Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Schanghai erstmals seit März ohne Corona-Neuinfektion 

Nach monatelangen Corona-Restriktionen und Lockdowns hat die chinesische Metropole Schanghai am Samstag erstmals keine Neuinfektion registriert. "Es gab keine neuen lokalen Covid-19-Fälle und keine neuen asymptomatischen Infektionen", teilte die Stadtverwaltung mit. Die Hauptstadt Peking zählte am Samstag zwei Corona-Neuinfektionen. Die Bildungsbehörde von Peking teilte am Samstag mit, dass am Montag alle Grund- und Mittelschulen wieder geöffnet werden sollen. Alle Mitarbeiter, Schulkinder und Eltern müssten zuvor einen PCR-Test machen und sollten möglichst nicht ausgehen und Versammlungen vermeiden, hieß es. Die eigentlich für Mitte Juni geplante Wiederöffnung der meisten Schulen war verschoben worden, nachdem ein einzelner Bar-Besucher in Peking einen Corona-Ausbruch verursacht hatte. China verfolgt seit Beginn der Corona-Pandemie eine strikte "Null-Covid-Strategie". Mit Aufkommen der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante kam es dennoch immer wieder zu großen Ausbrüchen. Zentrum war zunächst die Wirtschaftsmetropole Shanghai, woraufhin die Stadt Anfang April rigoros abgeriegelt wurde. Erst Anfang Juni waren die Maßnahmen für die meisten Einwohner wieder gelockert worden.


Lauterbach: Bürgertests kosten ab Juli 3 Euro 

Bürgertests auf das Coronavirus sollen künftig nicht mehr generell kostenlos abgegeben werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte an, dass ab Juli eine Eigenbeteiligung von 3 Euro pro Test fällig werden soll. "Ich hätte die kostenlosen Bürgertests für alle gerne weitergeführt", betonte er. Aber im Durchschnitt kosteten die Tests den Bund derzeit 1 Milliarde pro Monat. "Das können wir uns in der angespannten Haushaltslage, die uns im Herbst erwartet, leider nicht leisten." Die Länder haben laut Lauterbach aber die Möglichkeit, den Kostenanteil der Bürger zu übernehmen. Weiter kostenlos sollen die Tests unter anderem für vulnerable Gruppen, Kinder bis fünf Jahren und Besucher von Krankenhäusern und Pflegeheimen sein.


Drosten befürchtet bereits im September "sehr hohe Fallzahlen" 

Der Virologe Christian Drosten befürchtet angesichts des Anstiegs der Corona-Infektionen bereits im September "wieder sehr hohe Fallzahlen". Auch mit steigenden Hospitalisierungs- und Todeszahlen müsse dann wohl wieder gerechnet werden, sagte Drosten dem Magazin Spiegel. "Wenn die Entscheidungsträger nichts tun, wird es sehr viele krankheitsbedingte Ausfälle am Arbeitsplatz geben", warnte der Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité. "Das wird ein echtes Problem werden." Zu überfüllten Intensivstationen werde es zwar voraussichtlich nicht mehr kommen. Die neue Subvariante BA.5, die gerade in Deutschland dominant wird, befalle aber möglicherweise wieder stärker die tieferen Atemwege, sagte Drosten. Es stimme nicht, dass ein Virus im Laufe der Evolution automatisch immer harmloser werde. "Das macht meine Sorge vor dem Herbst nochmal größer."


Sanofi und GSK mit erfolgreicher Impfstoff-Studie gegen Omikron 

In einer Wirksamkeitsstudie hat der Booster-Impfstoff von Sanofi und GSK nach Angaben des französischen Konzerns erfolgreiche Ergebnisse zur Omikron-Variante gezeigt. Der Impfstoffkandidat habe eine Wirksamkeit von 72 Prozent gegen die Omikron gezeigt, so die Sanofi SA. Auch das Sicherheits- und das Verträglichkeitsprofil seien positiv ausgefallen. Zusammen mit positiven Daten aus zwei vorherigen Studien sollen die Ergebnisse an die Behörden für eine Zulassung übermittelt werden.


Studie: Corona-Impfungen retteten im ersten Jahr knapp 20 Mio Menschenleben 

Impfungen gegen das Coronavirus haben einer Studie zufolge im ersten Jahr ihres Einsatzes weltweit rund 20 Millionen Menschenleben gerettet. Laut einer im Fachmagazin The Lancet Infectious Diseases veröffentlichten Modellierung wurden zwischen Dezember 2020 und Dezember 2021 von potenziell 31,4 Millionen Todesfällen 19,8 Millionen bzw 63 Prozent durch Impfungen verhindert. Die Studie untersuchten Daten aus 185 Ländern und Territorien. Mit 12,2 Millionen wurden die meisten Menschenleben in Ländern mit hohem und mittleren Einkommen gerettet. Das spiegelt den ungleichen Zugang zu Impfstoffen weltweit wider.


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June 25, 2022 07:59 ET (11:59 GMT)