Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 8,8 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle ist am Sonntag weiter unter zehn gesunken. Das Robert-Koch-Institut gab den Inzidenzwert unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit 8,8 an. Am Samstag hatte er 9,3 betragen und war damit erstmals seit gut neun Monaten in den einstelligen Bereich gefallen. Am Sonntag vergangener Woche hatte der Wert bei 17,3 gelegen. Laut RKI wurden am Sonntag 842 Corona-Neuinfektionen registriert. Am Samstag waren es 1.108 Fälle und am Sonntag vergangener Woche 1.489 Neuinfektionen gewesen. Am Sonntag wurden zudem 16 Corona-Tote registriert. Die Zahl der Neuinfektionen liegt in der Regel am Wochenende und am Montag niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.


Palästinenser lehnen Corona-Impfstoff-Lieferung aus Israel ab 

Die palästinensischen Behören haben eine Corona-Impfstoff-Lieferung aus Israel abgelehnt, weil das Haltbarkeitsdatum der rund eine Million Impfdosen bald abläuft. "Die Regierung lehnt die Annahme von Impfstoffen ab, die kurz vor dem Verfall stehen", erklärte Regierungschef Mohammed Schtajjeh in einer am Freitag von der amtlichen Nachrichtenagentur Wafa verbreiteten Erklärung. Schtajjeh wies demnach den Gesundheitsminister der Autonomiebehörde an, das entsprechende Abkommen mit Israel aufzukündigen.


Niederlande beschließen weitere Corona-Lockerungen 

Die Niederlande haben für den 26. Juni weitere Lockerungen der geltenden Corona-Maßnahmen beschlossen. Unter anderem gilt die Maskenpflicht dann nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und weiterführenden Schulen, wie Regierungschef Mark Rutte am Freitag ankündigte. Auch Diskotheken sollen wieder öffnen dürfen, Besucher müssen allerdings einen negativen Test vorweisen. Außerdem erlaubt wird laut Rutte das gemeinsame Schauen der Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Bars und Cafés, vorausgesetzt es gibt anderthalb Meter Abstand zwischen den Tischen. Die Innengastronomie in den Niederlanden durfte bereits am 5. Juni unter Auflagen wieder öffnen.


WHO: Corona-Lage in Afrika ist "sehr, sehr besorgniserregend" 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt die Corona-Lage in Afrika als "sehr, sehr besorgniserregend" ein. WHO-Notfalldirektor Michael Ryan führte dies am Freitag vor allem auf die Ausbreitung ansteckender Virusvarianten und die niedrigen Impfraten auf dem Kontinent zurück. Großen Teilen der afrikanischen Bevölkerung und auch gefährdeten Bevölkerungsgruppen werde der nötige Impfschutz "vorenthalten", beklagte Ryan. Nach Angaben der WHO wurden in Afrika in der vergangenen Woche 116.500 Neuinfektionen registriert - 25.500 mehr als in der Vorwoche. In einigen Ländern hat sich Zahl der Infektionen zuletzt sogar verdoppelt.


Razzia nach Corona-Impfung von 120 zum Impfen nach München geflogenen Italienern 

Nach der Impfung von 120 Mitarbeitern eines italienischen Hotels in München ist die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg mit einer Razzia gegen sieben Beschuldigte vorgegangen. Ein Apotheker, fünf Ärzte und ein Rechtsanwalt stehen im Verdacht der Unterschlagung von Impfstoff, der Bestechung und der Bestechlichkeit, wie die Ermittlungsbehörde am Freitag mitteilte. Es seien mehrere Objekte in München durchsucht worden, darunter eine Apotheke, eine Arztpraxis und eine Anwaltskanzlei.


Frankreich, Belgien und Griechenland bald keine Corona-Risikogebiete mehr 

Eine ganze Reihe von Ländern in Europa gelten ab Sonntag nicht mehr als Corona-Risikogebiete. Unter anderem werden Frankreich, Belgien und Griechenland aus der Risikoeinstufung herausgenommen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Auch die Schweiz, Estland, Litauen und Norwegen gelten nicht mehr als Risikogebiete.


Ärztekammer: Zweiten Impftermin unbedingt wahrnehmen 

Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt hat an die erwachsene Bevölkerung in Deutschland appelliert, sich wegen der Ausbreitung der Delta-Variante unbedingt vollständig impfen zu lassen. "Vor allem sollten alle Erstgeimpften auch die erforderlichen Zweitimpfungen fristgerecht vornehmen lassen", sagte Reinhardt. Aktuelle Studien zeigten, dass der Impfschutz gegen die Delta-Variante bei nur einmaliger Impfung um 17 Prozent geringer ausfallen könnte, als gegen die bisherige Alpha-Mutante. "Eine möglichst hohe Impfquote verlangsamt die weitere Ausbreitung dieser Variante und reduziert auch das Ansteckungsrisiko für Kinder deutlich", so Reinhardt. Um die Impfkampagne in Praxen und Impfzentren mit hoher Geschwindigkeit weiter zu führen, sei dringend mehr Impfstoff nötig.


Merkel warnt wegen Delta-Variante zur Vorsicht in der Corona-Pandemie 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der höheren Ansteckungsgefahr bei der Delta-Variante des Coronavirus vor zu viel Leichtsinn in der aktuellen Corona-Pandemie gewarnt. Sie bat die Luftfahrtindustrie, die besonders unter der Corona-Pandemie gelitten hat, hier um Verständnis. "Sie sind ja mit eine Branche, die echt tiefe Täler durchschritten hat. Wir haben versucht, das Leid etwas abzumildern", erklärte Merkel auf dem zweiten Nationalen Luftfahrtkonferenz mit Blick auf die staatlichen Hilfen für die Branche. "Ich bitte aber auch um Verständnis, wenn wir an manchen Stellen noch ein bisschen vorsichtig sind."


Hälfte der Deutschen hat mindestens eine Impfung bekommen 

Rund die Hälfte der Menschen in Deutschland ist inzwischen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Die Zahl der Menschen, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben, stieg auf 41,5 Millionen, damit erhöhte sich der Anteil auf 50,1 Prozent, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin sagte. 29,6 Prozent haben nach seinen Angaben bereits den vollen Impfschutz, der zumeist nach der zweiten Impfung erreicht wird. Besorgt zeigte sich Spahn über die Ausbreitung der Delta-Variante. Die Zahl der Infektionen mit dieser zuerst in Indien festgestellten Variante in Deutschland bewege sich zwar noch auf niedrigem Niveau, steige aber schnell an. Die Frage sei nicht, ob, sondern wann sie zur dominierenden Variante hierzulande werde.


RWI-Chef Schmidt kritisiert Staatsbeteiligung bei Curevac 

Der Präsident des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Christoph Schmidt, hat den Einstieg des Bundes bei Curevac im Sommer des vergangenen Jahres kritisiert. "Problematisch ist ein Einsteigen des Staates bei einzelnen Unternehmen mehr oder weniger auf Zuruf und nach Bauchgefühl", sagte Schmidt der Rheinischen Post. "Es wäre daher zunächst einmal wichtig, dass der Staat selbst eine stärkere Befähigung zur Beurteilung dieser Umstände erlangt." Wenn der Staat schon strategisch operieren wolle, dann auf systematische Weise. "Dann wäre im Gegenzug aber auch eine gewisse Fehlertoleranz angezeigt: Gutes unternehmerisches Handeln erweist sich im Gesamterfolg, nicht im völligen Vermeiden einzelner Fehlschläge", sagte der frühere Wirtschaftsweise.


Weltärztechef warnt vor raschen Lockerungen der Corona-Auflagen in Deutschland 

Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery warnt angesichts der als besonders ansteckend geltenden Delta-Variante des Coronavirus vor zu raschen Lockerungsschritten in Deutschland. Es sei zu erwarten, dass sich die Delta-Variante in Deutschland noch schneller ausbreite als die anderen bisherigen Formen des Virus, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien, müssten die Ansteckungsrisiken im Alltag reduziert werden.

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June 20, 2021 02:21 ET (06:21 GMT)