Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Italien macht den Gesundheitspass für Arbeitnehmer zur Pflicht 

Italien macht den Covid-19-Gesundheitspass für alle Arbeitnehmer im privaten und öffentlichen Sektor zur Pflicht - eine der strengsten Maßnahmen zur Förderung von Impfungen, die je in einem großen westlichen Land ergriffen wurden. Auch Selbstständige müssen künftig ein digitales Zertifikat, den so genannten grünen Pass, besitzen, aus dem hervorgeht, ob eine Person vollständig geimpft ist, sich kürzlich von Covid-19 erholt hat oder frisch negativ auf das Virus getestet wurde. In Italien sind 75 Prozent der Bevölkerung ab 12 Jahren vollständig geimpft, aber die Regierung will die Impfquote erhöhen. Die traumatische Erfahrung von Anfang 2020, als Italien als erstes westliches Land von dem Coronavirus schwer getroffen wurde, prägt weiterhin die Politik. Umfragen zufolge gibt es in der Öffentlichkeit eine breite Unterstützung für obligatorische Gesundheitspässe.


Spahn und Laschet fordern "Impf-Ruck" 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (beide CDU) haben das schleppende Impftempo in Deutschland beklagt und einen "Impf-Ruck" gefordert. "Jeder Schritt wird mühsamer, wir müssen um jede Impfung ringen, 100.000 Erstimpfungen an einem Tag sind kaum erreichbare Größen geworden", schreiben sie in einem Gastbeitrag für den Kölner Stadt-Anzeiger. September und Oktober seien die "Monate der Entscheidung. Wir müssen gemeinsam die Impfquote erhöhen, bevor Herbst und Winter kommen." Ausdrücklich appellierten sie an Impfskeptiker: "Die Corona-Schutzimpfung hat bis heute Hunderttausende Menschenleben gerettet und viele mehr vor schweren Verläufen geschützt." Beide Politiker sprachen sich auch für mehr dezentrale Angebote aus.


Moderna empfiehlt nach Studie Auffrischungsimpfungen 

Angesichts neuer Daten zu seinem Vakzin hat sich der US-Impfstoffproduzent Moderna für Auffrischungsimpfungen ausgesprochen. Probanden, die erst kürzlich geimpft wurden (etwa acht Monate nach der ersten Dosis), wiesen ein geringeres Risiko eines sogenannten Impfdurchbruchs auf als solche, deren Erstimpfung bereits ein Jahr zurückliegt, erklärte das Unternehmen am Mittwoch.


Eine Milliarde Chinesen vollständig geimpft 

In China ist nach Angaben der Behörden inzwischen eine Milliarde Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Insgesamt seien in der Volksrepublik mit ihren 1,4 Milliarden Einwohnern 2,16 Milliarden Impfdosen gespritzt worden, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Peking. In China war das Coronavirus Ende 2019 erstmals ausgebrochen. Mit für westliche Verhältnisse kaum vorstellbaren strikten Maßnahmen wurde es in der Volksrepublik relativ schnell eingedämmt. Inzwischen gibt es nur noch einzelne begrenzte Ausbrüche. Insgesamt meldeten die chinesischen Behörden bisher 4.636 Todesfälle. Bei der Impfkampagne werden nur einheimische Vakzine genutzt.


"Mehrere Dutzend" Menschen in Putins Umfeld infiziert 

Im Umfeld von Russlands Präsident Wladimir Putin hat es mehr Corona-Fälle gegeben als ursprünglich bekannt. "Nicht nur ein oder zwei, sondern mehrere Dutzend Menschen" seien mit dem Virus infiziert, sagte Putin per Videokonferenz auf der Tagung der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS). Der Staatschef hatte sich am Dienstag in Selbstisolation begeben, nachdem ein Infektionsfall eines engen Mitarbeiters festgestellt worden war. Putin musste den OVKS-Gipfel in Tadschikistan wegen der Quarantäne absagen. Er entschuldigte sich bei den Partnerländern für die Absage aufgrund dutzender Fälle des Coronavirus in seinem engen Umfeld. Der 68-jährige Staatschef ist nach eigenen Aussagen im Juni mit dem russischen Impfstoff Sputnik V geimpft worden. Putin sei "absolut gesund", sagte sein Sprecher Dmitri Peskow.


FDA: Impfstoffe ohne Booster weiterhin wirksam 

Die in den USA zugelassenen Corona-Impfstoffe bieten nach Ansicht der Gesundheitsbehörde FDA einen ausreichenden Schutz gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung, auch ohne zusätzliche Dosen. Das geht aus einem Bericht hervor, in dem die FDA Daten des von Biontech und Pfizer entwickelten Impfstoffs analysierte. Die Unternehmen hatten bei der Behörde die Freigabe ihres Vakzins als Booster-Impfung bei Patienten ab 16 Jahren beantragt. Ein externer Ausschuss wissenschaftlicher Berater wird den FDA-Bericht am Freitag prüfen.


Bundesweite Corona-Inzidenz sinkt auf 76,3 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht zurückgegangen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, sank der Wert auf 76,3 (Vorwoche: 83,5). Am Vortag hatte die Inzidenz 77,9 betragen. Laut den jüngsten Zahlen des RKI wurden binnen 24 Stunden 12.925 (15.431) Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.114.856. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland stieg um 68 (50) auf nunmehr 92.837. Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei etwa 3.863.000.

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September 16, 2021 12:52 ET (16:52 GMT)