AiCuris GmbH & Co. KG: AiCuris' AIC649 zeigt in präklinischen Studien Potenzial zur funktionellen Heilung von chronischer Hepatitis B
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AiCuris GmbH & Co. KG: AiCuris' AIC649 zeigt in präklinischen Studien
Potenzial zur funktionellen Heilung von chronischer Hepatitis B
05.01.2016 / 09:30
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AiCuris' AIC649 zeigt in präklinischen Studien Potenzial zur funktionellen
Heilung von chronischer Hepatitis B
- Zweimal wöchentliche Behandlung von HBV-transgenen Mäusen mit AIC649
zeigte antivirale Wirkung ähnlich einer zweimal täglichen Behandlung
mit Tenofovir
- Zweiphasen-Behandlungserfolg im Waldmurmeltier-Modell für chronische
Hepatitis B
- Daten in Peer-Reviewed-Artikel auf PLOS ONE veröffentlicht
Wuppertal, 5. Januar 2016 - Die AiCuris Anti-infective Cures GmbH, ein
führendes Unternehmen in der Forschung und Entwicklung von Medikamenten
gegen Infektionskrankheiten, gab heute die Veröffentlichung der Ergebnisse
einer präklinischen Studie zur Beurteilung der antiviralen Wirksamkeit des
unternehmenseigenen Immunmodulators AIC649 sowie seines Potenzials zur
funktionellen Heilung in Tiermodellen für chronische Hepatitis B bekannt.
Der von Experten begutachtete Artikel mit dem Titel "AIC649 führt einen
zweiphasigen Behandlungserfolg in Waldmurmeltier-Modell für chronische
Hepatitis B herbei" wurde am 14. Dezember 2015 online auf PLOS ONE
(www.plosone.org) veröffentlicht.
AIC649 ist ein inaktiviertes Parapoxvirus ovis (iPPVO) mit
verschiedenartigen immunologischen Aktivitäten, vor allem einer regulierten
Zytokin-Freisetzung und Aktivierung von T-Zell-Antworten. Derzeit wird
AIC649 in einer klinischen Phase-I-Studie an Patienten mit chronischer
Hepatitis B untersucht.
Um die antivirale Wirksamkeit zu analysieren, wurden Hepatitis-B-transgene
Mäuse über einen Zeitraum von 29 Tagen entweder zweimal wöchentlich mit
AIC649 oder zweimal täglich mit dem "Goldstandard" Tenofovir oder mit einem
Vehiculum behandelt. Beide Behandlungsschemata zeigten eine signifikante
Reduktion des Hepatitis-B-Virus (HBV) Titer im Vergleich zur
Kontrollgruppe. Bemerkenswerterweise zeigte die zweimal wöchentliche
Behandlung mit AIC649 eine antivirale Wirkung ähnlich der Wirkung durch
zweimal tägliche Behandlung mit Tenofovir.
Das Potenzial zur funktionellen Heilung von Hepatitis B wurde an
Waldmurmeltieren, die chronisch mit dem Waldmurmeltier-Hepatitis-Virus
(WHV) infiziert waren, untersucht. Die Tiere wurden über einen Zeitraum von
acht Wochen zweimal wöchentlich mit AIC649 oder einem Vehiculum behandelt,
gefolgt von einem weiteren 16-wöchigen Beobachtungszeitraum. Das
Hepatitis-Oberflächenantigen (WHsAg) diente als Marker für die funktionelle
Heilung.
Die Behandlung chronisch WHV-infizierter Waldmurmeltiere mit AIC649 ergab
ein zweiphasiges Reaktionsmuster. WHV-DNA sowie WHsAg nahmen zu und
erreichten ungefähr 2-4 Wochen nach Beginn der Behandlung ihren
Spitzenwert. Danach waren sie für den Rest der Studiendauer rückläufig. Der
Virämie-Spiegel sank im Zeitraum zwischen der 16. und 20. Woche signifikant
und blieb bis zum Ende der Studie auf noch niedrigerem Niveau im Vergleich
zu der Kontrollgruppe. Die beobachtete zweiphasige Reaktion auf die
Behandlung mit AIC649 kann als Ergebnis einer physiologisch "abgestimmten",
wiederhergestellten Immunreaktion auf WHV interpretiert werden und somit
auf ein Potenzial zur Induktion einer funktionellen Heilung in
HBV-infizierten Patienten hinweisen.
"AiCuris arbeitet derzeit an der Erforschung und Entwicklung mehrerer
Wirkstoffkandidaten mit dem Ziel, virale Hepatitis zu heilen", sagte Dr.
Holger Zimmermann, Chief Executive Officer der AiCuris. "Die auf PLOS ONE
veröffentlichten Daten heben das Potenzial von AIC649 hervor, eine
funktionelle Heilung herbeizuführen. Um die vielversprechenden
präklinischen Daten der Waldmurmeltierexperimente weiter zu verfolgen,
haben wir die klinische Entwicklung der Substanz mit chronisch erkrankten
Hepatitis-B-Patienten initiiert. Wir freuen uns, die klinische Entwicklung
dieses vielversprechenden Kandidaten zu beschleunigen, um Patienten, die
unter dieser lebensbedrohlichen Leberinfektion leiden, zeitnah eine neue
Behandlungsmöglichkeit bieten zu können und sind offen, Partnerschaften für
das Programm einzugehen."
Die Publikation kann auf der Unternehmenswebsite unter www.aicuris.com
heruntergeladen werden.
Über Hepatitis B: Hepatitis B ist eine potenziell lebensbedrohliche
Leberinfektion, welche durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht wird.
Heutzutage stellt die Infektion ein erhebliches globales Gesundheitsproblem
und ein erhebliches Berufsrisiko, insbesondere für Personal im
Gesundheitswesen, dar. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
sind weltweit schätzungsweise 240 Millionen Menschen chronisch infiziert
(Juli 2015), und mehr als 780.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen
von Hepatitis B, darunter Leberzirrhose und Leberkrebs. Marktexperten
schätzen, dass der HBV-Markt im Jahr 2016 3,9 Mrd. $ erreichen wird. Der
medizinische Bedarf für neue und innovative Therapien zur Behandlung
chronischer Infektionen mit HBV ist groß, da - trotz zahlreicher
Forschungsaktivitäten - derzeitig verfügbare Therapien das Virus zwar
unterdrücken, aber nur in einem geringen Prozentsatz der Patienten eine
Heilung der Erkrankung herbeiführen.
Über AIC649: AIC649 ist ein proprietäres inaktiviertes Parapoxvirus,
welches eine natürliche, selbstbegrenzende Immunreaktion veranlasst, die
eine angemessene Immunreaktion auf nicht verwandte Viren verbessert. Als
neuartiger biologischer Immunmodulator, wurde AIC649 als kurative
Behandlung für HBV konzipiert. AIC649 hat das Potenzial, ein idealer
Kombinationspartner für Standardtherapien für chronisch mit HBV infizierte
Patienten zu werden. AiCuris testet AIC649 derzeit in einer klinischen
Phase-I-Studie in chronisch infizierten HBV-Patienten.
Über AiCuris: AiCuris wurde 2006 als Spin-Off von Bayer gegründet und
konzentriert sich auf die Forschung und Entwicklung von Substanzen gegen
Infektionskrankheiten. Hauptinvestor ist das Family Office der Dres.
Strüngmann. Das Unternehmen entwickelt Medikamente gegen Viren wie das
humane Cytomegalovirus (HCMV), das Herpes-simplex-Virus und
Hepatitis-B-Virus (HBV). In Bezug auf Bakterien konzentriert AiCuris sich
auf die Erforschung innovativer Behandlungsmöglichkeiten gegen
lebensbedrohliche (multi-)resistente nosokomiale Krankheitserreger.
2012 unterzeichnete AiCuris eine Lizenzvereinbarung mit Merck & Co (MSD)
welche, als eine der größten Vereinbarungen dieser Art in der europäischen
Biotech-Branche, erhebliche Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Vereinbarung
umfasst die Entwicklung neuartiger Wirkstoffe gegen HCMV. Letermovir, der
am weitesten fortgeschrittene Kandidat, befindet sich derzeit in Phase-III
der klinischen Studien mit Patienten, die sich Knochenmarktransplantationen
unterziehen.
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