FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Donnerstag nur vorübergehend an ihre Vortagesverluste angeknüpft. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,01 Prozent auf 168,88 Punkte. Zuvor war der Future aber zeitweise bis auf 168,60 Zähler gefallen. Dies war der niedrigsten Stand seit März 2020.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei minus 0,12 Prozent. Zeitweise war sie mit minus 0,099 Prozent auf den höchsten Stand seit Mai 2019 gestiegen.

Die etwas freundlichere Stimmung an den Aktienmärkten belastete die Anleihen am Nachmittag etwas. Am Mittwoch waren die Anleihen stark unter Druck geraten. Die im April deutlich gestiegene Inflationsrate in den USA hatte die Erwartungen etwas verstärkt, dass die US-Notenbank Fed früher als erwartet von ihrer sehr lockeren Geldpolitik abrücken könnte. Eine Rückführung der massiven Anleihekäufe der Fed würde die Kurse belasten.

Der stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Richard Clarida, hatte am Mittwoch aber noch keine Abkehr von der lockeren Geldpolitik signalisiert. Die Inflationsentwicklung werde sich wahrscheinlich als vorübergehend erweisen. Für den aktuellen Anstieg machte er Basiseffekte verantwortlich. Er räumte jedoch ein, dass er überrascht über das Ausmaß des Anstiegs gewesen sei.

Die im April überraschend stark stark gestiegenen Erzeugerpreise belasteten die deutschen Anleihen am Donnerstag nicht mehr zusätzlich. Sie legten zum Vormonat um 0,6 Prozent zu. Volkswirte hatten im Schnitt nur einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise. Zudem sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet gefallen./jsl/he