Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Dänemark öffnet nach Monaten wieder Lokale und Museen für Besucher 

Mit der Wiederöffnung von Cafés, Bars, Restaurants und Museen hat Dänemark am Mittwoch einen großen Schritt in Richtung Normalität getan. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei (...), aber wir haben den Eindruck, dass wir uns dem letzten Kapitel nähern", sagte Darcy Millar, Eigentümer des gleichnamigen Cafés im Zentrum von Kopenhagen, der Nachrichtenagentur AFP. Kinos, Theater und Konzertsäle sollen in Dänemark am 6. Mai wieder öffnen. Örtliche Abweichungen von dem Öffnungsplan sind jedoch je nach Infektionslage möglich.


J&J-Impfstoff soll bald in Deutschland eingesetzt werden 

Nach der Freigabe durch die europäische Arzneimittelagentur Ema soll der Covid-19-Impfstoff von Johnson & Johnson (J&J) jetzt möglichst bald in den deutschen Impfzentren eingesetzt werden. Von Anfang Mai an werde er auch in den Arztpraxen verfügbar sein, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die erste Lieferung an die Bundesländer solle 232.800 Dosen umfassen, meldet die Zeitung mit Verweis auf das Gesundheitsministerium. Ein Sprecher des Ministeriums sagte gegenüber der FAZ: "Nach der Entscheidung der Ema werden wir den J&J-Impfstoff jetzt zeitnah an die Länder ausliefern, ab übernächster Woche auch an die Praxen."


Neuer Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs wollen am kommenden Montag erneut bei einem "Impfgipfel" über die Coronavirus-Impfungen beraten. Das bestätigte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer bei einer Pressekonferenz in Berlin. Demmer erklärte, "dass man sich noch einmal zusammensetzen möchte, um mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten über das Thema Impfen zu sprechen". Details dazu könne sie aber "nicht vorwegnehmen", sagte sie auf eine entsprechende Frage. Laut dem Wirtschaftsportal Business Insider wollen Bund und Länder offenbar auch über die Frage beraten, "ob und wann es mehr Ausnahmen bei den Corona-Regeln für Geimpfte geben soll". Bereits im Februar und im März hatte es Impfgipfel gegeben.


Handel fordert längere Aussetzung der Insolvenzantragspflicht 

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat gefordert, die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige oder überschuldete Unternehmen über Ende April hinaus zu verlängern. Eine verlängerte Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sei auch mit Blick auf die Gläubigerinteressen "angemessen und dringend geboten, insbesondere um Insolvenzen wegen verzögerter Gewährung und Auszahlung staatlicher Unterstützungsleistungen zu verhindern", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem Handelsblatt. "Die Einzelhändler können nicht auch noch an dieser Stelle einseitig für die staatliche Corona-Politik in Haftung genommen werden." Zwar sei die Aussetzung "ordnungspolitisch nicht unproblematisch", jedoch seien gesunde Einzelhandelsgeschäfte seit Monaten aufgrund staatlicher Restriktionen geschlossen, ohne dass der Umfang staatlicher Unterstützungsleistungen bisher abschließend geklärt sei.


Valneva will seinen Impfstoff einzelnen EU-Staaten anbieten 

Wegen schleppender Verhandlungen mit der EU will der französisch-österreichische Pharmakonzern Valneva seinen Impfstoff nun einzelnen europäischen Ländern anbieten. "Wir haben sehr viel Zeit mit dem Versuch verbracht, auf die Forderungen zum zentralisierten Einkaufsprozess der Europäischen Kommission einzugehen", erklärte Konzernchef Thomas Lingelbach. "Wir konzentrieren unsere Bemühungen nun auf EU-Mitgliedstaaten und Interessierte außerhalb der EU."

Die EU-Kommission hatte Mitte Januar vorläufige Gespräche mit Valneva über den möglichen Kauf von bis zu 60 Millionen Impfstoffdosen angekündigt. Bisher kam es aber nicht zu einem Vertragsabschluss. Großbritannien hat dagegen bereits 100 Millionen Dosen für den Zeitraum 2021 bis 2022 bestellt. In der EU wurde bisher mit einer möglichen Zulassung nicht vor der zweiten Jahreshälfte gerechnet.


DIW: Weniger Infektionen von Kindern im ersten Lockdown 

Die Zahl der Behandlungsfälle von Kindern in ambulanten Arztpraxen ist während des ersten coronabedingten Lockdowns im vergangenen Frühjahr um bis zu 20 Prozent gesunken. Die niedergelassenen Ärzte diagnostizierten bei Ein- bis Zwölfjährigen vor allem deutlich weniger körperliche Erkrankungen wie Infektionen, heißt es in einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die auf 9,2 Millionen Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) basiert. Bei psychischen Krankheiten fielen die Rückgänge deutlich kleiner aus oder waren gar nicht vorhanden. Ursache könnten laut den Autoren sowohl die Kontaktbeschränkungen durch Kita- und Schulschließungen sein als auch der Wunsch der Eltern, Ansteckungsrisiken zu meiden, weshalb sie mit ihren Kindern weniger oft in eine Arztpraxis gingen.

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April 21, 2021 10:14 ET (14:14 GMT)