FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag ihre frühen Kursgewinne nicht halten können. Am Abend bewegten sich die Papiere auf einem stabilen Niveau. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future lag wie am Vortag bei 177,65 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe betrug ebenfalls nahezu unverändert minus 0,55 Prozent.

Am Markt wurden gleich mehrere Einflussfaktoren auf den Handel genannt, die sich letztlich die Waage gehalten hätten. Für tendenziellen Auftrieb am Rentenmarkt sorgte die trübe Aktienmarktstimmung. Dort konnte ein neues Corona-Finanzpaket der künftigen US-Regierung die Stimmung nicht heben. Ökonomen argumentierten, eine Zustimmung zu dem 1,9 Billionen schweren Hilfsplan im US-Parlament sei kaum zu erwarten.

Die Auswirkungen der italienischen Regierungskrise halten sich am europäischen Anleihemarkt weiter in Grenzen. Zwar hat sich die Renditedifferenz zwischen italienischen und deutschen Papieren ausgeweitet. Die Entwicklung ist aber nicht dramatisch. Am Markt wird dies mit dem Rückhalt der Europäischen Zentralbank (EZB) erklärt, die nach wie vor stark am Anleihemarkt kauft.

Konjunkturdaten aus den USA enttäuschten. Zahlen aus dem Einzelhandel fielen ebenso schwach aus wie die von der Uni Michigan erhobene Konsumstimmung. Richard Curtin, für die Erhebung der Verbraucherstimmung zuständiger Chefökonom, führte die Eintrübung auf die angespannte Corona-Lage und den politischen Streit über den scheidenden US-Präsidenten Donald Trump zurück. Wenige Tage vor seinem Amtsende soll dieser nach dem Willen der Demokraten seines Amtes enthoben werden./bgf/he