Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Umfrage: Vertrauen der Europäer in Corona-Impfstoff von Astrazeneca gesunken 

Nach den Turbulenzen um den Corona-Impfstoff von Astrazeneca ist das Vertrauen in das Vakzin in mehreren europäischen Ländern deutlich gesunken. Laut einer Umfrage des britischen Instituts Yougov hält eine Mehrheit der Menschen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien den Impfstoff für unsicher. Demnach erhöhte sich der Anteil der Deutschen, die dem Astrazeneca-Präparat misstrauen, innerhalb eines Monats um 15 Prozentpunkte auf 55 Prozent. Nur 32 Prozent der Bundesbürger stuften ihn als sicher ein. In Frankreich waren 61 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der Astrazeneca-Impfstoff nicht sicher sei.


Lauterbach: Verlängerung des Lockdowns "ohne Wenn und Aber nötig" 

Die geplante Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April ist nach Überzeugung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach "ohne Wenn und Aber nötig". Ansonsten würden sich die Sterbezahlen verdoppeln. "Wir haben zu Beginn der dritten Welle mehr Patienten auf den Intensivstationen mit Covid-19 als zum Ende der ersten Welle. Wir sind also mehr oder weniger schon voll, bevor es losgeht", sagte er bei "Die richtigen Fragen" auf Bild live: Und: "Jeder Zweite stirbt, der beatmet werden muss, auch bei den Jüngeren." Er sprach sich gegen Ausgangsbeschränkungen aus. "Ausgangsbeschränkungen sind die Ultima Ratio, man muss versuchen, das zu verhindern."


Kanzleramt will Lockdown verlängern und Notbremse ziehen 

Das Kanzleramt will den Corona-Lockdown über Ostern hinweg bis zum 18. April verlängern und die Lockerungs-Notbremse in Regionen mit besonders vielen Neuinfektionen konsequent umsetzen. Dies geht aus einem Beschlussentwurf für die Bund-Länder-Spitzengespräche am Montag hervor, der AFP am Sonntag vorlag. Für Landkreise mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 stellt die Vorlage zusätzliche Einschränkungen in Aussicht - etwa nächtliche Ausgangssperren oder die Schließung von Schulen und Kitas.


EU-Kommissar: Herdenimmunität in der EU bis Mitte Juli möglich 

In der EU kann nach Überzeugung von Binnenmarktkommissar Thierry Breton bis Mitte Juli eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus erreicht werden. "Die Impfstoffe kommen, sie werden da sein", versicherte Breton am Sonntag im französischen Fernsehsender TF1. Zwischen März und Juni werde die EU zwischen 300 und 350 Millionen Impfdosen an die Mitgliedstaaten liefern. Der Binnenmarktkommissar stellte ein ständig wachsendes Volumen der Lieferungen von 60 Millionen Dosen im März auf 100 Millionen im April und 120 Millionen im Mai in Aussicht. Inzwischen werde in 55 Werken in Europa Corona-Impfstoff hergestellt.


Südafrika verkauft seine Astrazeneca-Impfdosen an seine Nachbarn 

Das von der Corona-Pandemie schwer getroffene Südafrika hat seinen Vorrat von einer Million Dosen des Astrazeneca-Coronaimpfstoffs an seine Nachbarn verkauft. Die Einheiten sollten an 14 andere afrikanische Staaten gehen, erklärte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Sonntag. Sein Ministerium habe in den vergangenen Wochen sichergestellt, dass die von der Afrikanischen Union (AU) vorgeschlagenen Käuferstaaten zur Organisation einer Impfkampagne im Stande seien. Das Geld für den Kauf des Vakzins sei bereits gezahlt worden.


Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 107 

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt weiter an. Wie das Robert Koch-Institut am Montag unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, stieg der Wert bundesweit auf 107,1 (Vorwoche: 82,9). Die Sieben-Tage-Inzidenz, der die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, stieg zuletzt stetig an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. Am Sonntag wurde mit einem Wert von 103,9 die wichtige Marke von 100 überschritten, die eine zentrale Rolle spielt bei dem von Bund und Ländern vereinbarten Notbremsen-Mechanismus für die Lockerung oder Verschärfung von Corona-Auflagen.

Das RKI meldete am Montag 7.709 (Vorwoche: 6.604) Corona-Neuinfektionen und 50 (47) Todesfälle. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich damit den Angaben zufolge auf 2.667.225. Insgesamt 74.714 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

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March 22, 2021 01:29 ET (05:29 GMT)