BRÜSSEL (AFP)--Deutschland und vier weitere europäische Staaten machen sich für ein Verbot von rund 10.000 sogenannten ewigen Chemikalien stark. Am Dienstag veröffentlichte die EU-Chemikalienagentur ECHA einen Vorschlag der fünf Länder für ein weitreichendes Verbot der risikoreichen Stoffe. "Ewige Chemikalien" kommen in zahlreichen Produkten wie Shampoos oder Pizzakartons zum Einsatz, sind in der Natur aber extrem langlebig und bergen Risiken für die Gesundheit.

Deutschland, Dänemark, Norwegen, die Niederlande und Schweden hatten Anfang Januar den gemeinsamen Vorschlag bei der EU-Chemikalienagentur eingereicht. Die ECHA wertete den Vorschlag nun aus und gab die Ergebnisse an die Europäische Kommission weiter. Über ein tatsächliches Verbot entscheiden dann die Kommission sowie alle 27 Mitgliedstaaten.

Zur Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien, kurz PFAS, gehören mehrere tausend Chemikalien. Verschiedene Studien kommen zu dem Schluss, dass PFAS Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben oder zu Entwicklungsverzögerungen bei Kindern führen können. Auch ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten wird angeführt.

Die fünf Länder fordern dem Vorschlag zufolge eine gemeinsame EU-weite Regelung, damit Kontrollen "effizient und einheitlich" in der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), zu dem Norwegen gehört, gestaltet werden können.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/apo

(END) Dow Jones Newswires

February 07, 2023 06:39 ET (11:39 GMT)