Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Gericht in Schleswig-Holstein lehnt Klage gegen Corona-Impfungen an Schulen ab 

In Schleswig-Holstein ist eine Frau mit einer Klage gegen Corona-Impfungen an Schulen vor Gericht gescheitert. Bei den Impfungen an den Gymnasien und Gemeinschaftsschulen des Landes handle es sich um ein freiwilliges Angebot, das niemand annehmen müsse, begründete das Verwaltungsgericht Schleswig am Donnerstag seine Entscheidung. Die Klägerin sei vermutlich die Mutter eines betroffenen Kinds. Weder von Eltern noch von Schülern, die das Impfangebot nicht annehmen wollten, werde eine Erklärung verlangt. Auch ein "unzumutbarer mittelbarer Druck" durch die Schulverwaltung bestand nach Auffassung des Gerichts nicht.


Lambrecht will Impfteams in Schwimmbädern und Einkaufszentren 

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich für mobile Impfteams etwa in Schwimmbädern und Einkaufszentren ausgesprochen, um die Zahl der Corona-Impfungen zu erhöhen. "Die Ausbreitung der Delta-Variante können wir nur durch eine hohe Impfquote bremsen", sagte Lambrecht der Funke-Mediengruppe. Kinder und Menschen mit bestimmten Erkrankungen, die sich nicht impfen lassen könnten, seien nur so zu schützen. "Dabei müssen wir so kreativ und so flexibel wie nur möglich sein: Die Impfung muss zu den Menschen kommen - mit Impfteams in Schwimmbädern, Einkaufszentren und an vielen anderen Orten." Zudem sprach sie sich dagegen aus, die Corona-Schnelltests dauerhaft und für alle kostenlos anzubieten.


SPD-Länderchefs gegen Verschärfungen für Ungeimpfte 

Mehrere SPD-Ministerpräsidenten haben geplante Verschärfungen für Ungeimpfte kritisiert. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sagte der Bild-Zeitung, es sei wichtig, dass sich mehr Menschen in Deutschland impfen lassen. "Drohungen bringen uns da nicht weiter", betonte sie aber. "Wir müssen überzeugen." Ähnlich äußerte sich Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte. "Ich halte es für falsch und rechtlich unzulässig, Ungeimpfte vom öffentlichen Leben auszuschließen", sagte er dem Blatt. Angesichts der Impfkampagne sei "ein genereller Lockdown kein realistisches Szenario". Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke widersprach den Regierungsplänen. "Niemand soll vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden", erklärte Woidke. Mit negativem Test sollten Ungeimpfte weiter zum Beispiel an Veranstaltungen teilnehmen dürfen.


Scholz für Verlängerung epidemischer Notlage 

Der Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich dafür ausgesprochen, die Pandemie-Notlage über Ende September hinaus zu verlängern. Die epidemische Lage von nationaler Tragweite würde ansonsten dann auslaufen. Über die Verlängerung muss der Bundestag entscheiden. "Das wird sein müssen, wenn man mich fragt", sagte Scholz am Mittwochabend auf einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Kiel. Nötig seien weiterhin bestimmte Regeln zum Schutz vor Corona. "Und dafür brauchen wir einen rechtlichen Rahmen", betonte der Vizekanzler. Die epidemische Lage von nationaler Tragweite ist rechtliche Grundlage für die meisten Corona-Schutzmaßnahmen von Bund und Ländern.


USA planen Impfpflicht für internationale Reisende 

Die USA planen, ihre Grenzen für vollständig geimpfte Besucher wieder zu öffnen. Washington entwickele "einen stufenweisen Ansatz, der im Laufe der Zeit bedeuten wird, dass ausländische Staatsangehörige, die in die Vereinigten Staaten reisen - aus allen Ländern - vollständig geimpft sein müssen", sagte ein Beamter des Weißen Hauses am Mittwoch. Dabei werde es "begrenzte Ausnahmen" geben.


Bund zahlte bislang knapp 3,7 Mrd Euro für Gratis-Bürgertests - Zeitung 

Die für die Bürgerinnen und Bürger bislang kostenfreien Corona-Schnelltests haben den Bund einem Zeitungsbericht zufolge in diesem Jahr bereits mehr als drei Milliarden Euro gekostet. Die Angaben stammten vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS), teilte das Bundesgesundheitsministerium laut der Rheinischen Post mit. Demnach zahlte der Bund für Leistungen der Labordiagnostik in Höhe von 782 Millionen Euro, 1,084 Milliarden Euro Sachkosten für die Antigen-Schnelltests und weitere Leistungen gemäß der aktuellen Testverordnung in Höhe von knapp 1,75 Milliarden Euro, worunter insbesondere die Abstrichnahmen fallen.


England hebt Quarantäne-Pflicht für Corona-Geimpfte aus Frankreich auf 

England hebt nun auch für Reisende aus Frankreich die Quarantäne-Pflicht für Corona-Geimpfte auf. Die Änderung trete am Sonntag in Kraft, teilte die britische Regierung am Mittwochabend mit. Deutschland wird nach einer Überprüfung der Einreiseregeln auf die Liste der sogenannten grünen Länder gesetzt. Reisende aus diesen Ländern müssen sich unabhängig von ihrem Impfstatus nicht mehr in Quarantäne begeben.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 19,4 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 19,4 (Vorwoche: 16,0). Wie das Robert-Koch-Institut am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 3.539 (3.142) Neuinfektionen sowie 26 (21) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.

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August 05, 2021 04:17 ET (08:17 GMT)