FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag etwas zugelegt. Sie konnten sich damit nach deutlichen Verlusten im Verlauf der Woche vorerst stabilisieren. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,06 Prozent auf 169,11 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug minus 0,13 Prozent.

Bis zum Donnerstagmittag war der Bund-Future noch kräftig gefallen, bevor eine Stabilisierung am deutschen Rentenmarkt einsetzte. Dabei war die Rendite in der zehnjährigen Laufzeit zeitweise bis auf minus 0,10 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2019.

Anleihe-Experten der Commerzbank sprachen von einer "vorsichtigen Stabilisierung" am Anleihemarkt. Ihrer Meinung nach ist die Neubewertung der Inflationsdynamik noch nicht abgeschlossen. Am Mittwoch war der Markt durch einen starken Anstieg der Inflationsrate in den USA überrascht worden. Dies hatte die Sorge verstärkt, dass die US-Notenbank rascher als bisher gedacht einen Ausstieg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik starten könnte.

Im weiteren Tagesverlauf könnten noch Konjunkturdaten aus den USA für neue Impulse am Rentenmarkt sorgen. Am Nachmittag stehen unter anderem Zahlen zur Umsatzentwicklung im Einzelhandel und zur Industrieproduktion auf dem Programm. Die Vorgaben für die Daten sind nach Einschätzung der Helaba positiv. Das freundliche konjunkturelle Szenario sollte untermauert werden. Die Fed dürfte sich aber laut Helaba noch nicht unter akutem Handlungsdruck sehen./jsl/jkr/jha/