Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Hausärzte für mehr Freiheiten nach erster Astrazeneca-Impfung 

Der deutsche Hausärzteverband hat mehr Freiheiten für Bürger gefordert, die bisher nur eine erste Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs erhalten haben. Dieses Vorgehen sei wie in Österreich auch für Deutschland zu empfehlen, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt der Wirtschaftswoche. "Ansonsten gibt es das Dilemma: Entweder wird Astrazeneca erst gar nicht gewählt. Oder jemand will die zweite Impfung schon nach vier Wochen haben." Das sei aber nicht nur sinnlos, sondern könne sogar negative Effekte haben. Bereits nach der ersten Impfung mit einem Vektorimpfstoff wie Astrazeneca sei der Impfschutz schon "sehr hoch". Weigeldt räumte zugleich ein, dass für den vollen Impfschutz selbstverständlich nicht auf die zweite Dosis verzichtet werden dürfe.


Mehr als 40 Millionen Corona-Impfungen in Deutschland 

In Deutschland hat die Zahl der Corona-Impfungen die 40-Millionen-Marke überschritten. Damit seien 30,7 Millionen Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Dies entspricht demnach einem Anteil von 37 Prozent. Mehr als 9,3 Millionen Menschen haben laut Spahn schon einen vollen Impfschutz. Dies sind 11,2 Prozent der Bevölkerung.


Wirtschaftsrat gegen Verlängerung von Kurzarbeits-Sonderregeln 

Der Wirtschaftsrat der CDU hat die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geplante Verlängerung der Corona-Sonderregeln für das Kurzarbeitergeld bis zum Jahresende kritisiert und stattdessen eine erneute Überprüfung Anfang Juli gefordert. "Die Erstattung der Sozialabgaben für Kurzarbeiter war eine krisenbedingte Ausnahme und darf jetzt nicht nach Belieben verlängert werden", sagte Generalsekretär Wolfgang Steiger. Im Interesse aller Beitrags- und Steuerzahler müsse "mit dem Abklingen der Corona-Krise wieder mehr Kostenbewusstsein Einzug halten". Die geplante Verlängerung bis Ende 2021 schieße über das Ziel hinaus. Steiger sah die Gefahr, "dass das Kurzarbeitergeld viele Arbeitnehmer in Stellen hält, die eigentlich nicht mehr zukunftsfähig sind".


HDE sieht Klagewelle wegen November- und Dezemberhilfen 

Nach einer Befragung von über 1.000 Mitgliedsunternehmen sieht der Handelsverband Deutschland (HDE) nach eigenen Angaben eine Klagewelle anrollen. Dabei gehe es um eine Ungleichbehandlung bei der Bewilligung für die November- und Dezemberhilfen. Die Gastronomie bekomme danach bis zu 75 Prozent des durch die Corona-Schließungen in diesem Zeitraum entgangenen Umsatzes vom Staat ersetzt. Der Einzelhandel dagegen werde auf den Fixkostenzuschuss bei der Überbrückungshilfe 3 verwiesen. "Das ist eine klare Ungleichbehandlung im Vergleich zur Gastronomie", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Verband fordere zur Vermeidung einer Klagewelle die rasche Anpassung und Aufstockung der Überbrückungshilfen beziehungsweise eine entsprechende Schadensregulierung nach EU-Recht für den Einzelhandel.


Nordrhein-Westfalen will härtere Strafe für Impfpass-Fälscher 

Nordrhein-Westfalens Justizminister Peter Biesenbach (CDU) fordert härtere Strafen für Impfpass-Fälscher. "Die bestehende Regelung, die für das Fälschen von Gesundheitszeugnissen niedrigere Strafrahmen vorsieht als für die normale Urkundenfälschung, wird der hohen kriminellen Energie, die dahintersteckt, nicht gerecht", sagte Biesenbach dem Kölner Stadt-Anzeiger. Beim Justizministertreffen im Juni wolle er vorschlagen, dass der Bund einen Gesetzentwurf erarbeitet, um den "Privilegierten-Passus für Fälscher von Impf- und Gesundheitspapieren" aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Es dürfe "nicht außer Acht gelassen werden, dass die Täter mit dem Fälschen dieser Dokumente und damit der Umgehung der Infektionsschutzmaßnahmen die Gefährdung der Gesundheit einer unbestimmten Anzahl von Menschen in Kauf nehmen".


Ifo: Zuwendungen und Kurzarbeitergeld fangen 80 Prozent der Einbußen auf 

Die 2020 von der Bundesregierung beschlossenen Corona-Zuwendungen für Familien und die Ausweitung des Kurzarbeitergeldes haben die Bruttoerwerbseinkommen der Deutschen stabilisiert. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung zusammen mit dem Joint Research Center der Europäischen Kommission. Das Bruttoerwerbseinkommen sei im Jahr 2020 eigentlich um rund 5 Prozent gefallen. Aber staatliche Sondermaßnahmen und die "automatischen Stabilisatoren" des Steuer- und Sozialsystems hätten diesen Verlust auf 0,8 Prozent verkleinert. "Diese Ergebnisse bestätigen unsere ersten Erkenntnisse aus dem Sommer. Es ist gelungen, den Anstieg von Einkommensungleichheit und das Armutsrisiko abzufedern", sagte Andreas Peichl, der Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.


Covid-19-Impfstoff von Sanofi-GSK geht bald in Phase III 

Der von Sanofi zusammen mit Glaxosmithkline entwickelte Covid-19-Impfstoff hat in der klinischen Phase-II-Studie positive Ergebnisse erzielt und wird in wenigen Wochen in der zulassungsrelevanten Phase III getestet. In einer Mitteilung des französischen Pharmakonzerns heißt es, der Impfstoff habe in allen an der Studie beteiligten Altersgruppen in hohem Maße Reaktionen neutralisierender Antikörper gezeigte, die dem Niveau einer natürlichen Infektion vergleichbar seien. Die Zulassung der Impfung wird für das vierte Quartal erwartet.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt vierten Tag in Folge unter hundert 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen liegt den vierten Tag in Folge unter hundert. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden in den vergangenen sieben Tagen landesweit 83,1 (Vorwoche: 119,1) Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen. Am Sonntag hatte der Inzidenzwert ebenfalls bei 83,1 gelegen, am Samstag bei 87,3 und am Freitag bei 96,5.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 5.412 (6.922) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das sind 1.510 weniger als vor einer Woche. Am Montag wurden 64 (54) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger verzeichnet.

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May 17, 2021 07:15 ET (11:15 GMT)