Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Studie sieht sinkende Risikobereitschaft wegen Krise 

Die Risikobereitschaft ist bei Personen, die durch die Corona-Pandemie starke finanzielle Einbußen erlitten haben, signifikant zurückgegangen. Besonders ausgeprägt ist der Zusammenhang bei Haushalten mit geringem Einkommen und wenigen Einnahmequellen, wie eine Studie des RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des ZEW Mannheim ergab. So zeigen Haushalte mit einem einzigen Verdiener eine stärkere Reaktion als jene mit Doppelverdienern. Für die Längsschnittstudie wurden Daten aus 2012, 2014, 2015 und 2020 mit jeweils 5.500 Teilnehmern verwendet. Laut einer früheren RWI-ZEW-Befragung vom Frühsommer 2020 hatte die Hälfte aller deutschen Privathaushalte durch die Krise wirtschaftliche Verluste erlitten. Rund acht Prozent bewerteten ihre Verluste demnach sogar als schwerwiegend.


Lambrecht legt Ländern frühere Schließung von Schulen nahe 

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat den Bundesländern nahegelegt, Schulen zu schließen, bevor die Bundesnotbremse bei einer Inzidenz von 200 greift. Zwar habe das Recht auf Bildung einen besonderen Stellenwert, sagte sie der Funke-Mediengruppe. Doch hätten die Länder die Möglichkeit, "auch schon früher einzugreifen und zum Beispiel Wechselunterricht anzubieten". Lambrecht verteidigte die Schließung der meisten Geschäfte, wenn der Inzidenzwert 100 übersteigt. Kämen Menschen zusammen, könnten Infektionsketten entstehen. "Das gilt für die Fahrt zum Einkaufen wie für die Geschäfte selbst. Insofern ist diese Einschränkung verhältnismäßig." Den Stopp von Öffnungsmodellen bei einer 100er-Inzidenz nannte die SPD-Politikerin "zwingend".


Covax hofft auf weitere 2 Milliarden Dollar für Impfstoff 

Die internationale Covax-Initiative benötigt weitere 2 Milliarden Dollar zur Bereitstellung von Corona-Impfungen für ärmere Länder. Dazu startete die Initiative eine Finanzierungskampagne. "Menschen auf der ganzen Welt sollten Zugang zu streng getesteten, sicheren und wirksamen Covid-19-Impfstoffen haben", sagte US-Außenminister Antony Blinken. Solange das Virus sich auf der Welt ausbreite, stelle es eine Bedrohung für die gesamte Weltbevölkerung dar. "Die Versorgung mit Impfstoffen und die Finanzierung ist immer noch unzureichend", sagte der japanische Außenminister Toshimitsu Motegi. Japan will im Juni einen Gipfel zur Finanzierung der Covax-Initiative abhalten.


Schulen in Mecklenburg-Vorpommern ab Montag im Distanzunterricht 

Angesichts der Infektionslage in Mecklenburg-Vorpommern wechseln die Schulen ab Montag wieder in den Distanzunterricht. Darauf einigte sich die Landesregierung. Ausnahmen gibt es demnach nur für Abschlussklassen und Vorschulklassen. "Die Infektionszahlen in der dritten Welle sind in Mecklenburg-Vorpommern so hoch wie noch nie während der gesamten Pandemie", erklärte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD). Schulen und Kitas hätten für die Landesregierung jedoch weiterhin hohe Priorität. "Deshalb wird es an Schulen frühere Öffnungsschritte geben als in anderen Bereichen der Gesellschaft. Wenn die landesweite Inzidenz sieben Tage unter 100 gelegen hat, wird wieder in den Präsenzunterricht gestartet", kündigte Martin an.


Präsident der Intensivmediziner warnt vor "dramatischer Lage" in Krankenhäusern 

Angesichts der sich weiter zuspitzenden Corona-Situation haben die Intensivmediziner vor einer "dramatischen Lage" in deutschen Krankenhäusern gewarnt. "Wir haben zwar noch einige Betten in einigen Regionen frei, aber es gibt Ballungsgebiete wie Köln, Bremen und Berlin, wo es richtig knapp wird", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfalmedizin (Divi), Gernot Marx, im Podcast "Leben in Zeiten von Corona" der Zeitung Mannheimer Morgen. Von den 30.000 am Donnerstag gemeldeten Infizierten würden in spätestens vierzehn Tagen rund 300 bis 600 schwer erkranken und müssten auf Intensivstationen behandelt werden, warnte Marx.


Mehr als 25.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland 

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 25.831 (Vorwoche: 25.464) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 247 (296) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt weiterhin bei 160,1 (110,4). Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.099.273. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 79.628.


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April 16, 2021 04:37 ET (08:37 GMT)