Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sinkt nach Angaben des Instituts. Für das laufende dritte Quartal liegt es demnach bei einem Stand von 100 Punkten. Damit deute sich fortan eine langsamere Entwicklung an, nachdem das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni mit rund zweieinhalb Prozent einen kräftigen Satz gemacht haben dürfte. Im Juni hatte das DIW für das zweite Quartal einen Wert seines Barometers von 113 Punkten ausgewiesen.

"Die deutsche Wirtschaft wird im dritten Quartal wohl an Tempo verlieren. Maßgeblich für das kräftige Plus im vergangenen Quartal war die Erholung in vielen Dienstleistungsbranchen, die nun weitgehend abgeschlossen sein dürfte", sagte Simon Junker, DIW-Experte für die Konjunktur in Deutschland. Dagegen sei die Industrie im zweiten Quartal durch fehlende Vorleistungsgüter ausgebremst worden. Bislang zeichnet sich keine Besserung ab. "Auch im dritten Quartal leiden viele Branchen unter globalen Lieferengpässen, die Industrie schwächelt weiterhin", so Junker.

Nicht zuletzt aufgrund möglicherweise wieder stärker zulegender Inzidenzen seien auch die Stimmungsindikatoren zuletzt gesunken. Alles in allem setze sich die Erholung der deutschen Wirtschaft fort. Angesichts der Schwierigkeiten in der Industrie dürfte der Zuwachs von Juli bis September im Vorquartalsvergleich aber allenfalls bei 1 Prozent liegen. Damit komme die Erholung zwar in etwas ruhigeres Fahrwasser - Aussichten auf eine kräftigere Industriekonjunktur im späteren Jahresverlauf sprächen aber für eine wieder anziehende Dynamik zum Jahreswechsel.

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July 28, 2021 04:48 ET (08:48 GMT)