Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Regierung schickt Soldaten und Freiwillige in Heime 

Um den enormen Personalbedarf bei Corona-Tests zu bewältigen, will die Bundesregierung mehr Militärs und Freiwillige in Pflegeheime schicken. In einem ersten Schritt sollen Bundeswehrsoldaten für etwa drei Wochen im Rahmen der Amtshilfe in den Altenheimen und anderen sozialen Einrichtungen eingesetzt werden, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. Für die Rekrutierung zusätzlicher Freiwilliger wird eine bundesweite Hotline gestartet. Interessierte können sich wochentags von 8 bis 18 Uhr unter der Nummer 0800/4555532 der Bundesagentur für Arbeit melden. Landkreise und kreisfreie Städte seien erneut aufgerufen, ihren Bedarf an Testhelfern zu melden, erklärte Seibert.


Bauunternehmen profitieren von Auftragsbeständen 

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat betont, dass eine um 2,3 Prozent schwächere Orderentwicklung im Bauhauptgewerbe im November "ausschließlich auf Einbrüche in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Berlin zurückzuführen" sei. "Alle anderen Bundesländer waren im Plus," sagte Hauptgeschäftsführer Dieter Babiel. Die Einbrüche von bis zu 50 Prozent im November 2020 seien zum Teil auf eine coronabedingte Abschwächung, aber eher auf einen Basiseffekt zurückzuführen. "Die Bauunternehmen haben die gute Witterung im November 2020 genutzt, um ihre Auftragsbestände abzuarbeiten", sagte er. "Der Umsatz lag deutlich über dem schon hohen Vorjahresniveau und erreichte damit den höchsten gesamtdeutschen November-Wert", kommentierte Babiel das Plus von 7,1 Prozent.


Dritter Lockdown in Frankreich rückt näher 

In Frankreich rückt ein dritter Lockdown näher: Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Corona-Beirats der Regierung, Jean-François Delfraissy, sagte im Fernsehsender BFM-TV, angesichts der Verbreitung neuer Corona-Varianten gebe es "akuten Handlungsbedarf". Die Regierung will am Mittwoch über die Lage beraten und bis Donnerstag Beschlüsse verkünden. "Wir müssen wahrscheinlich neue Ausgangssperren verhängen", sagte Delfraissy mit Blick auf die beiden bisherigen Lockdowns im vergangenen Frühjahr und im November.


Lockdown bremst Order im Wirtschaftsbau 

Die jüngsten Statistikdaten zeigen laut Zentralverband Deutsches Baugewerbe die Fortsetzung einer Tendenz aus dem vorherigen Lockdown. "Während der Umsatz um 7,1 Prozent gegenüber dem November 2019 zugelegt hat, verlor das Ordervolumen um 2,3 Prozent", sagte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Die Auftragseingänge im Wirtschaftsbau gäben deutlich nach - insgesamt um gut 14 Prozent, im Hochbau sogar um fast 20 Prozent. Demgegenüber bleibe die Nachfrage im Wohnungsbau mit einem Plus von gut 13 Prozent intakt. "Bei anhaltend hohen Baugenehmigungszahlen sind wir für den Wohnungsbau für die kommenden Monate gut ausgelastet", sagte Pakleppa. "Anders im Wirtschaftsbau, auch hier sehen wir unsere Prognose bestätigt."


Fuest: Können ohne massive Insolvenzwelle durch die Pandemie kommen 

Der Präsident des Ifo-Institutes für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, hat Befürchtungen widersprochen, die deutsche Wirtschaft stehe wegen der Corona-Krise vor einer massiven Zunahme von Unternehmensinsolvenzen. "Es ist ja wirklich nur ein Teil der Wirtschaft geschlossen, insofern wäre ich nicht ganz so pessimistisch", sagte Fuest dem ZDF-Morgenmagazin. "Natürlich wird es mehr Insolvenzen geben, aber wir können ohne eine massive Insolvenzwelle durch diese Pandemie kommen, wenn wir es richtig angehen." Der Ökonom forderte angesichts der schleppenden Auszahlung der Unternehmenshilfen, der Wirtschaft geringere Steuervorauszahlungen einzuräumen. "Man könnte die Steuervorauszahlungen des letzten Jahres pauschal kürzen und den Firmen so helfen", schlug Fuest vor.


Karliczek hält längere Schulschließungen für möglich 

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat Schulschließungen weit über den 14. Februar hinaus laut Bild-Zeitung nicht ausgeschlossen. In einer Onlinesendung der Zeitung erklärte Karliczek auf die Frage, ob die Schulen bis Ostern geschlossen bleiben: "Je besser wir die Zahlen herunterkriegen, umso früher können wir öffnen. Gesundheitsschutz hat gerade höchste Priorität." Die Ministerin mahnte zugleich an, flexibel auf die Situation zu reagieren. "Wichtig ist, dass wir uns jetzt Konzepte überlegen und uns dann an den Infektionszahlen orientieren. Dort wo die Zahlen runter gehen, können wir anderen Präsenzunterricht machen", sagte die CDU-Politikerin.


Corona-Lockdown von Wohnviertel in Hongkong wieder aufgehoben 

In Hongkong ist die Absperrung eines Wohnviertels wegen dortiger Coronavirus-Ausbrüche nach weniger als zwei Tagen wieder aufgehoben worden. Nachdem rund 7000 Menschen in dem Viertel auf das Virus getestet worden waren, wurde der Lockdown am Montagmorgen beendet, wie die Behörden mitteilten. Bei den Tests waren 13 weitere Ansteckungsfälle entdeckt worden. Das entsprach einem Anteil von 0,17 Prozent der Getesteten. Die Polizei der chinesischen Sonderverwaltungszone hatte am Samstagabend die 150 Wohnblocks im Stadtteil Jordan abgeriegelt, in denen in den vergangenen Wochen mehrere Coronavirus-Herde festgestellt worden waren. Behördenmitarbeiter gingen nach der Abriegelung von Tür zu Tür und nahmen obligatorische Corona-Tests vor.


Oxfam: Corona-Pandemie verschärft weltweit wirtschaftliche Ungleichheit 

Weltweit droht in allen Ländern gleichzeitig aufgrund der Corona-Pandemie eine Verschärfung der wirtschaftlichen Ungleichheit. Die Organisation Oxfam veröffentlichte am Montag ihren Ungleichheitsbericht und konstatierte darin, dass Milliardäre "trotz Pandemie" weiter profitierten, die Ärmsten der Welt hingegen weiter abgehängt würden. Oxfam veröffentlichte den Bericht anlässlich des Starts des Weltwirtschaftsforums, das erstmals statt in Davos komplett digital stattfindet.


Mexikanischer Präsident mit Coronavirus infiziert 

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Er habe nur milde Symptome und werde ärztlich behandelt, teilte der 67-Jährige am Sonntag in den Onlinenetzwerken mit. Er fügte hinzu: "Wie immer bin ich optimistisch. Wir kommen da gemeinsam durch."


Ausschreitungen bei Protesten gegen Corona-Ausgangssperre in den Niederlanden 

Bei Protesten in den Niederlanden gegen die nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist es in mehreren Städten zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. In rund zehn Städten gab es am Sonntag Ausschreitungen. Mehr als 130 Menschen wurden nach Angaben der Behörden und niederländischer Medien festgenommen.


Bei Flügen und Schiffsreisen aus EU nach Frankreich nun Corona-Test nötig 

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind in Frankreich am Sonntag neue Einreisebeschränkungen in Kraft getreten. Menschen, die auf dem Luft- oder dem Seeweg aus anderen EU-Ländern einreisen, müssen nun mit einem PCR-Test, nachweisen, dass sie keine Corona-Infektion haben. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Für Einreisen auf dem Landweg, etwa bei Pendlern, gilt weiterhin keine Testpflicht.


Ägypten beginnt mit Impfungen gegen Corona 

Als eines der ersten Länder in Afrika hat Ägypten am Sonntag mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Ein Arzt und eine Krankenschwester in einem Krankenhaus in der nordöstlichen Stadt Ismailia erhielten als erste eine Spritze mit dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinopharm. Dutzende weitere Mitarbeiter der Klinik folgten.


Israel setzt wegen Corona-Mutanten internationale Flüge aus 

Israel stellt wegen der jüngsten Mutanten des Coronavirus seine internationalen Flugverbindungen für fast eine Woche weitgehend ein. Wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag mitteilte, tritt die Flugsperre in der Nacht zum Dienstag um 00.00 Uhr Ortszeit in Kraft und gilt bis zum Sonntag. "Wir schließen die Lüfte hermetisch ab, von seltenen Ausnahmen abgesehen", sagte Netanjahu. Die Maßnahme solle verhindern, dass Coronavirus-Mutanten ins Land gelangten.


Mehr als 6.700 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 6.700 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 6.729 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.141.665.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/pso/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 25, 2021 06:02 ET (11:02 GMT)