Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Mitglied des Ethikrates fordert Impfpflicht bei Personenbeförderung 

Die Debatte über eine Impfpflicht in Deutschland wird mit immer größerem Nachdruck geführt. Wolfram Henn, Humangenetiker und Mitglied des Ethikrates, fordert die Einführung einer verpflichtenden Impfung gegen das Coronavirus für Berufsgruppen, die eine besondere berufliche Verantwortung tragen. Dazu zählt Henn nicht nur Lehrkräfte und Pflegepersonal, sondern auch Beschäftigte im Bereich Personenbeförderung. "Eine Krebspatientin sollte sich darauf verlassen können, dass der Taxifahrer, der sie zur Chemotherapie bringt, sie nicht unnötig gefährdet", sagt Henn der "Augsburger Allgemeinen".


Israel beginnt als erstes Land mit dritter Corona-Impfung 

In der Debatte um die Notwendigkeit von Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus prescht Israel vor: Als erstes Land weltweit ermöglicht es seit Sonntag allen Einwohnern ab 60 Jahren, sich ein drittes Mal impfen zu lassen, wenn ihre zweite Impfung mindestens fünf Monate zurückliegt. Denn trotz einer intensiven Impfkampagne steigen die Infektionszahlen in Israel wieder rapide an. Die Auffrischungsimpfungen sind bislang weder in den USA noch in der EU zugelassen, und auch israelische Experten hatten gewarnt, dass die Nutzen und Risiken einer Drittimpfung noch nicht ausreichend erforscht seien.


Nur etwa jeder vierte Ungeimpfte will sich impfen lassen 

Nur etwa jeder vierte Ungeimpfte in Deutschland will sich einer Umfrage zufolge noch gegen das Coronavirus impfen lassen. Das berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa. Demnach wollen 54 Prozent derer, die ein Impfangebot bislang nicht angenommen haben, sich auch grundsätzlich nicht impfen lassen. Nur 27 Prozent der Ungeimpften können sich der Umfrage zufolge eine Impfung vorstellen, 19 Prozent sind noch unentschlossen. Als Hauptgrund nannten 67 Prozent der Impfverweigerer bei der Umfrage mangelndes Vertrauen in die Impfstoffe. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte der Zeitung, er gehe fest davon aus, dass diese Menschen künftig mit Einschränkungen rechnen müssten.


Ausbruch in China weitet sich aus 

Der schlimmste Ausbruch des Coronavirus in China seit Monaten hat sich auf zwei weitere Teile des Landes ausgeweitet. Die Nationale Gesundheitskommission meldete 55 neue Fälle, unter anderem in der Provinz Fujian und der Stadt Chongqing. Zuvor waren Ansteckungen mit der Delta-Variante des Virus aus vier Provinzen und der Hauptstadt Peking gemeldet worden. Mittlerweile gehen landesweit über 200 Ansteckungen auf einen Ausbruch in der ostchinesischen Stadt Nanjing zurück. In der Provinz Jiangzu mit ihrer Hauptstadt Nanjing sind hunderttausende Menschen von Lockdowns betroffen.


Ausgangssperre in Brisbane verhängt 

Die Behörden haben in Australiens zweitgrößter Stadt Brisbane nach einem Corona-Ausbruch eine strenge Ausgangssperre verhängt. Wie der stellvertretende Ministerpräsident des australischen Bundesstaates Queensland, Steven Miles, mitteilte, werden Millionen von Einwohnern der Stadt und einiger anderer Gebiete ab Samstagnachmittag für drei Tage zu Hause bleiben müssen. Zuvor waren insgesamt sieben Ansteckungen mit der Delta-Variante des Coronavirus verzeichnet worden.


Bundeswahlleiter sieht Bundestagswahl nicht in Gefahr 

Bundeswahlleiter Georg Thiel sieht die Bundestagswahl Ende September auch bei einem heftigen Verlauf der vierten Corona-Welle nicht in Gefahr. "Wir haben alle Schlüsselpositionen dreifach besetzt und sorgen dafür, dass ab Anfang September diese drei Personen nicht mehr zusammen in einem Raum sind", sagte Thiel der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Auch auf einen steigenden Briefwahl-Anteil seien die Wahlleiter gut vorbereitet.


DKG fordert Abkehr von Sieben-Tage-Inzidenz 

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert eine Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuansteckungen als maßgeblichen Richtwert in der Pandemie. "Die Politik muss endlich handeln und einen Indikatorenmix festlegen", sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es kann doch nicht sein, dass das Robert-Koch-Institut auf allen diesen Daten sitzt, keine neuen Vorschläge macht und wir nach wie vor nur über die Inzidenzen reden."


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 17,5 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gestiegen und liegt nun bei 17,5. Wie das Robert-Koch-Institut am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 2.097 (Samstag: 2.400) Neuinfektionen sowie ein weiterer (21) Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Am Vortag hatte die Inzidenz noch 16,9 betragen. Vor einer Woche hatte sie bei 13,8 gelegen.

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August 01, 2021 08:49 ET (12:49 GMT)