Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Söder kritisiert ausbleibende Regeländerungen bei Bund-Länder-Runde 

Nach dem Spitzentreffen von Bund und Ländern zur Corona-Pandemie hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sich unzufrieden gezeigt. Söder sagte in den ARD-"Tagesthemen", es war "unbefriedigend, weil wir erneut nur vertagt haben". Insbesondere kritisierte er den drohenden Mangel an PCR-Tests. "Wir haben uns gewundert und geärgert", sagte Söder weiter. Es sei "kein starkes Zeichen für die Logistik und die Materialbeschaffung in Deutschland". Die jetzt beschlossene Priorisierung der PCR-Tests bedeute, dass die Regierung ab diesem Zeitpunkt "keine Ahnung" habe, "wie hoch die Infektionszahl wirklich ist". Da die hochansteckende Omikron-Variante offenbar weniger aggressiv als frühere Varianten sei, werde es nicht mehr wie im letzten Jahr darum gehen, mit "Zusperren alles zu lösen", sagte der Ministerpräsident. "Wir müssen uns einen klügeren Weg überlegen." Das Motto sei: "Vorsicht ja, aber mit Augenmaß".


Deutschlandweit erneut zehntausende bei Corona-Protesten auf den Straßen 

Deutschlandweit sind am Montagabend erneut zehntausende Menschen gegen die Corona-Politik auf die Straße gegangen. Während die Polizei in den meisten Fällen von einem störungsfreien Verlauf der Demonstrationen und Gegen-Veranstaltungen berichtete, starb in Wandlitz in Brandenburg ein 53-jähriger Mann. Dieser hatte zuvor offenbar versucht, eine Polizeikette zu durchbrechen, woraufhin die Beamten seine Personalien feststellten. "Kurz darauf" hatte er laut Polizei einen "medizinischen Notfall" und verstarb im Krankenhaus. Vielerorts stellte die Polizei erneut Verstöße gegen Versammlungsauflagen und Corona-Schutzmaßnahmen fest. Die Behörden erstellten deshalb hunderte Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten sowie dutzende Strafanzeigen wegen Beleidigungen. An mehreren Orten kam es zu Zusammenstößen mit Gegendemonstranten. Vereinzelt griffen Demonstranten auch wieder Polizisten und Journalisten an.


Laborverband warnt vor zu hohen Erwartungen beim Ausbau von PCR-Testkapazitäten 

Die medizinischen Labore in Deutschland haben vor hohen Erwartungen beim von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossenen Ausbau der PCR-Testkapazitäten gewarnt. "Da erwarte ich von einem amtierenden Gesundheitsminister schon eine Antwort, wie das gehen soll", sagte der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Wir können die Kapazitäten nicht beliebig von heute auf morgen ausbauen." Ein solcher Schritt erfordere "zeitnahe" Gespräche und eine "klare Aussage" über den tatsächlichen Bedarf, sagte Müller dem RND. Die Labore hätten bereits seit Oktober zusätzliche Kapazitäten für 500.000 PCR-Testungen geschaffen. Er betonte: "Obwohl die Politik sich dafür häufig selbst lobt, haben das die Labore in Eigenverantwortung getan."


Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 894,3 weiteren Höchstwert 

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat erneut einen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 894,3 (Vorwoche: 553,2) an. Am Montag hatte der Wert bei 840,3 gelegen. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden betrug nach Daten der Gesundheitsämter am Dienstag 126.955 (74.405) - nach 63.393 am Vortag. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden am Montag 214 (193) neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Die Hospitalisierungsinzidenz lag bundesweit bei 3,87.


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January 25, 2022 00:10 ET (05:10 GMT)