Der Insolvenzverwalter des Flughafens Frankfurt-Hahn in Westdeutschland sagte, der Investor und der Verkäufer hätten beschlossen, dem Wirtschaftsministerium einen Kaufvertrag vorzulegen, das die Macht hat, einige Übernahmen durch ausländische Unternehmen zu blockieren.

Er lehnte es aus Gründen der Vertraulichkeit ab, den Namen des Investors zu nennen.

Eine dem Verfahren nahestehende Quelle bestätigte lokale Medienberichte, wonach das erfolgreiche und höchste Angebot von der NR Holding kam, die dem russischen Milliardär Viktor Kharitonin gehört. Ihm gehört bereits die Rennstrecke am Nürburgring.

Bei der NR Holding war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Das US-Finanzministerium hat Kharitonin 2018 auf eine Liste von Leitern russischer Staatsunternehmen und sogenannten Oligarchen gesetzt, die Präsident Wladimir Putin nahe stehen, und die Aussicht auf die Investition hat bei einigen deutschen Politikern Besorgnis ausgelöst.

Kharitonin ist nicht von den Sanktionen der Europäischen Union wegen Moskaus Einmarsch in der Ukraine betroffen.

Das Bundeswirtschaftsministerium kann Übernahmen kritischer Infrastrukturen durch Firmen außerhalb der Europäischen Union blockieren. Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte am Montag, sein Ministerium habe eine routinemäßige Prüfung des Verfahrens eingeleitet.

Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner sagte am Wochenende, dass die Gläubiger zwei mögliche Kaufverträge erhalten hätten.

"Es gibt zwei Verträge von zwei guten Investoren, die politischen Diskussionen sind eine andere Sache", sagte Plathner am Dienstag. "Ziel ist es, noch im ersten Quartal eine Lösung zu finden."

Das Insolvenzverfahren für den Flughafen Hahn läuft seit Oktober 2021. Er hatte zwischen Januar und November letzten Jahres 1,23 Millionen Passagiere, weniger als die Hälfte als noch vor zehn Jahren.