Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Zypern will ab Mai geimpfte Touristen aus 65 Ländern einreisen lassen 

Zypern will ab dem 10. Mai Touristen aus 65 Ländern einreisen lassen, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Reisende aus diesen Ländern müssten sich weder einer Quarantäne unterziehen noch einen negativen Corona-Test vorweisen, sagte Tourismusminister Savvas Perdios der Nachrichtenagentur CNA. Die einzige Voraussetzung für die Einreise sei ein vollständiger Impfschutz. Die Corona-Pandemie hat den Tourismus auf der Mittelmeerinsel hart getroffen. Nach fast vier Millionen Besuchern im Jahr 2019 kamen im vergangenen Jahr nur 631.609 Touristen nach Zypern. Um den Tourismus wieder anzukurbeln, hatte Zypern im März bereits die Einreisbeschränkungen für israelische und britische Touristen gelockert.


Arbeitgeber fordern beim Impfen Beteiligung der Betriebsärzte 

Die deutschen Arbeitgeber drängen vor dem Impfgipfel auf eine Beteiligung der Betriebsärzte bei der Verabreichung der Vakzine. Betriebe und Unternehmen stellten ein gutes Setting für ein niedrigschwelliges, arbeitsplatznahes und freiwilliges Impfangebot für die mehr als 31 Millionen Beschäftigten dar, erklärte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. "Impfen ist Wirtschaftspolitik. Deswegen ist auch der Königsweg aus der Krise: schnelles Impfen. Je zügiger wir durchimpfen, desto rascher kommt unsere Wirtschaft wieder auf die Beine und die Konjunktur in Fahrt", sagte Dulger. Die Betriebe stünden beim Impfen in den Startlöchern. Jetzt sei die Politik gefordert, so rasch wie möglich die hierfür notwendigen letzten Voraussetzungen zu schaffen und dafür zu sorgen, dass Impfdosen in ausreichender Menge auch für die Betriebsärzte zur Verfügung gestellt würden.


Von der Leyen will geimpfte US-Bürger bald wieder in die EU reisen lassen 

Gegen Corona geimpfte US-Bürger könnten in den kommenden Monaten wieder in die Europäische Union einreisen dürfen. In den USA würden Impfstoffe eingesetzt, die von der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen worden seien, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag in einem Interview mit der New York Times. "Das wird Freizügigkeit und Reisen in die Europäische Union ermöglichen." Entscheiden müssen dies allerdings die EU-Mitgliedstaaten. Einen genauen Zeitplan nannte die EU-Kommissionspräsidentin nicht.


Johnson & Johnson kürzt Impfstoff-Lieferung für Deutschland 

Der Pharmakonzern Johnson & Johnson kürzt nach Spiegel-Informationen offenbar die für diese Woche vorgesehene zweite Lieferung seines Corona-Impfstoffs. "Die zweite Lieferung wird nicht den ursprünglich prognostizierten Umfang haben", schreibe das Bundesgesundheitsministerium von Jens Spahn in der Antwort auf eine Anfrage des Nachrichtenmagazins. Laut einer Aufstellung des Ministeriums sollten in diesen Tagen eigentlich 444.000 Dosen eintreffen. Wie viele es nun tatsächlich werden, könne oder wolle das Ministerium nicht sagen. Der Hersteller selbst habe bislang nicht auf eine Anfrage des Spiegel reagiert.


Spahn will vorerst keine Aufhebung der Impfpriorisierung 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich gegen eine Aufhebung der Impfpriorisierung ausgesprochen, solange bestimmte Berufsgruppen kein Angebot erhalten haben, die nicht im Homeoffice arbeiten können. "Ich möchte, dass wir zuerst diesen Gruppen jetzt ein Angebot machen im Mai in allen Bundesländern", sagte Spahn dem Nachrichtensender Welt. "Der nächste Schritt ist dann die Aufgabe der Priorisierung generell." Berufsgruppen wie Verkäufer, Busfahrer, Justizbeamte oder Lehrer an weiterführenden Schulen warteten "jetzt seit vier, fünf Monaten darauf, dass sie endlich geimpft werden können". Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte eine Aufhebung der Priorisierung für Ende Mai angemahnt.


Daimler startet Online-Registrierung für Impfung von Beschäftigten 

Die deutsche Wirtschaft drückt beim Impfen gegen das Coronavirus aufs Tempo. Der Autobauer Daimler teilte am Montag mit, er habe "alle Vorbereitungen getroffen, um sofort mit den Impfungen loslegen zu können, sobald dies für Werksärzte möglich ist", wie Personalvorstand Wilfried Porth erklärte. Bereits seit Montag können sich die Beschäftigten in einem ersten Schritt demnach für eine Impfung durch den werksärztlichen Dienst über eine Online-Plattform registrieren. Mit einem umfassenden Impfprogramm an allen deutschen Standorten wird Daimler nach Konzernangaben beginnen, sobald Impfstoff im jeweiligen Bundesland erhältlich und die Impfung für Betriebsärzte zulässig ist.


Thailand verschärft Corona-Maßnahmen 

Wegen eines starken Anstiegs der Infektionszahlen hat Thailand die Corona-Maßnahmen verschärft. In der Hauptstadt Bangkok und 49 weiteren Provinzen gilt seit Montag eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Baht (rund 525 Euro). Thailands Regierungschef Prayut Chan-O-Cha wurde am Montag eine Strafe von 6.000 Baht aufgebrummt, weil er ohne Maske an einem Treffen teilgenommen hatte. Ein Foto des thailändischen Regierungschefs ohne Maske verbreitete sich am Montag in den Online-Netzwerken.


Esken: Corona-Aufholpaket geschnürt 

Die SPD hat ihre Pläne für coronabedingte Unterstützungsleistungen für Kinder und Jugendliche konkretisiert. Bei Beratungen über das Wochenende habe man "ein Corona-Aufholpaket geschnürt", das ins Kabinett kommen solle, sagte Parteichefin Saskia Esken. Spätestens zum neuen Schuljahr gelte es, "eine gesamgesellschaftliche Anstrengung zu unternehmen". Vorgesehen sind demnach je 1 Milliarde Euro zum Aufholen von Lernrückständen und für ein Maßnahmenbündel unter anderem zur Kinder- und Jugendhilfe, außerschulischen Bildung und Freizeiten. Eltern mit geringem Einkommen sollen zudem nach den Plänen eine einmalige Bonuszahlung von 100 Euro pro Kind erhalten. SPD-Co-Chef Norbert Walter-Borjans kündigte zudem ein Konzept zur Stärkung der Innenstädte an.


Berlin konkretisiert Hilfsangebot für Indien 

Die Bundesregierung hat ihr Angebot an Indien konkretisiert, angesichts der dramatischen Corona-Lage in dem Land Hilfsleistungen bereitzustellen. Es kämen Sauerstoffanlagen, Beatmungsgeräte und Medikamente in Frage, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es, man arbeite "mit Hochdruck daran", ein Hilfspaket zusammenzustellen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte bereits am Sonntag ihr Mitgefühl angesichts der neuerlichen Pandemiewelle in Indien ausgedrückt und Nothilfe in Aussicht gestellt. Auch die EU bereitet humanitäre Hilfe vor.


Ärztekammer-Chef hält Impfung von Jüngeren für "vernünftige Überlegung" 

Vor der Bund-Länder-Beratung über das Corona-Impfprogramm hat sich der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, dafür ausgesprochen, Jüngere bei der Impf-Priorisierung eventuell vorzuziehen. "Das ist unter Umständen unter epidemiologischen Gesichtspunkten eine vernünftige Überlegung", sagte Reinhardt dem Nachrichtensender Phoenix. Die über 60-Jährigen seien zu einem Großteil geimpft. "Wir sind nun an einem Punkt, wo wir uns überlegen müssen, gehen wir weiter rückwärts von oben kommend? Oder aber könnte man die Strategie fahren zu sagen: Wir impfen jetzt die Jungen, die zwar in der Regel nicht schwer erkranken, aber die natürlich viel unterwegs sind, in die Schulen und in die Kitas gehen sollen".


Bitkom: Digitaler Impfnachweis kann Corona-Warn-App beflügeln 

Die Integration des digitalen EU-Impfnachweises in die Corona-Warn-App könnte für einen deutlichen Zuwachs an Nutzern der App sorgen, erklärte der Digitalverband Bitkom. In einer Umfrage von Anfang 2021 sagen 20 Prozent derjenigen, die die Corona-Warn-App noch nicht auf ihrem Smartphone installiert haben, dass sie die App mit einem integrierten Corona-Impfausweis künftig einsetzen würden. "Die Corona-Warn-App kann mit Updates noch viel attraktiver gemacht werden. Dazu zählen neben dem geplanten digitalen Impfzertifikat auch die neue Check-in-Funktion und die Möglichkeit zum Abruf des eigenen Testergebnisses", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Ein digitaler Impfnachweis zusätzlich zum gelben Impfpass aus Papier dürfte insgesamt vielen Menschen entgegenkommen, wie eine zweite Befragung im Februar ergeben hat: Gefragt danach, ob sie spontan wüssten, wo sich ihr Impfpass befindet, antworteten 51 Prozent mit "Nein".

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April 26, 2021 09:52 ET (13:52 GMT)