Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Spahn dringt auf Vorsicht trotz sinkender Infektionszahlen 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen als "ermutigend" bezeichnet, zugleich aber ein weiterhin vorsichtiges Verhalten angemahnt. "Wir müssen jetzt sehr miteinander aufpassen, dass wir uns das auch erhalten, das Erreichte sichern und nicht zu schnell jetzt zu viel wollen", sagte Spahn beim Besuch der Bundeswehrapotheke in Quakenbrück. So solle die Gastronomie bei niedrigen Werten vorrangig im Außenbereich öffnen - und wenn im Innenbereich, "dann mit kurzer Aufenthaltsdauer". Spahn rief dazu auf, sich für Urlausbreisen Regionen auszusuchen, in denen das Infektionsrisiko niedrig sei und die "nicht allzu fern" seien - also "eher die Nordsee als die Südsee zu wählen".


Singapur verschärft Maßnahmen 

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen kehrt Singapur zu strikten Kontaktbeschränkungen zurück: Von Sonntag an dürfen sich maximal zwei Menschen in der Öffentlichkeit oder in Privatwohnungen treffen, wie die Behörden des Stadtstaats mitteilten. Das Essen in Restaurants wird untersagt, außerdem gilt eine Homeoffice-Pflicht für alle Angestellten, die dies umsetzen können. Die Verschärfungen gelten zunächst bis 13. Juni. In Singapur war die Ausbreitung des Coronavirus weitgehend unter Kontrolle - bis in den vergangenen Wochen die Infektionszahlen wieder sprunghaft zunahmen. Die Behörden meldeten mehrere Infektionsherde. Unter anderem wurden am Flughafen 46 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet - die meisten von ihnen Airport-Angestellte.


Lauterbach kritisiert Aufhebung der Impf-Priorisierungen 

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat kritisiert, dass einzelne Bundesländer die Priorisierung für Corona-Impfungen aufheben. Die sei bedauerlich, weil es nach wie vor einen Mangel an Impfstoffen gebe, sagte Lauterbach im Deutschlandfunk. "Das führt dazu, dass in der Tendenz sich eher diejenigen impfen lassen können, die entweder gute Kontakte zu Ärzten oder in die Impfzentren hinein oder die beweglich sind", so Lauterbach. Diejenigen, für die das nicht gelte, und möglicherweise höhere Risiken tragen, würden aber später geimpft werden. Zugleich appellierte Lauterbach an die Bevölkerung sich impfen zu lassen. Wenn bis zu 30 Prozent ungeimpft blieben, werde es im Herbst wieder zu höheren Ausbrüchen kommen. Mutationen könnten sich dann wieder stärker verbreiten, vor allem die besonders ansteckende indische Covid-19-Variante.


Kritik mit Corona-Krisenmanagement überwiegt weiterhin 

Die Unzufriedenheit mit dem Corona-Krisenmanagement der Politik nimmt zwar langsam ab, ist aber immer noch ausgeprägt vorhanden. Nach einer Befragung von Infratest Dimap für den ARD-DeutschlandTrend äußerten sich 65 Prozent der befragten Wahlberechtigten unzufrieden damit, wie die Corona-Maßnahmen begründet und erklärt werden - das waren sieben Prozentpunkte weniger als im April. Zufrieden mit der Kommunikation waren 32 Prozent - fünf Prozentpunkte mehr als im April. Trotz steigender Zahlen überwiegt mit 62 Prozent auch weiterhin die Kritik an den Corona-Impfungen deutlich. Immerhin gut jeder Dritte (36 Prozent) äußert sich mittlerweile allerdings positiv zur Impfkampagne. Im April war es nur jeder Siebte gewesen (15 Prozent). Das Urteil zur Corona-Impfkampagne ist entscheidend vom Alter der Befragten und damit von der Chance auf eine eigene Immunisierung abhängig.


FDP fordert bundeseinheitliches Signal für  Hotel- und Gastgewerbe 

FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat Bund und Länder aufgefordert, "ein bundeseinheitliches Signal für Hotels, Ferienwohnungen und Restaurants zu setzen, wann es für sie wieder losgehen kann". "Die Menschen in diesen Branchen brauchen endlich eine Perspektive. Der jetzige Zustand ist eine große Belastung", sagte Wissing der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Viele Betriebe stünden vor der Frage, ob es sich lohnt weiterzumachen oder aufzugeben. "Hier ein politisches Signal zu setzen, wie es auch in anderen Ländern passiert, halte ich für dringend erforderlich. Die Schließung war immer eilig, aber die Zurücknahme von Grundrechtseinschränkungen lässt zu lange auf sich warten", kritisierte Wissing in der NOZ.


Maas - Keine Rückholaktion mehr für gestrandete Urlauber 

Außenminister Heiko Maas lehnt eine weitere Rückholaktion für gestrandete Urlauber ab. "Wenn sich in bestimmten Ländern die Pandemielage verschlechtern sollte, darf das heute, im Jahr 2021, anders als noch im vergangenen Jahr, niemanden mehr überraschen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Jeder einzelne habe Erfahrung mit dem Virus gesammelt. "Auch die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften hatten Gelegenheit, sich auf die Situation einzustellen." Doch könnten sich die Menschen auf die weltweit über 200 deutschen Botschaften und Konsulate im Notfall immer verlassen, sicherte Maas zu. "Wer strandet, dem wird mit Rat und Tat geholfen, bis die Heimreise gelingt."


Balearen-Regierungschefin erteilt Party-Sommer auf Mallorca eine Absage 

Die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, hat einem Party-Sommer auf Mallorca eine vorläufige Absage erteilt. "Erst mit einer höheren Impfrate können wir das Nachtleben wieder öffnen", sagte Armengol den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Durch zu schnelle Öffnungsschritte würden wir die großen Opfer, die unsere Bevölkerung bei der Bekämpfung der Pandemie erbracht hat, gefährden." Priorität habe jetzt der verantwortungsvolle Tourismus, sagte die Regierungschefin.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt unter 100 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist unter 100 gefallen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte, wurden in den vergangenen sieben Tagen landesweit 96,5 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen. Am Donnerstag hatte der Inzidenzwert noch bei 103,6 gelegen, am Mittwoch bei 107,8 und vor einer Woche bei 125,7. Wie das Robert Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 11.336 (Vorwoche: 18.485) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Außerdem wurden 190 (284) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger gemeldet. Damit liegt die Zahl der Corona-Toten in Deutschland mittlerweile bei 85.848.


Maas schließt weitere Rückholaktion für Urlauber wegen Corona aus 

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) schließt eine erneute Rückholaktion für gestrandete Urlauber wegen der Corona-Pandemie aus. "Wenn sich in bestimmten Ländern die Pandemielage verschlechtern sollte, darf das heute, im Jahr 2021, anders als noch im vergangenen Jahr, niemanden mehr überraschen", sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). Jeder einzelne habe Erfahrung mit dem Coronavirus gesammelt. "Auch die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften hatten Gelegenheit, sich auf die Situation einzustellen", betonte der Minister.

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May 14, 2021 05:05 ET (09:05 GMT)