Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Ethikrat-Chefin Buyx fordert höheres Tempo beim Impfen 

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, hat die schnelle Beteiligung niedergelassener Ärzte bei den Corona-Impfungen gefordert. "Es ist ein ethisches Gebot, jetzt Meter zu machen beim Impfen", sagte Buyx in der Sendung Frühstart von RTL und n-tv. "Ich bin ein ganz großer Befürworter, dass man das in die niedergelassenen Praxen bringt - so schnell wie möglich." Sie habe großes Vertrauen, dass die niedergelassenen Ärzte die vorgegebene Impfreihenfolge im Großen und Ganzen gut umsetzen können, sagte die Ethikratsvorsitzende. Sie sei zwar dafür, grundsätzlich an der Priorisierung festzuhalten. Aber den Ärztinnen und Ärzten solle die Möglichkeit gegeben werden, "selbst zu entscheiden, wen impfe ich jetzt von meinen Patientinnen und Patienten besonders schnell, wer braucht besonders viel Schutz".


Ifo-Institut: Corona-Krise bremst die Ausgaben für Forschung in der Industrie 

Die Unternehmen in der Industrie haben im Corona-Jahr 2020 weniger für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Das geht aus einer neuen Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung hervor. Demnach sank der Anteil auf 3,2 Prozent vom Umsatz, verglichen mit 3,5 Prozent im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Insbesondere in der Autobranche sank der Anteil von 6,9 auf 4,8 Prozent. Selbst die Pharmabranche kürzte die Forschungsausgaben, von 7,2 auf 7,0 Prozent vom Umsatz. "Verstärkt wurde der Rückgang dadurch, dass gleichzeitig der Umsatz in vielen Branchen sank", sagte Ifo-Umfragenexpetrte Klaus Wohlrabe. "Dennoch setzten viele Unternehmen auch während der Krise auf Forschung und Entwicklung."


Scholz beharrt auf Prognose: "10 Millionen Impfungen in der Woche" 

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat Aussagen bekräftigt, wonach er nach der Freigabe der Impferlaubnis für Hausärzte binnen Wochen mit einer Beschleunigung der wöchentlichen Impfungen auf bis zu 10 Millionen rechnet. "Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten viel mehr Impfdosen zur Verfügung haben", sagte er der Bild-Zeitung. Es würden jede Woche mehr, mehrere Millionen in der Woche müssten verimpft werden. "Im Sommer geht es um bis zu 10 Millionen Impfungen in der Woche - in den Impfzentren, in Arztpraxen und Betrieben." Die Ausdehnung der Kapazitäten sei "für uns alle Hoffnung und Herausforderung zugleich". Bund und Länder müssten diese annehmen.


Kassenärzte-Chef rechnet erst im Mai mit Impfungen beim Hausarzt 

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, erwartet erst im Mai einen Start von Corona-Impfungen bei den Hausärzten. Er sehe die Haus- und Fachärzte "im April eher nicht im Impfgeschehen", sagte Gassen im ZDF-Morgenmagazin, "sodass wir auf diese Ressourcen wohl erst im Mai zurückgreifen können". Grund sei, dass die Hausärzte nicht genug Impfstoff bekämen. "Fünf Millionen in der Woche sind für die Haus- und Facharztpraxen ohne größere Anstrengung darstellbar, vorausgesetzt, sie bekommen diese Impfstoffmengen", betonte Gassen. Jetzt werde man sehen, wann man den Impfstoff bekomme - "möglicherweise, wenn die Länder etwas übrig behalten". Dies gelte es aber abzuwarten.


Hausärzteverband kritisiert Verzögerung beim Impfstart in Arztpraxen 

Der Chef des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, hat die Verzögerung beim Start der Corona-Impfungen in den Hausarztpraxen kritisiert. "Wir sind nicht nur bereit, wir scharren schon seit Wochen ungeduldig mit den Hufen", sagte Weigeldt dem Deutschlandfunk. Er könne nicht nachvollziehen, dass "man das Volk sozusagen im Lockdown hält", statt es zu impfen. Die Impfzentren seien am Anfang sicher notwendig gewesen. In den Praxen könne aber schneller und besser geimpft werden. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich am Mittwoch auf die Empfehlung geeinigt, mit den Corona-Impfungen in den Hausarztpraxen routinemäßig Mitte April zu beginnen.


Pflege-Bund: Immer mehr Pflegekräfte wollen wegen Corona-Pandemie aus Beruf ausscheiden 

Immer mehr Pflegekräfte wollen laut dem Weltbund der Krankenschwestern und Krankenpfleger wegen der Corona-Pandemie ihrem Beruf den Rücken kehren. Die Pandemie könnte bereits in der zweiten Jahreshälfte zu "einem Massenexodus aus dem Beruf" führen, warnte der International Council of Nurses (ICN). Mindestens 3.000 Pflegekräfte in 60 Ländern seien erwiesenermaßen bereits an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die tatsächliche Zahl liege wahrscheinlich deutlich höher. Wegen Burnouts und Stress in der Pandemie erwägen Millionen Fachkräfte einen Berufswechsel, wie ICN-Chef Howard Catton in Genf erläuterte.


Mehrere Unternehmen bieten Mitarbeitern Corona-Schnelltests an - Zeitung 

Mehrere große Unternehmen wollen ihrer Belegschaft laut einem Medienbericht Corona-Schnelltests in der Firma oder für zu Hause anbieten. Unter anderem planten dies Aldi Süd, Aldi Nord, Henkel, Metro, Rewe, RWE und Telekom, berichtete die Rheinische Post. Beim Handelskonzern Metro soll es demnach für die Beschäftigten in der Zentrale pro Woche zwei Tests geben. Aldi Süd und Aldi Nord bieten den Beschäftigen in den Filialen ab nächster Woche alle sieben Tage einen kostenlosen Selbsttest an. Der Energieversorger RWE will dem Bericht zufolge Schnelltests und Selbsttests an allen großen Standorten anbieten. Bei Henkel bekämen alle Mitarbeiter in Deutschland fünf Selbsttests nach Hause geschickt.


Antikörper von Glaxo und Vir in Studie effektiv gegen Covid-19 

Im Kampf gegen lebensbedrohliche Covid-19-Infektionen könnten Mediziner demnächst womöglich eine neue Waffe in die Hand bekommen: Ein von Glaxosmithkline und Vir Biotechnology entwickelter monoklonaler Antikörper hat die Notwendigkeit einer stationärer Behandlung und das Risiko eines tödlichen Krankheitsverlaufs in einer Studie um 85 Prozent zurückgehen lassen. Wie die beiden Unternehmen weiter mitteilten, wollen sie angesichts dieses positiven Ergebnisses umgehend eine Zulassung in den USA und anderen Ländern beantragen.


Brasilien registriert neuen Höchststand bei täglichen Corona-Todesfällen 

Trauriger neuer Rekord in Brasilien: Die Behörden des südamerikanischen Landes haben binnen 24 Stunden mehr als 2.200 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Wie das Gesundheitsministerium in Brasilia am Mittwoch mitteilte, starben seit Dienstag 2.286 Menschen an den Folgen von Covid-19. Die Zahl der Corona-bedingten Todesfälle in dem Land stieg damit auf 270.656. Mehr Corona-Tote wurden seit Pandemie-Beginn nur in den USA gezählt. Einen neuen Höchststand verzeichnete Brasilien auch bei den Infektionsfällen: Binnen 24 Stunden wurden nach Behördenangaben fast 80.000 Neuansteckungen registriert. Im Falle einer Zulassung käme mit VIR-7831 neben den von Eli Lilly und Regeneron Pharmaceuticals entwickelten monoklonalen Antikörpern ein weiterer zur Behandlung von Covid-19-Patienten zum Einsatz.


RKI meldet mehr als 14.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 14.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 14.356 (Vorwoche 11.912) neue Ansteckungsfälle registriert. Das sind 2.444 mehr als vergangenen Donnerstag. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 69,1 (64,7). Am Vortag hatte dieser Wert 65,4 betragen.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2.532.947 (2.471.942). Laut RKI wurden ferner 321 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert, vor einer Woche waren es 359. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich auf 72.810 (71.240).

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March 11, 2021 03:13 ET (08:13 GMT)