Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland hat im November auf hohem Niveau etwas nachgelassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer ersten Schätzung mitteilte, stagniert der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) auf dem Niveau des Vormonats und lag um 11,3 (Oktober: 11,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der erste Rückgang der Inflationsrate seit Juni. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg um 0,2 Prozent und eine Jahresteuerung von 11,4 Prozent prognostiziert.

Die deutschen Preise sind eine wichtige Input-Größe für die Euroraum-Inflationsdaten, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Volkswirte erwarten einen Rückgang der Inflationsrate auf 10,4 (10,6) Prozent.

Der spanische HVPI stieg mit einer Jahresrate von nur noch 6,6 (7,3) Prozent. Französische Preisdaten werden am Mittwoch um 8.45 Uhr veröffentlicht.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist alarmiert wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung des hohen Preisdrucks führen könnten. Die EZB hat ihre Leitzinsen zuletzt erneut um 75 Basispunkte erhöht, für Dezember aber eine vorsichtigere Gangart angedeutet.

Der nationale Verbraucherpreisindex Deutschlands sank um 0,5 Prozent auf Monatssicht und überstieg das Niveau des Vorjahresmonats um 10,0 (10,4) Prozent. Volkswirte hatten Raten von 0,0 und 10,6 Prozent prognostiziert. Waren verteuerten sich auf Jahressicht um 17,2 (17,8) Prozent, darunter Energie um 38,4 (43,0) Prozent und Nahrungsmittel um 21,0 (20,3) Prozent. Dienstleistungen kosteten 3,7 (4,0) Prozent mehr als vor einem Jahr und Wohnungsmieten 1,9 (1,8).

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November 29, 2022 08:19 ET (13:19 GMT)