Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


  Fälle mit Omikron-Variante häufen sich in Europa 

In Europa häufen sich die Corona-Fälle mit der erstmals in Südafrika entdeckten neuen Virusvariante Omikron und versetzen den Kontinent in Alarmbereitschaft: Nach ersten Fällen in Deutschland, Großbritannien und Italien wurde die neue Mutante am Samstag auch in Tschechien gemeldet. In Bayern bestätigten die Behörden zwei Fälle. In den Niederlanden wurden 61 von rund 600 Flugpassagieren aus Südafrika positiv auf Corona getestet. Ob die Omikron-Variante darunter ist, sollen die am Sonntag erwarteten Testergebnisse zeigen. Die USA lobten unterdessen Südafrika für seine "Transparenz" gegenüber dem Rest der Welt seit der Entdeckung der Omikron-Variante.


  Israel schließt wegen Omikron-Variante erneut seine Grenzen 

Wegen der zuerst in Südafrika entdeckten neuen Coronavirus-Variante Omikron schließt Israel ab Sonntagabend seine Grenzen erneut für Ausländer. "Die Einreise für ausländische Staatsbürger nach Israel wird untersagt, mit Ausnahme von Fällen, die von einem Sonderkomitee genehmigt werden", teilte das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett mit. Die Regierung muss der vom Coronakabinett beschlossenen Maßnahme noch zustimmen. In Israel wurde bislang ein Fall der neuen Virusvariante Omikron bestätigt.


  Virologe Drosten: Schnelltests für Geimpfte nur bei Symptomen 

-Der Berliner Virologe Christian Drosten hält 2G-Plus-Regelungen im privaten und öffentlichen Bereich nur für bedingt sinnvoll. "Eine blinde Testung bei gesunden Geimpften ist nicht nur logistisch schwierig, sondern möglicherweise auch in ihrer Aussagekraft eingeschränkt", sagte er dem Spiegel. "Bei Geimpften ist der Einsatz von Tests dann ratsam, wenn Symptome vorliegen." Es sehe so aus, als ob Infektionen bei Geimpften gerade in den ersten Tagen der Infektion nicht so gut durch einen Antigen-Schnelltest nachzuweisen seien. "Das ist aber allein eine erste Einschätzung", sagte Drosten. Die aktuelle Corona-Welle durch Tests zu durchbrechen, ist aus Sicht des Virologen nicht mehr realistisch. Der Aufwand zur Infektionskontrolle solle sich stattdessen darauf konzentrieren, neue Infektionen bei Ungeimpften zu vermeiden. "Eine neue Modellierungsstudie zeigt, dass selbst bei niedrigerer Impfquote die Übertragung ganz überwiegend von Ungeimpften ausgeht."


  Zwei Infektionen mit neuer Corona-Variante Omikron in Bayern bestätigt 

In Bayern sind zwei Infektionen mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron bestätigt worden. Das teilte das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege am Samstagabend mit. Es handele sich um zwei Personen, die am Mittwoch über den Flughafen München eingereist seien und sich seit Donnerstag nach einem positiven PCR-Test in häuslicher Isolation befänden. Zuvor hatte der hessische Sozialminister Kai Klose (Grüne) mitgeteilt, bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika bestehe "der hochgradige Verdacht", dass er mit der Variante infiziert sei. Die Person sei "vollständig geimpft", habe im Laufe der Woche Symptome entwickelt und sich daraufhin testen lassen, teilte das hessische Sozialministerium später mit. Danach sei sie häuslich isoliert worden.


  Bundesregierung hat keine Infos über Impfquoten in Pflegeberufen 

Das Bundesgesundheitsministerium hat nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) keine Informationen darüber, wie hoch die Impfquote in medizinischen Berufen ist. "Informationen zu den Impfquoten bei pflegerischen und ärztlichen Berufen liegen dem Robert Koch-Institut nur auf der Basis von einzelnen stichprobenartigen Studien vor", zitierten die RND-Zeitungen (Samstagsausgaben) aus einer Antwort des Ministeriums.


  Arbeitsminister für teilweise Impfpflicht noch vor Weihnachten 

In der Impfpflicht-Debatte will der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) noch vor Weihnachten die Impfpflicht für Kliniken und Heime umsetzen. "Ich finde es richtig, dass wir in einem ersten Schritt noch vor Weihnachten dafür sorgen, dass es zum Beispiel in Kliniken, in Pflege-, Alten- und Behinderteneinrichtungen eine Impfverpflichtung gibt", sagte Heil der "Bild am Sonntag." Auch eine allgemeine Impfpflicht befürwortet Heild. Zudem gebe es eine "moralische Impfpflicht" für Profi-Sportler.


  Sieben-Tage-Inzidenz erneut auf Höchststand 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen hat wieder einen neuen Höchststand verzeichnet: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen erhöhte sich der Wert auf 446,7. Am Samstag lag er bei 444,3, am Sonntag vergangener Woche bei 372,7. Verzeichnet wurden binnen 24 Stunden 44.401 (Samstag: 67.125) Neuinfektionen. Am Freitag war die bisher höchste Zahl von 76.414 neuen Fällen registriert worden. Die Zahl der Todesopfer stieg um 104 auf 100.883 Fälle, nachdem es am Samstag 303 weitere Opfer gegeben hatte.


Montgomery warnt vor einer Virusvariante „so infektiös wie Delta 
und so gefährlich wie Ebola" 

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt vor der Entstehung weiterer gefährlicher Virus-Varianten: "Meine große Sorge ist, dass es zu einer Variante kommen könnte, die so infektiös ist wie Delta und so gefährlich wie Ebola", sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die neue südafrikanische Variante B.1.1.529 sei "ein gutes Beispiel dafür", dass man dem Virus keine Chance zur Mutation geben dürfe. Noch wisse man zwar nichts Genaues zur Gefährlichkeit der neuen Variante, "aber es scheint sich rasend schnell auszubreiten", so Montgomery. Um weitere Varianten zu verhindern, werde es nötig sein, die Welt noch Jahre lang zu impfen.

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November 28, 2021 05:21 ET (10:21 GMT)