WIESBADEN (dpa-AFX) - In Deutschland sind im vergangenen Jahr weniger fluorierte Treibhausgase eingesetzt worden - die Menge der insgesamt freigesetzten Treibhausgase nahm wohl dennoch zu. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, sank die Menge der in Deutschland eingesetzten fluorierten Treibhausgase um neun Prozent: von 7,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2020 auf 7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2021.

Da fluorierte Treibhausgase überwiegend in geschlossenen Systemen wie zum Beispiel in Klimaanlagen verwendet werden, tritt eine Gefährdung bei der Freisetzung auf. Insofern steht die in einem Jahr eingesetzte Menge an fluorierten Treibhausgasen nicht in direktem Zusammenhang mit der freigesetzten Menge dieser Gase.

Das Umweltbundesamt schätzte für Deutschland im Jahr 2021 Treibhausgasemissionen in Höhe von insgesamt 762 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Das waren 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Tetrafluorethan (R 134a) ist das am häufigsten verwendete fluorierte Treibhausgas in Deutschland. Der Stoff trägt in 100 Jahren rund 1300 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. 2021 wurden rund 2,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente dieses Stoffes eingesetzt. Sie dienen überwiegend als Kältemittel zum Beispiel in Klimaanlagen, Kühlschränken oder bei der Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen etwa zur Dämmung von Gebäuden. Im Vergleich zu 2020 verminderte sich das Emissionspotenzial der eingesetzten Menge um zehn Prozent.

Der Einfluss der einzelnen Treibhausgase auf das Klima ist unterschiedlich stark. Als Vergleichsgröße dient das CO2-Äquivalent. Es beziffert die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid mit einem Erwärmungspotenzial von eins. Fluorierte Treibhausgase können das Erwärmungspotenzial von CO2 um das Vielfache übersteigen. Die Angabe in CO2-Äquivalenten drückt daher aus, mit wie viel Tonnen CO2 die Menge eines Treibhausgases zur globalen Erwärmung beiträgt./sat/DP/stk