierung in Wien initiiert worden.


Biontech-Chef erwartet "normaleres Leben" im Spätsommer 

Biontech-Gründer Ugur Sahin geht davon aus, dass die Pandemie in Deutschland "bis zum Spätsommer" unter Kontrolle sein sollte: "Unter Kontrolle bedeutet nicht, dass es keine Infektionen mehr gibt. Aber dass wir ein normaleres Leben haben können", sagte Sahin im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Zunächst habe Deutschland aber das Problem, dass B 1.1.7. zu grassieren beginne. "Ab Mitte März sollte sich bei den zuerst Geimpften älteren Bevölkerung die Mortalität reduzieren, wenn die Impfungen weiter vorangehen", sagte Sahin. "Aber die Infektionsrate in Deutschland könnte erst ab Ende Mai oder Anfang Juni einen deutlichen impfstoffbedingten Rückgang verzeichnen."


Bund startet Abschlagszahlungen bis zu 800.000 Euro 

Bei der Überbrückungshilfe III für krisengeschüttelte Betriebe fließen ab heute die ersten großvolumigen Abschlagszahlungen. Ausgezahlt werden bis zu 800.000 Euro, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. In den vergangenen zwei Wochen wurden lediglich bis zu 400.000 Euro ausgezahlt. "Die erweiterte Abschlagszahlung hilft schnell und da, wo der Schuh besonders drückt", betonte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Die reguläre Auszahlung der Überbrückungshilfe III durch die Länder soll aber erst im März starten. Mit der Förderung erhalten Unternehmen, die von der Corona-Pandemie und dem aktuellen Teil-Lockdown stark betroffen sind, für die Zeit bis zum 30. Juni 2021 monatlich bis zu 1,5 Millionen Euro. Verbundene Unternehmen erhalten bis zu 3 Millionen Euro pro Monat.


Altmaier hält Öffnung von Außengastronomie um Ostern für möglich 

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält eine Öffnung von Restaurants um Ostern für möglich. "Wir alle hoffen, dass es eine Perspektive gibt in den nächsten Wochen, die Mut macht", sagte er nach einem Gespräch mit den Wirtschaftsministern der Länder. "Ich gehe nach wie vor davon aus, dass es möglich sein wird unter Einhaltung aller Hygienevorschriften und der gebotenen Sorgfalt in den kommenden Tagen im Umfeld von Ostern auch Außengastronomie zuzulassen bei schönem Wetter und an den Orten, die dafür geeignet sind." Damit seien im vergangenen Jahr gute Erfahrungen gemacht worden. Der CDU-Politiker zeigte sich auch überzeugt, dass die bisher diskutierte Reihenfolge bei den Öffnungen "noch einmal diskutiert" werde. Es gebe inzwischen nicht nur einige Konzepte der Länder, sondern auch einen eigenen Plan des Robert-Koch-Instituts.


EMA gibt grünes Licht für Corona-Antikörpermittel REGN-COV2 

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA befürwortet die vorläufige Anwendung des zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen eingesetzten Antikörpermittels REGN-COV2. Das Mittel des US-Unternehmens Regeneron kann nach Einschätzung der EMA vom Freitag bereits vor Marktzulassung zur Behandlung von Covid-19-Patienten eingesetzt werden, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen ein hohes Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs besteht.


Tschentscher warnt vor dritter Welle und mahnt zur Disziplin 

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat vor einer dritten Welle bei den Corona-Infektionen gewarnt. Wohl bedingt durch eine starke Ausbreitung der britischen Variante stiegen die Infektionszahlen wieder, besonders auch unter jüngeren Menschen. Daher müsse man trotz des Wunschs, dass man die Corona-Maßnahmen nach den langen Monaten der Beschränkungen lockert, "diszipliniert und "sehr vorsichtig" bleiben. "Wir haben es mit einer deutlich infektiöseren Viruspopulation zu tun", so Tschentscher. "Deshalb ist enorm wichtig, die Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten von denen wir wissen, dass sie wirken." In Hamburg sollte man daher Masken auch im Freien tragen, wenn sich nicht genügend Abstand einhalten ließe.


Altmaier warnt vor Substanzverlust der Wirtschaft 

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat angesichts der anhaltenden Corona-Beschränkungen vor einer drastischen Verschärfung der wirtschaftlichen Lage bei vielen Unternehmen gewarnt. Der lange Lockdown habe "erhebliche Auswirkungen" auf sie, heißt es einem Dokument, in das Dow Jones Newswires Einblick hatte. "Dies führt in vielen Fällen zu einer Bedrohung ihrer wirtschaftlichen Existenz und zu der Gefahr eines längerfristigen Substanzverlustes der deutschen Volkswirtschaft: Arbeitsplatzverluste, Insolvenzen, weniger Ausbildungsplätze, rückläufige Zahl von Neugründungen, Attraktivitätsverlust vieler Innenstädte wären die Folge." Das Papier hatte Altmaier im Vorfeld der heutigen Sonderwirtschaftsministerkonferenz an die Minister der Länder übermittelt. Es soll in den Bund-Länder-Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch (3. März) einfließen.


Weber fordert schnelle Klärung von Details zum EU-Impfpass 

Nach der Einigung auf einen europäischen digitalen Impfpass beim EU-Gipfel hat der EVP-Fraktionsvorsitzende im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), auf eine schnelle konkrete Ausgestaltung gedrungen. "Vor allem für Pendler, Dienst- oder Urlaubsreisen kann das Zertifikat Erleichterungen bringen. Wir brauchen umgehend eine Klärung der Details", sagte Weber der Rheinischen Post. "Der Impfpass sollte so schnell wie möglich bereitgestellt werden", betonte er. Zugleich sprach sich der Europapolitiker gegen nationale Alleingänge innerhalb der EU in der Pandemiebewältigung aus. "Nationale Alleingänge erschweren den Alltag vieler Menschen und ein EU-Impfpass kann das verhindern", so Weber. Die Einigung der EU-Länder nannte er ein "wichtiges Signal".


Scholz: Unterstützungsprogramme nicht zu schnell zurückfahren 

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat vor einem zu schnellen Ausstieg aus den derzeitigen Corona-Hilfen gewarnt. "Es gilt: Wir dürfen die Unterstützungsprogramme nicht zu früh und zu schnell zurückfahren", sagte Scholz bei einem Pressestatement vor einer Videotagung der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20).


US-Regierung kauft 100.000 Dosen von Eli Lillys Covid-19-Mittel 

Die US-Regierung hat bei dem Pharmakonzern Eli Lilly & Co mindestens 100.000 Dosen seiner Antikörpertherapie zur Verhinderung schwerer Covid-19-Verläufe bestellt. Die Kaufvereinbarung habe einen Wert von 210 Millionen US-Dollar. Die Dosen sollen bis zum 31. März geliefert werden, teilte Eli Lilly mit.

Kontakt: konjunktur.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

February 26, 2021 13:53 ET (18:53 GMT)