Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


New York hebt Corona-Beschränkungen weitgehend auf 

Angesichts der Fortschritte bei der Impfkampagne hebt der US-Bundesstaat New York die herrschenden Corona-Beschränkungen weitgehend auf. Wie Gouverneur Andrew Cuomo am Dienstag sagte, haben in dem Bundesstaat inzwischen 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten. "Das ist das nationale Ziel, und wir haben es früher erreicht als geplant", sagte Cuomo. "Das bedeutet, dass wir jetzt zu dem Leben zurückkehren können, das wir kennen." So fallen unter anderem Kapazitätsbeschränkungen in Restaurants, Kinos, Geschäften, Unternehmen und Sportstätten weg. Vorgaben der Bundesbehörden etwa für öffentliche Verkehrsmittel, Krankenhäuser und Schulen bleiben aber bestehen.


Mehr als 600.000 Corona-Tote in den USA 

In den USA hat die Zahl der Corona-Toten eine neue symbolische Schwelle überschritten: Seit Beginn der Pandemie sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore mehr als 600.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das ist die mit Abstand höchste Zahl der registrierten Todesfälle weltweit, vor Brasilien und Indien. US-Präsident Joe Biden hatte bereits am Montag von einem "traurigen Meilenstein" gesprochen.


Müller: Bund will Impfzentren über September hinaus mitfinanzieren 

Der Bund will die Impfzentren nach Angaben von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) auch über September hinaus mitfinanzieren. Ursprünglich habe der Bund zum 30. September aus der Finanzierung der Impfzentren aussteigen wollen, sagte Müller, der derzeit der Ministerpräsidentenkonferenz vorsitzt. Die Regierungen merkten aber "in allen Ländern, dass wir die Impfzentren noch brauchen". Es gebe größere Gruppen, die noch geimpft werden müssten, sagte Müller. Hinzu kämen ausstehende Zweitimpfungen und ab September möglicherweise bereits Auffrischungsimpfungen. Da nicht klar sei, ob die Hausarztpraxen das alles bewältigen könnten, sollten die Impfzentren bundesweit auch nach September am Netz bleiben. In der Ministerpräsidentenkonferenz habe es darüber bereits eine informelle "Verständigung" gegeben.


Epidemische Lage in Nordrhein-Westfalen endet am Freitag 

Im Gegensatz zum Bundestag will Nordrhein-Westfalen die wegen der Corona-Pandemie verhängte epidemische Lage im Land beenden. Bereits am Freitag sollen die erweiterten Befugnisse für die Landesregierung zurückgenommen werden, wie die CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag am Dienstag mitteilte. Auch der Koalitionspartner FDP und die SPD unterstützten die Beendigung der sogenannten epidemischen Notlage von landesweiter Tragweite. Den Menschen müsse ihre Freiheit zurückgegeben werden, schrieb der FDP-Fraktionsvorsitzende Christof Rasche im Kurzbotschaftendienst Twitter. Deswegen sei seine Fraktion für ein Auslaufen der epidemischen Notlage. Von einer Überlastung des Gesundheitssystems, die die Corona-Maßnahmen verhindern sollten, sei das Land "weit entfernt".


Kulturveranstaltungen können für Hilfen registriert werden 

Kulturveranstalter können sich nun im Internet für den Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen registrieren. Das gab das Bundesfinanzministerium bekannt. Mit dem Sonderfonds stelle die Bundesregierung 2,5 Milliarden Euro bereit, um die Wiederaufnahme und finanzielle Planbarkeit von Konzerten, Theateraufführungen, Kinovorstellungen und vielen anderen kulturellen Veranstaltungen in den kommenden Monaten zu unterstützen. Der Sonderfonds besteht aus einer Wirtschaftlichkeitshilfe für kleinere Veranstaltungen und einer Ausfallabsicherung für geplante Großveranstaltungen. Operativ umgesetzt wird er von den Ländern. "Die Botschaft ist klar: Es kann wieder losgehen", stellte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) fest.


Corona sorgt für Allzeittief bei Arbeitsunfällen 

Die veränderten Arbeitsbedingungen während der Coronavirus-Pandemie haben die Zahl der Unfälle bei der Arbeit auf ein Allzeittief gesenkt. Stark gestiegen ist hingegen die Zahl der gemeldeten Berufskrankheiten. Das geht aus den Kennzahlen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen für 2020 hervor, so ihr Verband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Demnach sank die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle um fast 13 Prozent auf 760.492. Die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle ging um 18 Prozent auf 152.823 zurück. Insgesamt erhielten die Unfallversicherungsträger 106.491 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit, fast 33 Prozent mehr als im Vorjahr. 30.329 dieser Anzeigen wurden im Zusammenhang mit einer Erkrankung an Covid-19 gestellt.


   Verbraucher beklagen coronabedingte Einkommenseinbußen 

Die Coronavirus-Pandemie hat tiefe Spuren in den Budgets der deutschen Haushalte hinterlassen. In einer repräsentativen Umfrage von Creditreform beklagten fast 40 Prozent der Verbraucher Einkommenseinbußen, die auf die Corona-Krise zurückzuführen sind. Zu den Betroffenen zählen neben Kurzarbeitern immer häufiger auch Minijobber und Soloselbstständige. Der zunehmende finanzielle Stress werde spätestens 2023 zu einem deutlichen Anstieg der privaten Überschuldung führen. Die Untersuchung befasst sich laut der Wirtschaftsauskunftei schwerpunktmäßig mit den Auswirkungen auf das Konsumverhalten, den Schuldenstress und die wirtschaftliche Lage von Verbrauchern durch Corona in Deutschland. Neu sei, dass sich zunehmend eine "diffuse Konsumlust" erkennen lasse - trotz steigender Angst vor Zahlungsschwierigkeiten.


   Kassenärztechef gegen Impfung von Kindern für die Herdenimmunität 

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hält es für unvertretbar, Kinder mit dem Argument der Herdenimmunität gegen Covid-19 zu impfen. "Das ist maximal rücksichtslos", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Kinder seien ohnehin die Leidtragenden in dieser Pandemie, "und jetzt muten wir ihnen auch noch zu, dass sie mit einer für sie individuell nicht eindeutig sinnvollen Impfung die Herdenimmunität absichern sollen". Wenn in drei, vier Monaten eine Durchimpfung von 70 bis 75 Prozent der erwachsenen Bevölkerung erreicht sei, es damit praktisch keine schweren Erkrankungen mehr gebe, nur noch wenige Hospitalisierungsfälle, und nur in der Gruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen sei die Inzidenz relativ hoch, "dann wird man das aus meiner Sicht einfach hinnehmen müssen".


   Israel hebt Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden auf 

In Israel wird ab Dienstag die Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden aufgehoben. Das teilte das Gesundheitsministerium am Montagabend mit. Damit beendet die Regierung eine der letzten Corona-Beschränkungen, die noch in Kraft sind. Anfang Juni waren die meisten Regelungen bereits gelockert worden, nur für Besucher aus dem Ausland gelten weiterhin strikte Einschränkungen. Sie dürfen nur nach Israel einreisen, wenn zwingende berufliche oder familiäre Gründe vorliegen. Mehr als 55 Prozent der Bevölkerung Israels sind bereits vollständig gegen Corona geimpft.


   Intensivmediziner offen für Lockerung der Maskenpflicht im Freien 

Die Intensivmediziner stehen einer Lockerung der Maskenpflicht im Freien positiv gegenüber. Generell spreche nichts dagegen, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen des Redaktions-Netzwerks Deutschland. Zur Begründung verwies er auf die sinkenden Infektionszahlen und den Fortschritt der Impfkampagne. In Innenräumen rät Marx aber weiter zum Tragen von Masken.


   Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 15,5 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt nun bei 15,5 (Vorwoche: 22,9) Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 652 (1.204) Neuinfektionen sowie 93 (140) Todesfälle registriert.

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June 15, 2021 14:46 ET (18:46 GMT)