FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Montag gesunken. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Nachmittag um 0,14 Prozent auf 169,06 Punkte. Bereits am Freitag waren die Anleihen unter Druck geraten. Die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen stieg auf minus 0,15 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone stiegen die Renditen.

Marktbeobachter verwiesen auf steigende Inflationssorgen, die für Auftrieb bei den Renditen für Bundesanleihen sorgten. Vor allem die hohen Ölpreise haben die Sorgen vor einem stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise verstärkt. Allerdings machten EZB-Vertreter zuletzt immer wieder klar, dass die lockere Geldpolitik fortgesetzt wird.

So bezeichnete EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco den Inflationsdruck in der Eurozone erneut als vorübergehend. Er sehe keine relevanten Zweitrundeneffekte. Die Löhne würden nicht substanziell steigen. Die Geldpolitik bleibe daher akkommodierend. In den USA und in Großbritannien haben die Notenbanken hingegen bereits einen bald beginnenden Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik vorbereitet.

"Bundesanleihen dürften zwischen beruhigenden Kommentaren der Europäischen Zentralbank und den Erwartungen von schnelleren Zinserhöhungen in den USA und dem Vereinigten Königreich hin- und hergerissen bleiben", sagten Anleiheexperten der Commerzbank.

Von zwischenzeitlichen noch deutlicheren Verlusten erholten sich die Anleihen. Am Nachmittag stützten enttäuschende Industriedaten aus den USA die Festverzinslichen etwas. So ist die Industrieproduktion im September überraschend gefallen. Weiterhin belasten Probleme bei den internationalen Lieferketten die Produktion./jsl/men