Berlin (Reuters) - Deutschland und Norwegen wollen die Nato bitten, sich verstärkt um den Schutz von Gasinfrastruktur-Anlagen zu kümmern.

Das kündigten Kanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Jonas Gahr Store in Berlin am Mittwoch an. Dabei soll es vor allem um Unterwasser-Einrichtungen wie Pipelines gehen. Hintergrund ist der Anschlag auf die Nord-Stream-Gaspipeline in der Ostsee. "Pipelines, Telefonkabel, Internetverbindungen sind Lebensadern für unsere Staaten und müssen ganz besonders gesichert werden", sagte Scholz.

Der ebenfalls aus Norwegen stammende Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg reagierte positiv: "Ich begrüße den gemeinsamen Vorschlag Deutschlands und Norwegens für ein Nato-Zentrum zur Überwachung der Offshore-Infrastruktur sehr." Die Nato arbeite seit vielen Jahren an der Sicherung der unterseeischen Infrastruktur. "Wir haben unsere Bemühungen nach der jüngsten Sabotage der Nord-Stream-Pipelines verstärkt, und es ist von entscheidender Bedeutung, noch mehr zu tun, um sicherzustellen, dass unsere Offshore-Infrastruktur auch in Zukunft vor zerstörerischen Angriffen geschützt ist."

Store sagte, dass es im Sommer in Norwegen verstärkte Aktivitäten mit Drohnen nahe der Gas-Bohrinseln gegeben habe. Die Polizei habe einzelne russische Bürger verhaftet, die Drohnen eingesetzt hätten. Mittlerweile gebe es aber kaum noch derartige Vorfälle.

(Bericht von Andreas Rinke, Terje Solsvik, Sabine Siebold; redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)