BERLIN (Dow Jones)--Deutschland hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Rüstungsexporte genehmigt als im Rekordjahr 2019. Die von der Bundesregierung erteilten Rüstungsexportgenehmigungen fielen im Jahr 2020 um 38 Prozent auf 5,82 Milliarden Euro nach 8,01 Milliarden Euro im Jahr zuvor, teilte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem Rüstungsexportbericht 2020 mit. Dieser wurde zuvor vom Bundeskabinett beraten.

Im Durchschnitt hat die Bundesregierung im Zeitraum 2016 bis 2020 Einzelausfuhrgenehmigungen im Volumen von jährlich 6,35 Milliarden Euro erteilt.

Die Bundesregierung beschloss zudem, dass die im Jahr 2015 zunächst pilotmäßig eingeführten Kontrollen, die nach Lieferung von Rüstungsgütern beim jeweiligen staatlichen Empfänger vor Ort stattfinden können, um den Endverbleib der Güter zu überprüfen, verstetigt und weiter entwickelt werden sollen, erklärte das Wirtschaftsministerium.

Im vergangenen Jahr gingen 49,9 Prozent der Genehmigungen an Lieferungen in Länder der Europäischen Union und des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses Nato oder Nato-gleichgestellten Ländern, die eine besonders enge sicherheitspolitische Partnerschaft mit Deutschland verbindet.

An Drittländern wurden Exportgenehmigungen in der Höhe von 2,92 Milliarden Euro, wobei dies zu über 50 Prozent auf Ausfuhrvorhaben für den maritimen Bereich zurückzuführen sei, heißt es in dem Bericht. Hier sticht besonders Ägypten hervor. Für das nordafrikanische Land wurde Exporte im Umfang von 763,8 Millionen Euro genehmigt, die fast vollständig Schiffe und U-Boote betrafen, so das Wirtschaftsministerium.

Insgesamt lag im vergangenen Jahr das genehmigte Exportvolumen für Drittländer mit 2,92 Milliarden Euro unterhalb der jährlichen Durchschnittwerte für den Zeitraum 2016 bis 2020.

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June 16, 2021 05:50 ET (09:50 GMT)