Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Moderna will im Juni EU-Zulassung für Kinder und Jugendliche beantragen 

Das US-Pharmaunternehmen Moderna will Anfang Juni die Zulassung seines Corona-Impfstoffs in der EU für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren beantragen. Ideal wäre es, diese Altersgruppe vor Ende August zu impfen, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel der französischen Sonntagszeitung Journal du dimanche. Andernfalls könne eine vierte Corona-Welle drohen. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit bereits die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Zwölf- bis 15-Jährige.


Corona-Krise kostet Volkswirtschaft fast 300 Milliarden Euro 

Die Corona-Krise hat die deutsche Volkswirtschaft fast 300 Milliarden Euro an Wohlstand gekostet. Das ergaben Berechnungen des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für Welt am Sonntag. "Es wird Jahre dauern, bis die Verluste und die strukturellen Verwerfungen ausgeglichen sind", sagte IW-Chef Michael Hüther der Zeitung. Die Ökonomen verglichen für ihre Berechnungen das tatsächliche und prognostizierte Wachstum mit dem sogenannten Potenzialwachstum. Dieses sagt aus, wie stark die deutsche Wirtschaft ohne die Pandemie in den vergangenen sechs Quartalen gewachsen wäre.


Spahn will Biontech-Impfdosen für Schüler reservieren 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ruft dazu auf, Biontech-Impfdosen für Schüler zu reservieren, damit die Schulen wieder öffnen können. "Ein Weg zu regulärem Unterricht nach den Sommerferien ist das Impfen der Jugendlichen", sagte Spahn der Bild am Sonntag. "Das erklärte Ziel ist, dass die Länder den minderjährigen Schülerinnen und Schülern bis Ende August ein Impfangebot machen. Weil für sie wegen der Zulassung nur ein bestimmter Impfstoff infrage kommt, müssen dafür genügend Biontech-Dosen reserviert werden." Spahn zeigte sich angesichts des Leids der Kinder in der Pandemie besorgt und kündigte an, Fördermaßnahmen für Kinder zu einem Schwerpunkt seiner politischen Arbeit in den nächsten Monaten zu machen.


Biontech und Astrazeneca wirksam gegen indische Corona-Variante 

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Astrazeneca erweisen sich einer britischen Studie zufolge wirksam gegen die indische Corona-Variante. Aus der am Samstag veröffentlichten Untersuchung von Public Health England (PHE) geht hervor, dass das mRNA-Vakzin von Biontech zwei Wochen nach der zweiten Dosis zu 88 Prozent wirksam gegen symptomatische Erkrankungen durch die indische Variante ist, während der Impfstoff von Astrazeneca eine Wirksamkeit von 60 Prozent aufwies.


Curevac arbeitet an Ausweitung der Impfstoff-Produktion 

Der Tübinger Impfstoffhersteller Biotech-Unternehmen Curevac arbeitet bereits vor der Zulassung seines Corona-Impfstoffs an der Ausweitung seiner Produktion. "Wir hoffen auf eine Zulassung im Laufe des zweiten Quartals", sagte Curevac-Sprecherin Sarah Fakih der Augsburger Allgemeinen. Das Unternehmen erwarte die Freigabe der europäischen Arzneimittelbehörde EMA spätestens im Juni: "Die EMA hat schon viele Studiendaten von uns, wenn alles bei der Behörde ist, können wir den formalen Antrag stellen", sagte Fakih. Die Testreihen für den Impfstoff nach dem modernen mRNA-Verfahren seien sehr positiv verlaufen. Das Unternehmen könne sofort mehrere Millionen Impfdosen ausliefern.


Spahn will Inzidenz auf unter 20 drücken 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Inzidenz in der Corona-Pandemie auf unter 20 drücken, damit es im Sommer weitreichende Öffnungen geben kann. Spahn sagte Bild am Sonntag: "Für einen unbeschwerten Sommer müssen wir die Inzidenz weiter senken. Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin." Ausdrücklich warnte Spahn davor, dass Familienbesuche von Migranten in ihren Heimatländern die Zahl der Corona-Infektionen wieder hochtreiben könnten.


Grüne wollen Corona-Frust bei Jugendlichen mit Gratis-Interrailtickets bekämpfen 

Die Grünen haben die Bundesregierung aufgefordert, mit Extra-Budgets für Sportvereine, Urlaubsgutscheinen für Einkommensschwache und kostenlosen Interrail-Tickets für 18-Jährige die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche abzumildern. "Es braucht Angebote für Kinder und Jugendliche, das Versäumte aufzuholen und für Familien, um endlich mal wieder inne zu halten und Luft zu holen", sagte die Fraktionsvorsitzend Katrin Göring-Eckardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).


Karliczek fordert "Impffahrplan" für Kinder und Jugendliche 

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek dringt darauf, Kinder und Jugendliche bis zum Beginn des nächsten Schuljahres zu impfen. "Es wäre wünschenswert, wenn es schon sehr zeitnah in allen Bundesländern einen Impffahrplan für die Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren geben könnte", sagte Karliczek den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Impffahrplan würde dem Ziel dienen, dass den Kindern und Jugendlichen in dieser Altersgruppe möglichst bis zum Beginn des kommenden Schuljahres ein Impfangebot gemacht werden kann. Nach dem Willen der Ministerin soll sich der Impfgipfel von Bund und Ländern in der kommenden Woche mit dem Thema befassen.


BDI fordert Ende der Homeoffice-Plicht 

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert ein Ende der Homeoffice- und pauschalen Testpflicht in Betrieben. Das geht aus einem 10-Punkte-Plan des Industrieverbandes an die Bundesregierung hervor, der den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. "Die Impffortschritte in Gesellschaft und Unternehmen müssen mit einer parallelen Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb verbunden sein", heißt es in dem Papier. Der BDI fordert einen Stufenplan, der festlegt, wie die auferlegten Corona-Schutzmaßnahmen in den Betrieben verringert und abgeschafft werden können.


Israel will ab Juni Corona-Maßnahmen aufheben 

In Israel sollen ab Juni alle im Kampf gegen die Corona-Pandemie verhängten Beschränkungen aufgehoben werden. "Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Pandemie werden alle Restriktionen auf israelischem Staatsgebiet ab dem 1. Juni aufgehoben", teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Gleichzeitig sollen jedoch Beschränkungen für Touristen aus dem Ausland in Kraft bleiben und womöglich sogar verschärft werden, um ein Einschleppen von Virusvarianten zu verhindern.


US-Behörde untersucht Fälle von Herzmuskelentzündungen nach Corona-Impfung 

Die US-Behörden untersuchen eigenen Angaben zufolge mehrere Fälle von Herzmuskelentzündungen bei jungen Menschen in Verbindung mit einer Corona-Impfung. Es handle sich um eine geringe Anzahl an Fällen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mit mRNA-Vakzinen der Hersteller Pfizer und Biontech oder Moderna geimpft wurden, erklärte die US-Gesundheitsbehörde CDC. "Die meisten Fälle scheinen mild zu verlaufen, eine Nachverfolgung der Fälle ist im Gange". Nach Angaben der Behörde trat eine sogenannte Myokarditis häufiger bei jungen Männern auf, die bereits zum zweiten Mal geimpft worden waren.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf unter 63 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt jetzt bei 62,5 (Vorwoche: 83,1) Fällen pro 100.000 Einwohner. Bundesweit wurden 2.682 (Vorwoche: 5.412) Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut am Montagmorgen meldete. Innerhalb eines Tages wurden 43 (64) weitere Todesfälle gemeldet.


 
Indien überschreitet Schwelle von 300.000 Corona-Toten 

Indien hat die symbolische Schwelle von 300.000 Corona-Toten überschritten. Die Gesundheitsbehörden des Landes registrierten am Montag 4454 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden, damit steigt die Gesamtzahl der Toten auf 303.720. Seit Pandemiebeginn wurden zudem über 26,7 Millionen Infektionen verzeichnet. Indien ist das dritte Land nach den USA und Brasilien, das diese traurige Marke überschritten hat.

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May 24, 2021 03:34 ET (07:34 GMT)