Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Novavax beantragt EU-Zulassung für seinen Corona-Impfstoff 

Der US-Pharmakonzern Novavax hat für seinen Corona-Impfstoff eine Marktzulassung in der Europäischen Union beantragt. Die in Amsterdam ansässige EU-Arzneimittelbehörde (EMA) teilte am Mittwoch mit, sie habe bereits mit der Prüfung begonnen und werde voraussichtlich in "einigen Wochen" eine Entscheidung bekanntgeben. Bei dem Vakzin handelt es sich um einen sogenannten Totimpfstoff, der für die Immunisierung also abgetötete Bestandteile des neuartigen Coronavirus enthält.


Moderna beantragt Impfstoff-Zulassung in Kanada für 6-11-Jährige 

Der Biotechnologieunternehme Moderna hat in Kanada die Zulassung für seinen Corona-Impfstoff für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren beantragt. Bei der Health Canada wurde ein Zulassungsantrag für die Evaluierung einer 50-Mikrogramm-Zweidosis-Serie von Spikevax bei Kindern in dem Alter gestellt, wie die Moderna Inc mitteilte. In Europa hatte das Unternehmen vor kurzem bereits ebenfalls den entsprechenden Zulassungsantrag für Kinder in diesem Alter eingereicht.


Sachsen erreicht offiziell Überlastungsstufe 

Sachsen hat am Mittwoch offiziell die sogenannte Corona-Überlastungsstufe der Krankenhausbelegung erreicht. Ab Freitag gelten darum neue Kontaktbeschränkungen, wie das Landessozialministerium in Dresden mitteilte. Haushalte dürfen sich nur noch mit einem weiteren erwachsenen Menschen treffen, wenn dieser nicht geimpft ist. Zudem soll die sogenannte 2G-Regel auch im Einzelhandel eingeführt werden, wie Sozialministerin Petra Köpping (SPD) bereits am Dienstag mitteilte. Damit dürfen nur Geimpfte oder von Covid-19 genesene Menschen Geschäfte betreten. Am Freitag will das Kabinett die neue Corona-Schutzverordnung beschließen, die ab Montag bis zum 20. Dezember gelten soll. Von der 2G-Regel ausgenommen werden sollen Supermärkte, Drogerien, Apotheken und andere Einrichtungen der Grundversorgung. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Sachsen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts aktuell bei 742 und ist damit die höchste in ganz Deutschland. Gleichzeitig ist die Impfquote mit knapp 58 Prozent die niedrigste.


Gemeinsamer Appell von BDA und DGB zum Impfen 

Arbeitgeber und Gewerkschaften haben einen gemeinsamen Appell veröffentlicht, um die Corona-Pandemie mit verstärkten Impfungen einzudämmen. "Die aktuelle Lage ist sehr ernst - die Inzidenzzahlen steigen von Tag zu Tag rapide und eine Überlastung des Gesundheitssystems droht. Die aktuelle Lage erfordert daher Mut und Klarheit im Handeln, Besonnenheit und vor allem Solidarität", erklärten die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). "Impfen ist und bleibt der Königsweg aus der Pandemie." Neben weiter dringend notwendigen Impfungen bislang Ungeimpfter seien es in der gegenwärtigen Phase der Pandemie insbesondere Auffrischimpfungen, die ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Eindämmung der Pandemie leisten könnten.


Auch Systemgastronomen wollen einheitliche Regelungen 

Der Bundesverband der Systemgastronomie hat wie zuvor die deutsche Industrie vor der Ministerpräsidentenkonferenz "Schluss mit dem Flickenteppich" gefordert. "Um dem Regelungswirrwarr in den Bundesländern Einhalt zu gebieten, plädieren wir für bundesweit einheitliche Kriterien für 2G- oder 3G-Regelungen", sagte Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante. Außerdem müssten die Überbrückungshilfen für die Branche über das Jahresende hinaus verlängert werden. Die jetzt zu ergreifenden Maßnahmen müssten verhältnismäßig sein, forderte sie. "Ein Lockdown für alle, auch für Geimpfte und Genesene, und somit die erneute Schließung der Gastronomie wäre absolut unverhältnismäßig."


BDI fordert bundesweites Vorgehen statt Flickenteppich 

Vor dem Bund-Länder-Treffen zu Corona mahnt die deutsche Industrie zu einen bundesweiten Vorgehen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Es drohe ein ineffizienter Flickenteppich, monierte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm. Die Krisenrunde müsse sich auf einen bundeseinheitlichen Stufenplan mit klaren Maßnahmen, Kriterien und Schwellenwerten verständigen. "Mit großer Sorge sieht die Wirtschaft, dass die Bundesländer angesichts rasant steigender Inzidenzen einmal mehr unabgestimmt mit neuen Corona-Maßnahmen vorpreschen", so Russwurm. "Anstatt mit einer länderübergreifenden Planung und konsequenten Eindämmungskonzepten die vierte Welle systematisch zu brechen, droht erneut ein ineffizienter Flickenteppich. Es grenzt an Realitätsverweigerung, dass Bund und Länder diesen Fehler immer und immer wieder machen."


NRW-Ministerpräsident greift Scholz scharf an 

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat dem designierten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Corona-Pandemie einen schlechten Umgang mit den Bundesländern vorgeworfen. In den vorherigen Pandemiewellen habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Maßnahmen stets eng mit den Ländern abgestimmt, Scholz mache dies nicht, sagte Wüst im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf. "Olaf Scholz hat die Länder abtropfen lassen und versucht, sie mit dem Infektionsschutzgesetz vor vollendete Tatsachen zu stellen", sagte Wüst. Dies habe verheerende Folgen.


Schleswig-Holstein führt 2G in Tourismus- und Freizeitbereich ein 

Als Reaktion auf die zunehmend angespannte Coronalage führt auch Schleswig-Holstein ab der kommenden Woche eine 2G-Pflicht im Freizeitbereich ein. Die Regelung greift bei Freizeitveranstaltungen aller Art, in den Innenräumen von Gaststätten und bei Sport in Innenräumen, wie die Landesregierung in Kiel nach Beratungen in der Koalition aus SPD, Grünen und FDP mitteilte. Auch touristische Übernachtungen werden erfasst. Demnach können Privatreisende nur noch in Hotels einchecken, wenn sie vollständig geimpft oder genesen sind. Für Berufsreisende gilt jedoch eine 3G-Regel, also können auch Ungeimpfte mit negativem Coronatest übernachten.


Handelsverband warnt vor 2G und 3G im Einzelhandel 

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, hat mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag vor schärferen Corona-Maßnahmen für den Einzelhandel gewarnt. "Neue Zugangsbeschränkungen wie etwa 2G oder 3G wären für den Einzelhandel vollkommen unangemessen", sagte Genth dem Handelsblatt. Eine solche Maßnahme sei aus Infektionsschutzgründen nicht notwendig und würde im Einzelhandel "schweren Schaden anrichten". Zudem würde die Kontrolle einen hohen Aufwand bedeuten, insbesondere in Branchen mit hoher Kundenfrequenz wie bei Lebensmittel oder Bekleidung. "Da käme es in der Folge auf jeden Fall zu langen Schlangen vor den Türen der Geschäfte, das sollte auch aus Infektionsschutzgründen dringend vermieden werden", sagte Genth der Zeitung.


Merkel sieht Deutschland in einer dramatischen Corona-Lage 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich äußert besorgt gezeigt über die aktuelle Corona-Infektionslage in Deutschland. Bei dem Bund-Länder-Treffen mit den Ministerpräsidenten am morgigen Donnerstag werde sie für verbindliche schärfere Regeln werben, die ab einer bestimmten Hospitalisierungsquote automatisch greifen sollen. Dabei sollten parteipolitische Argumentationen oder die Frage nach der Zuständigkeit der aktuellen geschäftsführenden Regierung oder der kommenden Koalition hintanstehen. Dem Virus sei das "vollkommen egal".


USA erhöhen Ordervolumen für Covid-19-Medikament von Glaxo 

Die US-Regierung hat weitere Dosen des Antikörper-Medikaments von Glaxosmithkline und Vir Biotechnology zur frühen Behandlung von Covid-19 bestellt. Das gesamte Ordervolumen der Regierung steigt damit auf 1 Milliarde US-Dollar. Das Medikament reduziert bei einer Corona-Infektion das Risiko, stationär behandelt werden zu müssen. Die neueste Order über 300.000 Dosen hat laut einer informierten Person ein Volumen von 650 Millionen Dollar.

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November 17, 2021 09:54 ET (14:54 GMT)