FRANKFURT (Dow Jones)--Deutschlands Maschinenbauer wollen ihre Aktivitäten in den USA ausweiten. Wie der Branchenverband VDMA im Ergebnis einer Umfrage unter 350 Mitgliedsfirmen berichtet, planen drei Viertel der befragten Unternehmen einen Ausbau ihrer Geschäftsaktivitäten. Rund zwei Drittel von ihnen wollen demnach den eigenen Service und Vertrieb stärken, 37 Prozent planen eine Erweiterung ihrer Produktion und 18 Prozent wollen auch Konstruktion und Entwicklung in den USA ausbauen. Laut Umfrage planen zwei Drittel der Unternehmen, hierzu ihre Belegschaften vor Ort zu vergrößern. Aktuell beschäftigen deutsche Maschinenbaufirmen geschätzt mehr als 100.000 Menschen in den USA.

Mit den Expansionsplänen einher geht auch die Erwartung steigender Umsätze. Gut 40 Prozent der befragten Firmen erwarten für 2022 ein nominales Plus von mehr als 10 Prozent im US-Geschäft, weitere gut 40 Prozent einen Zuwachs von bis zu 10 Prozent. Ähnlich fallen die Erwartungen für das kommende Jahr aus: 37 Prozent der Firmen rechnen mit einem abermaligen nominalen Umsatzplus von mehr als 10 Prozent, 48 Prozent erwarten einen Zuwachs bis zu 10 Prozent.

Wie wichtig der Standort USA für die deutsche Industrie insgesamt ist, zeigen auch aktuelle Zahlen des U.S. Department of Commerce zu den ausländischen Direktinvestitionen. Demzufolge erreichte das gesamte deutsche Direktinvestitionsvolumen in den USA Ende 2021 die Summe von 636 Milliarden Dollar - ein Zuwachs von 21 Prozent gegenüber dem Wert Ende 2020. In der Rangliste der wichtigsten Investoren hat sich Deutschland damit an Kanada vorbei auf Platz zwei geschoben, Spitzenreiter bleibt Japan. Unternehmen aus Deutschland beschäftigen geschätzt rund 1 Million Menschen in den USA.

Als wichtigster Grund für eine Expansion in den USA nennen die Maschinenbauer in der Umfrage die Marktgröße (86 Prozent). 64 Prozent der Firmen wollen in den USA investieren, weil sie dort mit einem Marktwachstum rechnen, 55 Prozent betonen die Nähe zum Kunden. Immerhin 16 Prozent wollen sogenannte "buy American"-Klauseln umgehen, also Handelshürden, die bei vom Staat geförderten Infrastrukturprojekten zum Teil eine lokale Produktion in den USA erzwingen sollen.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/cbr

(END) Dow Jones Newswires

September 15, 2022 06:00 ET (10:00 GMT)