BONN (dpa-AFX) - Die Deutschen verspeisen immer mehr Geflügel - und immer weniger Schweinefleisch. 2018 betrug der Verzehr an Geflügelfleisch pro Kopf 13,19 Kilogramm, wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervorgeht. Das waren fast 800 Gramm mehr als im Jahr zuvor und mehr als zwei Kilo mehr als noch 2008. Schweinefleisch landete mit 35,69 Kilogramm pro Kopf 2018 zwar erneut reichlich in den bundesdeutschen Mägen, die Tendenz ist aber rückläufig. 2017 hatten die Bundesbürger pro Kopf noch mehr als 36 Kilo verputzt. Zuvor hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" über die Zahlen berichtet.

Der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Torsten Staack, erklärte auf Anfrage, dass den Deutschen seiner Ansicht nach keineswegs der Appetit auf Schwein vergehe - man denke an Pulled Pork, das auf vielen Speisekarten auftaucht. Nicht selten aber stehe das Fleisch etwa nicht mehr auf dem Speiseplan von Kantinen, weil es aus logistischen Gründen durch Geflügel ersetzt werde: Bei Geflügel spielten religiöse Gründe nämlich keine Rolle. "Ähnliches erleben wir auch in der Ladentheke, wenn das klassische gemischte Hack Rind/Schwein durch Rind/Geflügel ersetzt wird." Muslimen ist der Verzehr von Schweinefleisch verboten.

Insgesamt vertilgten die Bundesbürger der Statistik zufolge im vergangenen Jahr pro Kopf 60,15 Kilogramm Fleisch, was einem leichten Anstieg im Vergleich zu 2017 entsprach. Neben Geflügel wurden interessanterweise im geringen Maße auch wieder mehr Innereien gegessen: 190 Gramm pro Kopf./idt/DP/jha