FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert sind Europas Börsen in den Handel am Mittwoch gestartet. Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 17.584 Punkte. Mit 17.591 Punkten reichte es im frühen Handel für den deutschen Leitindex erneut für ein neues Allzeithoch. Der Euro-Stoxx-50 gibt dagegen um 0,1 Prozent auf 4.881 nach.

Übergeordnet rückt das Zinsthema wieder stärker in den Vordergrund, denn am Donnerstag steht in den USA der PCE-Deflator der persönlichen Ausgaben auf dem Kalender. Er gilt als einer der wichtigsten Inflationsindikatoren, auf den auch die US-Notenbank achtet.

Sollte er höher ausfallen als erwartet, passend zu zuletzt vielfach stärkeren US-Wirtschaftsdaten, könnten die Zinssenkungshoffnungen zeitlich noch weiter nach hinten rücken. In den vergangenen Monaten verschoben sie sich bereits von März auf zuletzt Juni. Konjunkturseitig steht am Nachmittag die Revision des US-BIP im vierten Quartal auf dem Kalender. Auch eine etwaige Aufwärtsrevision hier knnten den Zinssenkungshoffnungen einen weiteren Dämpfer verleihen. Im Blick haben die Marktteinehmer daneben diverse Reden von US-Notenbankern.

Wie die Deutsche Bank anmerkt werden an den Finanzmärkten in der Zwischenzeit nur noch Zinssenkungen in den USA für das laufende Jahr von 77 Basispunkten eingepreist. Damit liege die Markterwartung nun auf Linie mit dem Ausblick der US-Notenbank.


  Reckitt Benckiser Schlusslicht 

Mit einem Kurseinbruch von 9 Prozent reagieren Reckitt Benckiser in London auf die Geschäftszahlen 2023. Bei dem Hersteller von Reinigungsprodukten und Haushaltswaren habe es nicht nur Buchhaltungsprobleme gegeben, sondern auch jeder einzelne Geschäftsbereich habe die Wachstumserwartungen verfehlt, kommentieren die Analysten von RBC Capital Markets. Man habe sich zwar schon auf nicht so gute Ergebnisse eingestellt, aber alles zusammengenommen seien die Ergebnisse "wirklich übel und nicht nur schlecht". Zum Buchhaltungsfehler ergänzen die Analysten, er führe dazu, dass der Nettoumsatz 55 Millionen Pfund niedriger sei und schüre Unsicherheit, ob es sich dabei nur um ein isoliertes Ereignis handele.

Im MDAX geht es für Lanxess um 3,7 Prozent nach unten. Das Chemieunternehmen hat eine Wertminderung von 413 Millionen Euro auf den Firmenwert mitgeteilt. Auf das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen soll sie keine Auswirkung haben. "Das ist negativ, aber der Markt dürfte nach den schwachen Zahlen von IFF vorgewarnt gewesen sein", meint ein Händler mit Blick auf den US-Aromenhersteller. Die Kurse der beiden Aromenhersteller Symrise 0,7 und Givaudan 0,5 geben um bis zu 0,7 Prozent nach.

Nach dem Zahlenausweis geht es ebenfalls im MDAX für Scout24 um 1,1 Prozent nach unten. Flatexdegiro knicken nach dem Quartalsbericht um 6,3 Prozent ein. Die Analysten von Citi weisen darauf hin, dass die Prognose eines Wachstums des Nettogewinns um 25 bis 50 Prozent in diesem Jahr einen Gewinn impliziere, der rund 10 Prozent unter dem jetzigen Marktkonsens liege.


   Vodafone bestätigt Verkaufsgespräche der Italien-Tochter 

Mit Aufschlägen von 3 Prozent reagieren Vodafone auf bestätigte Gespräche mit Swisscom über den Verkauf der Italien-Tochter an die Schweizer. "Damit wäre das Thema endlich vom Tisch", sagt ein Händler. Der Preis von rund 8 Milliarden Euro sei "mittelprächtig", allerdings sei sehr gut, dass er in bar stattfinden solle. Swisscom geben 0,4 Prozent nach.

Auf ein positives Echo stoßen die Geschäftszahlen von Holcim (+1,2%). "Da sieht man nicht viel von der Krise der Bauindustrie", kommentiert ein Händler. Der Zementhersteller habe nicht nur Rekordzahlen vorgelegt, sondern zudem gemeldet, die Ziele für 2025 bereits jetzt erreicht zu haben. Dazu soll die Dividende kräftig erhöht werden und ein separates Listing des US-Geschäfts vorangetrieben werden. Im DAX steigt der Kurs des Wettbewerbers Heidelberg Materials um 0,9 Prozent.

Als im Rahmen der Erwartungen liegend beschreibt Jefferies die Viertquartalszahlen von ASM International. Positiv heben die Analysten allerdings den Auftragseingang der Ausrüsters der Halbleiterindustrie hervor. Der Ausblick liege indes unter den Erwartungen. Die Aktie verliert in Amsterdam 2 Prozent.

Für Just Eat Takeaway geht um mehr als 5 Prozent nach unten. Während sich die Geschäftszahlen und der Ausblick im Rahmen der Erwartungen bewegen, belasten laut Citi weitere Abschreibung auf Akquisitionen in Nordamerika. Im Gefolge geben Delivery Hero um 2,8 und Deliveroo um 1,5 Prozent nach.

In Oslo legen Nel Asa um gut 7 Prozent zu. Der Wasserstoffherstellers erwägt eine Abspaltung seines Treibstoffgeschäftes. Dadurch entstünden zwei gering korrelierte Unternehmen ("Pure Plays"), was Finanzanalysten aufgrund ihrer Diversifikationswünsche gerne sähen, heißt es.


Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.882,50        -0,1%       -3,24      +8,0% 
Stoxx-50                4.297,48        -0,1%       -2,44      +5,0% 
DAX                    17.585,69        +0,2%       29,20      +5,0% 
MDAX                   25.859,30        -0,4%     -105,52      -4,7% 
TecDAX                  3.410,27        -0,5%      -17,05      +2,2% 
SDAX                   13.799,48        -0,6%      -84,64      -1,2% 
FTSE                    7.656,56        -0,3%      -26,46      -0,6% 
CAC                     7.952,16        +0,0%        3,76      +5,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,45                    -0,01      -0,12 
US-Zehnjahresrendite        4,30                    -0,00      +0,42 
 
 
INDEX                    zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                   38.972,41        -0,2%      -96,82      +3,4% 
S&P-500                 5.078,18        +0,2%        8,65      +6,5% 
Nasdaq-Comp.           16.035,30        +0,4%       59,05      +6,8% 
Nasdaq-100             17.971,05        +0,2%       37,72      +6,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit                 Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                     4,70         +1,7        4,68       28,0 
5 Jahre                     4,30         +0,2        4,30       30,3 
7 Jahre                     4,32         -0,3        4,33       35,3 
10 Jahre                    4,30         -0,4        4,30       41,5 
30 Jahre                    4,43         -0,3        4,43       45,5 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mi, 8:26  Di, 17:02   % YTD 
EUR/USD                   1,0809        -0,3%      1,0821     1,0849   -2,1% 
EUR/JPY                   163,00        -0,1%      163,08     163,18   +4,8% 
EUR/CHF                   0,9523        -0,1%      0,9532     0,9538   +2,6% 
EUR/GBP                   0,8554        +0,1%      0,8553     0,8552   -1,4% 
USD/JPY                   150,78        +0,2%      150,72     150,39   +7,0% 
GBP/USD                   1,2636        -0,4%      1,2652     1,2685   -0,7% 
USD/CNH (Offshore)        7,2183        +0,1%      7,2171     7,2116   +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                59.335,06        +4,2%   57.451,99  56.842,15  +36,3% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  77,96        78,87       -1,2%      -0,91   +7,7% 
Brent/ICE                  82,74        83,65       -1,1%      -0,91   +7,6% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                   24,8        24,55       +1,0%      +0,25  -25,8% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.027,23     2.030,33       -0,2%      -3,10   -1,7% 
Silber (Spot)              22,33        22,48       -0,7%      -0,15   -6,1% 
Platin (Spot)             880,29       893,00       -1,4%     -12,71  -11,3% 
Kupfer-Future               3,83         3,85       -0,6%      -0,02   -2,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

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February 28, 2024 04:22 ET (09:22 GMT)