FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag anfängliche Kursverluste ausgeweitet. Bis zum Nachmittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,65 Prozent auf 152,69 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 1,04 Prozent.

Die insgesamt freundliche Stimmung an den Finanzmärkten belasteten die als sicher geltenden Staatsanleihen. Für etwas Hoffnung sorgte die Aussicht auf weniger Corona-Beschränkungen in China. In der Wirtschaftsmetropole Shanghai wurden den dritten Tag in Folge keine Neuinfektionen gemeldet. Die harten Beschränkungen sorgen für Lieferkettenprobleme weltweit. Europäische Volkswirtschaften wie Deutschland sind besonders stark vom internationalen Handel abhängig.

Belastet wird der Euro zudem durch gestiegene Zinserwartungen in der Eurozone. An den Geldmärkten wurde am Dienstag mit Zinsanhebungen durch die Europäischen Zentralbank (EZB) um insgesamt einen Prozentpunkt in diesem Jahr gerechnet. Die Erwartungen sind in den vergangenen Wochen Zug um Zug gestiegen. Hintergrund ist die hohe Inflation, die deutlich höher liegt als das Inflationsziel der EZB.

Konjunkturdaten aus der Eurozone überraschten positiv. So sind die 19 Euroländer im ersten Quartal etwas stärker gewachsen als bisher bekannt. Für den Jahresverlauf sind Analysten jedoch wenig zuversichtlich. Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs dürften die europäische Wirtschaft besonders belasten./jsl/he