BERLIN (dpa-AFX) - Außenminister Heiko Maas (SPD) hat ein Jahr nach der verheerenden Explosion am Hafen von Beirut weitere Hilfen aus Deutschland zugesagt. Zugleich rief er die politischen Akteure in dem Land am Mittwoch auf, ihrer Verantwortung nach der Katastrophe gerecht zu werden. "Fehlende Reformen sind auch der Grund, weshalb viele Wunden der Vergangenheit noch immer nicht verheilt sind. Der zerstörte Hafen steht nach wie vor als Symbol hierfür", sagte Maas laut einem vorab verbreiteten Redemanuskript bei einer von Frankreich organisierten virtuellen Hilfskonferenz.

Kürzlich habe die Weltbank Alarm geschlagen, indem sie die Situation in Libanon eine der schwersten globalen Krisen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts genannt habe. "Ich will ganz offen sein: Diese Krise ist zum Großteil menschengemacht. Die politischen Akteure Libanons sind ihrer Verantwortung und den berechtigten Erwartungen der libanesischen Bevölkerung nicht gerecht geworden", sagte der Außenminister.

Jede weitere Unterstützung - abgesehen von Soforthilfe und Unterstützung für Reformen - werde daher von der Bildung einer funktionierenden, rechtmäßigen Regierung und der Erstellung eines glaubwürdigen Reformprogramms abhängen, sagte Maas. Deutschland sagte weitere 40 Millionen Euro zu, um die Menschen in Libanon, darunter auch syrische Flüchtlinge, zu unterstützen./cn/DP/mis