Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Israel hebt Maskenpflicht im Freien auf 

Israel hebt angesichts stark gesunkener Corona-Zahlen die Maskenpflicht im Freien auf. Die Infektionsrate in Israel sei dank der erfolgreichen Impfkampagne inzwischen "sehr niedrig", erklärte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Donnerstag. Daher sei es möglich, die Restriktionen zu lockern und ab Sonntag die Maskenpflicht im Freien aufzuheben. Die Maskenpflicht in Innenräumen soll vorerst allerdings weiterhin gelten.


Frankreich zählt mehr als 100.000 Todesfälle wegen Covid-19 

In Frankreich sind inzwischen mehr als 100.000 Menschen an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die Zahl der Toten stieg binnen 24 Stunden um 300, wie die Pariser Gesundheitsbehörden am Donnerstagabend mitteilten. Zuvor hatte die Gesamtzahl der Corona-Toten bei 99.805 gelegen. Damit ist Frankreich das dritte europäische Land nach Großbritannien und Italien, in dem die Zahl der Todesfälle die Marke von 100.000 übersteigt. Frankreich befindet sich mitten in der dritten Corona-Welle. Seit gut zehn Tagen gilt ein landesweiter Lockdown mit Ausgangs- und Reisebeschränkungen sowie Schul- und Geschäftsschließungen. Der Druck auf die Krankenhäuser ist aber weiter massiv.


WHO: Immer weniger Corona-Sterbefälle bei über 80-Jährigen in Europa 

In Europa ist die Zahl der Corona-Sterbefälle bei über 80-Jährigen auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie gesunken. Wie der Europa-Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge, in Athen sagte, ist das vermutlich auf den Fortschritt bei den Corona-Impfungen für Risikogruppen zurückzuführen. In den vergangenen zwei Monaten habe sich die Zahl der Corona-Sterbefällen bei Menschen über 80 Jahren von allen anderen Altersgruppen abgekoppelt, sagte Kluge. Mittlerweile entfielen nur noch knapp 30 Prozent der Todesfälle auf diese Altersgruppe.


Neuer Tagesrekord bei Corona-Schutzimpfungen 

Bei den Corona-Schutzimpfungen wurde am Mittwoch in Deutschland mit 738.501 Dosen ein neuer Tagesrekord erreicht, wie das Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag auf seinem Dashboard im Internet mitteilte. 662.711 davon waren Erstimpfungen. Knapp 5,3 Millionen Menschen sind inzwischen vollständig geimpft, 6,3 Prozent der Gesamtbevölkerung.


Seehofer mit Biontech-Vakzin geimpft 

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CDU) hat sich am Mittwoch mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer gegen das Coronavirus immunisieren lassen. Am Rande der Pressekonferenz zur Polizeilichen Kriminalstatistik erklärte er auf Nachfrage, "dass ich geimpft bin seit gestern". Den Termin habe er "ohne Kamera" wahrgenommen. "Das macht man zum Schutz für sich und der Bürgerschaft", betonte Seehofer. Der 71-Jährige hatte zuvor eine Impfung mit der Astrazeneca-Vakzine abgelehnt und dies damit begründet, sich nicht bevormunden lassen zu wollen. "Ich habe seit meiner Zeit als Gesundheitsminister zu Sicherheit bei Arzneimitteln eine bestimmte Einstellung und die habe ich bis zum heutigen Tage", sagte Seehofer dazu. "Und dort wo ich war, gab's Biontech."


Dekra: Viele Menschen im Homeoffice klagen über Gesundheitsprobleme 

Eine Reihe von Arbeitnehmern klagt im Homeoffice über gesundheitliche Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Stress - allerdings fühlt sich die überwiegende Mehrheit dort besser vor einer Corona-Infektion geschützt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Instituts Forsa für die Prüfgesellschaft Dekra unter 1502 Beschäftigten, deren Ergebnisse am Donnerstag vorgestellt wurden. Demnach macht das Arbeiten außerhalb des Büros viele Menschen krank. Der Umfrage zufolge klagte rund jeder dritte Befragte über gesundheitliche Probleme wegen eines mangelhaften, nicht-ergonomischen Arbeitsplatzes. 36 Prozent litten demnach unter Verspannungen, Rücken- oder Kopfschmerzen. Bei ähnlich vielen Beschäftigten fehlt es an der Arbeitsausstattung, etwa einem großen Bildschirm oder einer ausreichend stabilen Internetverbindung. 32 Prozent berichteten zudem von längeren oder untypischen Arbeitszeiten, etwa am Abend oder Wochenende.


Bericht: Merkel lässt sich am Freitag mit Astrazeneca impfen 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich einem Bericht zufolge am Freitag mit dem Impfstoff Astrazeneca gegen Corona impfen lassen. Dies berichtete die "Welt" am Donnerstag ohne Angaben von Quellen. Die Kanzlerin ist über 60 Jahre alt und fällt damit in die Gruppe derjenigen, die in Deutschland für Astrazeneca-Impfungen infrage kommen.


Scholz: Änderung des Infektionsschutzgesetzes ist verfassungsfest 

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit Blick auf Rechtsbedenken gegen den Bundes-Lockdown betont, die Regelungen entsprächen laut Überprüfung der Regierung geltendem Recht. "Die Verfassungsressorts haben sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie das Gesetz zu bewerten ist - und wir sind alle zu dem Ergebnis gekommen, dass das eine zulässige, richtige und auch verfassungsfeste Lösung ist", sagte Scholz. "Ganz klar wird das sicher von irgendwem angegriffen, deshalb haben wir uns besonders intensive Mühe gegeben, die Frage juristisch vorher zu prüfen, bevor wir den Vorschlag machen." Die Bild-Zeitung hatte unter Berufung auf Experten im Bundeskanzleramt von Bedenken zur Reform des Infektionsschutzgesetzes berichtet.


RKI setzt sich für eingeschränkten Regelbetrieb in Krankenhäusern ein 

Das Robert-Koch-Institut (RKI) setzt sich wegen der stark steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen dafür ein, den Regelbetrieb in den Krankenhäusern einzuschränken. Damit sollten die Kapazitäten in den Intensivstationen bestmöglich geschont werden, sagte RKI-Chef Lothar Wieler . Er plädierte zudem dafür, in stark betroffenen Regionen stabile Patientinnen und Patienten an andere Orte zu verlegen, um Kapazitäten für schwerere Fälle zu gewinnen. Wieler räumte ein, dass dies für Betroffene und Angehörige eine "einschneidende Maßnahme" sei. Angesichts der Situation sei aber solidarische Handeln erforderlich, auch über Kreis- und Landesgrenzen hinweg. Die Lage in den Krankenhäusern spitze sich teilweise dramatisch zu. Sie werde "uns auch noch härter treffen als in der zweiten Welle".


Stiko-Chef warnt vor Aufhebung der Impf-Priorisierung 

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, warnt davor, die Priorisierung beim Impfen aufzuheben. "Diese Diskussion nützt jetzt wirklich keinem", sagte er der Rheinischen Post. "Wir müssen doch mit begrenzten Impfstoffmengen weiter möglichst Menschen mit hohem Risiko für schweren Covid-19-Verlauf wie Vorerkrankte schützen." Damit würden auch die Intensivstationen geschützt. Zuletzt hatten Bayerns Gesundheitsminister und die Uniklinik Dresden eine Aufgabe der Priorisierung gefordert.


Existenzgründungen im Corona-Jahr um 11 Prozent rückläufig 

Im Corona-Jahr 2020 haben sich deutlich weniger Menschen selbstständig gemacht. Die Zahl der Existenzgründungen sank um gut 11 Prozent oder 68.000 auf 537.000, wie eine Vorabauswertung des KfW-Gründungsmonitors zeigt. Deutliche Rückgänge gab es sowohl bei den Startups im Vollerwerb (minus 12 Prozent) als auch bei denen im Nebenerwerb (minus 11 Prozent). Allerdings stieg der Anteil an sogenannten Chancengründungen von 73 im Jahr 2019 auf 80 Prozent an. Viele Unternehmer hätten laut KfW offenbar trotz Corona-Krise die Beharrlichkeit gehabt, ihre Idee zu verwirklichen.


Bund fördert Corona-Medikamentenforschung mit 50 Millionen Euro 

Der Bund unterstützt die Erforschung von Medikamenten gegen das Coronavirus mit rund 50 Millionen Euro. Ein unabhängiges Begutachtungsgremium habe dazu die Förderung von acht Vorhaben vorgeschlagen, darunter eines des Leverkusener Pharmakonzerns Bayer, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) in Berlin. Die abschließende Entscheidung soll bereits in den nächsten Wochen fallen, so dass die Förderung "zügig starten" könne. Die Medikamenten-Kandidaten haben bereits wichtige vorklinische Studien abgeschlossen. Nun soll die Erprobung in den ersten zwei von drei klinischen Phasen unterstützt werden. Bereits am Ende der sogenannten 2B-Phase wäre eine vorläufige Zulassung möglich, sagte Karliczek. Für die jetzige Runde ist nun noch eine zweite Einreichungsfrist bis zum Sommer dieses Jahres geplant.


Debatte in Japan über Absage Olympischer Spiele wegen Corona-Infektionslage 

Der einflussreiche japanische Politiker Toshiro Nikai hat angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie ein Aus der Olympischen Sommerspiele ins Spiel gebracht. Der Generalsekretär der regierenden Liberaldemokratischen Partei sagte am Donnerstag, die Spiele müssten "ohne Zögern" abgesagt werden, sollte die Infektionslage zu ernst sein. "Wenn die Infektionen sich wegen Olympia ausbreiten, weiß ich nicht, wozu Olympia gut ist", sagte Nikai dem privaten Fernsehsender TBS.

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April 15, 2021 15:43 ET (19:43 GMT)