FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Donnerstag etwas zugelegt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,10 Prozent auf 174,15 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf minus 0,49 Prozent.

Die zu Handelsbeginn veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen eher enttäuschend aus und stützten die als sicher geltenden Anleihen. So sind die Baubeginne und Baugenehmigungen im August stärker gefallen als erwartet. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind zwar gefallen, aber weniger als erwartet. Die Zahlen befinden sich trotz des Rückgangs auf einem hohen Niveau.

Die Entscheidungen der US-Notenbank vom Vortag haben die Anleihen nicht nachhaltig belastet. Die US-Notenbank hat am Mittwoch ihre Nullzinspolitik bestätigt und anhaltend niedrige Zinsen bis ins Jahr 2023 hinein signalisiert. Auch ihre Wertpapierkäufe von monatlich 120 Milliarden Dollar sollen fortgeführt werden.

Offenbar hatten einige Beobachter mit weiteren Lockerungssignalen gerechnet, was die US-Anleihen nur vorübergehend belastete. Notenbankchef Jerome Powell sieht derzeit vor allem die Fiskalpolitik in der Pflicht.

Merklich gestiegen sind die Kurse britischer Staatsanleihen. Die britische Notenbank hat ihren Krisenkurs bestätigt und den Leitzins auf dem Rekordtiefstand von 0,10 Prozent belassen. Sie machte aber deutlich, dass sie über negative Zinsen nachdenkt, um die schwächelnde Wirtschaft zu stützen. Großbritannien leidet derzeit unter einem Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus. Zudem haben sich die Fronten bei den Verhandlungen zwischen der EU und der britischen Regierung in Bezug auf die künftigen Beziehungen verhärtet. Es droht ein Ausscheiden Großbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt ohne ein Abkommen./jsl/fba