FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag unter Druck gestanden. Händler nannten Bemerkungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) als Grund. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Mittag um 0,12 Prozent auf 170,29 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug minus 0,21 Prozent. Südeuropäische Anleihen aus Italien und Spanien gaben spürbar nach.

Auf sicheren Anlagen wie Bundesanleihen lastete die gute Stimmung an den Aktienmärkten. Hinzu kamen Äußerungen aus der EZB: Das lettische Ratsmitglied Martins Kazaks stellte in Aussicht, dass die Corona-Wertpapierkäufe PEPP bald verlangsamt werden könnten. Die Notenbank hat die Käufe im zweiten Quartal beschleunigt, um gegen den Zinsauftrieb am Kapitalmarkt vorzugehen. Zugleich unterstrich Kuzaks die Notwendigkeit einer anhaltend lockeren Geldpolitik in der Pandemie-Krise.

Konjunkturdaten aus der Eurozone deuteten auf eine konjunkturelle Erholung hin. In Deutschland überraschten Produktionszahlen aus der Industrie ebenso positiv wie Daten vom Außenhandel. In Frankreich und Spanien fielen Produktionszahlen ebenfalls gut aus, wenngleich sie die Markterwartungen leicht verfehlten.

Am Nachmittag richten sich die Blicke auf den amerikanischen Arbeitsmarkt. Die US-Regierung veröffentlicht ihren monatlichen Jobbericht. Erwartet wird ein erneut deutlicher Stellenaufbau und ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit. Damit würde der Arbeitsmarkt seine Erholung von dem schweren Einbruch in der Corona-Krise fortsetzen./bgf/jsl/mis